Abschnitt 10-13
Abschnitt 10
Infos
- Zeile: 2-228
- Zeit: bis Palmsonntag
- Ort: Dahme & Berlin
Inhalt
- Der Kurfürst von Brandenburg erfährt von Heinrich von Geusau vom tragischen Schicksal des Pferdehändlers
- Er greift ein und fordert die Auslieferung von Kohlhaas als brandenburgischen Untertan, um ihn in Berlin vor Gericht zu stellen, wenn der Dresdner Hof dort eine Klage anhängig macht
- Den Kanzler von Kallheim entlässt der Kurfürst und ernennt Geusau zum Erzkanzler
- Außerdem verbündet er sich mit dem polnischen König, der mit Sachsen im Streit liegt
- Sachsens neuer Präsident der Staatskanzlei Herr Kunz will die Auslieferung abwehren und wirft ein, dass Kohlhaas durch sein Haus in Dresden auch sächsischer Bürger sei
- Polen schickt ein Heer von 5000 Mann an die Grenze, da Heinrich von Geusau das Todesurteil trotz Kunz‘ Einwand als Verletzung des Völkerrechts bewertet
- Der sächsische Kurfürst gibt den Forderungen nach
- Eine Klage in Berlin anhängig zu machen, ist ihnen leider unmöglich, da sie Kohlhaas seine Plünderungen offiziell vergeben hatten und auch der Brief an Nagelschmidt ist kein zulässiger Beweis
- Die sächsische Regierung wendet sich daher an den Kaiser in Wien, der in Berlin wegen Landfriedensbruch Klage gegen Kohlhaas erhebt
- Weil ein Kind erkrankt, muss Kohlhaas seine Reise nach Berlin in Dahme unterbrechen
Abschnitt 11
Infos
- Zeile: 2-196
- Zeit: bis Palmsonntag
- Ort: Dahme
Inhalt
- Der sächsische Hof ist dort für eine Jagd und erfährt vom Aufenthalt des Pferdehändlers
- Die Geliebte des sächsischen Kurfürsten überredet diesen, Kohlhaas heimlich zu besuchen
- Der Kurfürst wird auf eine Kapsel um Kohlhaas‘ Hals aufmerksam und befragt ihn zu dieser
- Kohlhaas erklärt, dass er die Kapsel vor sieben Monaten auf einem Jahrmarkt erhalten habe. Der Kurfürst von Sachsen und der von Brandenburg haben sich dort bei einer Wahrsagerin die Zukunft voraussagen lassen, die sie auf einen Zettel schrieb und Kohlhaas plötzlich übergab mit den Worten „es wird dir dereinst das Leben retten“
- Der sächsische Kurfürst ist so über das Amulett erschüttert, dass er in Ohnmacht fällt
- Nachdem er aufgewacht ist, fordert er Jagdjunker von Stein auf, Kohlhaas hinterherzureiten und den Zettel gegen Freiheit und Leben einzufordern
- Kohlhaas gibt den Zetteln nicht her, weil er erkennt, dass er sich damit am sächsischen Kurfürsten rächen kann
Abschnitt 12
Infos
- Zeile: 2-248
- Zeit: bis Palmsonntag
- Ort: Dahme & Berlin
Inhalt
- Verzweifelt bittet der Kurfürst nach dreitägigem Schock sogar den Kaiser, die Klage gegen Kohlhaas zurückzuziehen, um noch an den Zettel heranzukommen
- Auf Anflehen des Kämmerers Kunz gesteht der Kurfürst, dass die Wahrsagerin den Namen des letzten Regenten aus seiner Dynastie, das Jahr, in dem er sein Reich verliert, und den Namen dessen, der es mit Gewalt erobert auf diesen Zettel geschrieben hat
Abschnitt 13
Infos
- Zeile: 2-307
- Zeit: bis Palmsonntag
- Ort: Berlin
Inhalt
- Kunz reist nach Berlin, wo Kohlhaas am selben Tag durch den Druck des kaiserlichen Anwalts zum Tode verurteilt wird
- In einer List sucht Kunz ein altes Weib, das sich bei Kohlhaas im Gefängnis als die Wahrsagerin ausgeben soll, die den Zettel zu sich in Sicherheit holen will
- Wie es der Zufall will, ist die alte Frau tatsächlich die Zigeunerin
- Kohlhaas erkennt die Wahrsagerin, die seiner Frau ähnelt, und sie offenbart ihm das Täuschungsmanöver des Kämmerers
- Der Pferdehändler will entgegen ihres Rates nicht von dem Zettel Gebrauch machen und sein Leben retten; nicht einmal um seiner kleinen Jungen Willen
- Der Kurfürst von Sachsen versucht durch Astrologen anderweitig an die Informationen zu kommen, aber vergebens
- Kohlhaas setzt mit einem Notar sein Testament auf, ernennt einen Vormund für seine Kinder, trifft seine Freunde ein letztes Mal und empfängt die heilige Kommunion im Gefängnis
- Als er zum Richtplatz geführt wird, bekommt er eine Nachricht der Wahrsagerin überreicht, dass der Kurfürst von Sachsen in Berlin ist und den Zettel nach seiner Beerdigung ausgraben wolle, samt Gruß „Deine Elisabeth“
- Auf dem Richtplatz bekommt Kohlhaas seine beiden, wohlgenährten Rappen vorgeführt und erfährt, dass der Junker von Tronka zwei Jahre ins Gefängnis muss
- Kohlhaas erklärt dem Erzkanzler, dass sein größter Wunsch auf Erden erfüllt und er bereit für die Hinrichtung ist
- Als er den sächsischen Kurfürsten in der Menge entdeckt, blickt er ihn an, nimmt den Zettel, liest ihn und steckt ihn in den Mund
- Der Kurfürst bricht unter Krämpfen zusammen
- Kohlhaas wird unter Klage des Volkes hingerichtet und beerdigt
- Seine Söhne werden vom Kurfürsten Brandenburgs zu Rittern geschlagen