Formaler Aufbau
Das Fräulein von Scuderi ist zwar nicht in Kapitel gegliedert, doch lässt sich der Aufbau der Novelle klar erkennen.
E.T.A. Hoffmann baut direkt am Beginn seines Werkes eine enorme Spannung auf. Ein auktorialer Erzähler, dessen Aufgabe darauf beschränkt ist, die Handlung wiederzugeben, wirft uns gleich ins Geschehen. Um Mitternacht wird der Kammerfrau des Fräuleins von Scuderi von einem furchterregenden Jüngling ein Kästchen überreicht. Sie lässt den unheilvolle Andeutungen machenden Fremden nicht zu ihrer Herrin vor, da sie ihn für einen der Räuber hält, die für die vielen Verbrechen in jüngster Zeit verantwortlich gemacht werden. Diese Nacht wirft einige für die Handlung zentrale Fragen auf. Wer ist der Fremde? Was will er? Warum möchte er mit dem Fräulein von Scuderi sprechen? Was bedeuten seine Hinweise auf ein bevorstehendes Verderben? Und was hat es mit dem Kästchen auf sich?
Anstatt diese Fragen zu beantworten, folgt nun ein deutlicher Absatz. E.T.A. Hoffmann erhöht die Neugier des Lesers durch eine Verzögerung der Handlung, die er dazu nutzt, die Rahmenbedingungen für die Handlung in einem mehrseitigen Exkurs zu erläutern - der Erzähler zeichnet die Geschichte der Verbrechen in Paris nach. Schließlich gibt eine Szene am Hofe wieder, in welcher der der König das Fräulein von Scuderi nach ihrer Meinung zum Vorgehen des Staats gegen die Raubmorde befragt. Diese Raubmorde lassen die Kammerfrau Übles ahnen. Nach einem weiteren Absatz beginnt die Aufklärung der so viele Fragen aufwerfenden Mitternacht.
Ab hier lässt sich die Handlung nur noch in Sinnabschnitte gliedern, da sie nicht mehr durch formale Absätze aufgeteilt wird. Die auf die Mitternacht folgenden Tage bilden eine Einheit, in welcher die Figur des René Cardillac vorgestellt wird. Nachdem mehrere Monate wegen des Ausbleibens relevanter Vorfälle übersprungen werden, nimmt die Handlung wieder an Fahrt auf. Cardillac wird tot aufgefunden, von Scuderi stellt aus Zweifel an Olivier Brussons Schuld eigene Nachforschungen an. Der wichtigste Teil der Novelle und ihr gleichzeitiger Höhepunkt ist Oliviers private Aussage beim Fräulein von Scuderi. In einer mehrseitigen Erzählung klärt er die Verbrechen auf und gibt Antwort auf alle Fragen, die sich dem Leser bei der Lektüre der ersten Seiten eröffnen. Danach konzentriert sich die Handlung auf von Scuderis Bemühungen, Olivier vor dem gnadenlosen Gericht zu retten, was ihr am Ende der Erzählung gelingt. Der Schluss der Novelle, ein Jahr nach der Mitternacht von 1680 angesiedelt, berichtet vom weiteren, glücklichen Schicksal Oliviers und von der Abfindung, die die Opfer Cardillacs erhalten.
E.T.A. Hoffmann baut direkt am Beginn seines Werkes eine enorme Spannung auf. Ein auktorialer Erzähler, dessen Aufgabe darauf beschränkt ist, die Handlung wiederzugeben, wirft uns gleich ins Geschehen. Um Mitternacht wird der Kammerfrau des Fräuleins von Scuderi von einem furchterregenden Jüngling ein Kästchen überreicht. Sie lässt den unheilvolle Andeutungen machenden Fremden nicht zu ihrer Herrin vor, da sie ihn für einen der Räuber hält, die für die vielen Verbrechen in jüngster Zeit verantwortlich gemacht werden. Diese Nacht wirft einige für die Handlung zentrale Fragen auf. Wer ist der Fremde? Was will er? Warum möchte er mit dem Fräulein von Scuderi sprechen? Was bedeuten seine Hinweise auf ein bevorstehendes Verderben? Und was hat es mit dem Kästchen auf sich?
Anstatt diese Fragen zu beantworten, folgt nun ein deutlicher Absatz. E.T.A. Hoffmann erhöht die Neugier des Lesers durch eine Verzögerung der Handlung, die er dazu nutzt, die Rahmenbedingungen für die Handlung in einem mehrseitigen Exkurs zu erläutern - der Erzähler zeichnet die Geschichte der Verbrechen in Paris nach. Schließlich gibt eine Szene am Hofe wieder, in welcher der der König das Fräulein von Scuderi nach ihrer Meinung zum Vorgehen des Staats gegen die Raubmorde befragt. Diese Raubmorde lassen die Kammerfrau Übles ahnen. Nach einem weiteren Absatz beginnt die Aufklärung der so viele Fragen aufwerfenden Mitternacht.
Ab hier lässt sich die Handlung nur noch in Sinnabschnitte gliedern, da sie nicht mehr durch formale Absätze aufgeteilt wird. Die auf die Mitternacht folgenden Tage bilden eine Einheit, in welcher die Figur des René Cardillac vorgestellt wird. Nachdem mehrere Monate wegen des Ausbleibens relevanter Vorfälle übersprungen werden, nimmt die Handlung wieder an Fahrt auf. Cardillac wird tot aufgefunden, von Scuderi stellt aus Zweifel an Olivier Brussons Schuld eigene Nachforschungen an. Der wichtigste Teil der Novelle und ihr gleichzeitiger Höhepunkt ist Oliviers private Aussage beim Fräulein von Scuderi. In einer mehrseitigen Erzählung klärt er die Verbrechen auf und gibt Antwort auf alle Fragen, die sich dem Leser bei der Lektüre der ersten Seiten eröffnen. Danach konzentriert sich die Handlung auf von Scuderis Bemühungen, Olivier vor dem gnadenlosen Gericht zu retten, was ihr am Ende der Erzählung gelingt. Der Schluss der Novelle, ein Jahr nach der Mitternacht von 1680 angesiedelt, berichtet vom weiteren, glücklichen Schicksal Oliviers und von der Abfindung, die die Opfer Cardillacs erhalten.