Kontext und Einordnung
Aus: Johann Wolfgang Goethe, Faust I, SchulLV, 2021, Karlsruhe.
Zitiergrundlage: Vorspiele = V, Szenen = Sz, Zeilen = Z Der deutsche Arzt, Astrologe und Magier Johann Georg (anderen Quellen nach zu urteilen auch Georg) Faust wurde um 1480 geboren und starb zwischen 1536 und 1540. Nach 1507 studierte er wahrscheinlich Theologie in Heidelberg. Zwischen 1513 und 1532 wurde er aus jeder Stadt, in der er sich für längere Zeit aufhielt, ausgewiesen, unter anderem Erfurt, Bamberg, Ingolstadt und Nürnberg.
Faust galt damals als Zauberer und Geisterbeschwörer und hatte Kontakt zu humanistischen Gelehrten. Nach seinem Tod (vermutlich in Folge eines misslungenen alchemistischen Experiments) entwickelte sich die Sage, dass er vom Teufel geholt worden sei. Goethe begann um 1770 seine Arbeit an der Tragödie, veröffentlicht werden sollte diese allerdings erst mehr als 30 Jahre später, im Jahr 1806. Angeregt wurde er durch den Fall einer Kindsmörderin, Susanna Margaretha Brandt, die 1772 in seiner Heimatstadt Frankfurt hingerichtet wurde.
Da Goethe von Susannas Geschichte berührt war, steht in der ersten Fassung Fausts, auch Urfaust genannt, die Gretchentragödie im Vordergrund. Der Urfaust beginnt mit Fausts Monolog im Studierzimmer - die drei Szenen Zueignung, Vorspiel auf dem Theater und Prolog im Himmel fehlen hier noch. Mephisto ist zwar bereits eine wichtige Figur, doch der Teufelspakt fehlt komplett. Die Szenen Hexenküche und Walpurgisnacht fehlen ebenfalls. 1788 vollendete Goethe seine Arbeit an der zweiten Fassung, Faust. Ein Fragment, in der auch die Gelehrtentragödie ausgeprägt ist. Außerdem enthält diese Version des Faust die Szene Hexenküche. Die letzte Szene Kerker ist jedoch auch hier noch nicht enthalten. 1797 veröffentlichte Goethe Faust. Eine Tragödie, der im Vergleich zu Faust. Ein Fragment die drei Szenen Zueignung, Vorspiel auf dem Theater und Prolog im Himmel beigefügt sind. 1806 erschien schließlich die druckfertige Version, die noch die Szene Walpurgisnacht enthält.
Zitiergrundlage: Vorspiele = V, Szenen = Sz, Zeilen = Z Der deutsche Arzt, Astrologe und Magier Johann Georg (anderen Quellen nach zu urteilen auch Georg) Faust wurde um 1480 geboren und starb zwischen 1536 und 1540. Nach 1507 studierte er wahrscheinlich Theologie in Heidelberg. Zwischen 1513 und 1532 wurde er aus jeder Stadt, in der er sich für längere Zeit aufhielt, ausgewiesen, unter anderem Erfurt, Bamberg, Ingolstadt und Nürnberg.
Faust galt damals als Zauberer und Geisterbeschwörer und hatte Kontakt zu humanistischen Gelehrten. Nach seinem Tod (vermutlich in Folge eines misslungenen alchemistischen Experiments) entwickelte sich die Sage, dass er vom Teufel geholt worden sei. Goethe begann um 1770 seine Arbeit an der Tragödie, veröffentlicht werden sollte diese allerdings erst mehr als 30 Jahre später, im Jahr 1806. Angeregt wurde er durch den Fall einer Kindsmörderin, Susanna Margaretha Brandt, die 1772 in seiner Heimatstadt Frankfurt hingerichtet wurde.
Da Goethe von Susannas Geschichte berührt war, steht in der ersten Fassung Fausts, auch Urfaust genannt, die Gretchentragödie im Vordergrund. Der Urfaust beginnt mit Fausts Monolog im Studierzimmer - die drei Szenen Zueignung, Vorspiel auf dem Theater und Prolog im Himmel fehlen hier noch. Mephisto ist zwar bereits eine wichtige Figur, doch der Teufelspakt fehlt komplett. Die Szenen Hexenküche und Walpurgisnacht fehlen ebenfalls. 1788 vollendete Goethe seine Arbeit an der zweiten Fassung, Faust. Ein Fragment, in der auch die Gelehrtentragödie ausgeprägt ist. Außerdem enthält diese Version des Faust die Szene Hexenküche. Die letzte Szene Kerker ist jedoch auch hier noch nicht enthalten. 1797 veröffentlichte Goethe Faust. Eine Tragödie, der im Vergleich zu Faust. Ein Fragment die drei Szenen Zueignung, Vorspiel auf dem Theater und Prolog im Himmel beigefügt sind. 1806 erschien schließlich die druckfertige Version, die noch die Szene Walpurgisnacht enthält.
Abb. 1: Entstehungsgeschichte des Faust.
Während manche andere Werke eindeutig einer bestimmten Epoche zuzuordnen sind, stritten sich bei Faust selbst Literaturwissenschaftler darum, welcher Epoche Goethes Meisterwerk zugeordnet werden sollte.
Goethe war einer der Wegbereiter und führenden Köpfe sowohl des Sturm und Drang wie auch der Weimarer Klassik, weshalb Faust I von beiden Schaffensperioden und ihren jeweiligen Eigenheiten geprägt ist. Außerdem wurde das Werk zu einem Zeitpunkt beendet, in welcher eine neue Strömung in Deutschland entwickelt wurde: In Faust I greift Goethe Elemente der Romantik auf, auch wenn er diese wegen ihrer angeblichen Naivität und Geschmacklosigkeit kritisierte. Das Drama lässt sich daher nicht eindeutig in eine bestimmte Epoche einordnen.
Goethe war einer der Wegbereiter und führenden Köpfe sowohl des Sturm und Drang wie auch der Weimarer Klassik, weshalb Faust I von beiden Schaffensperioden und ihren jeweiligen Eigenheiten geprägt ist. Außerdem wurde das Werk zu einem Zeitpunkt beendet, in welcher eine neue Strömung in Deutschland entwickelt wurde: In Faust I greift Goethe Elemente der Romantik auf, auch wenn er diese wegen ihrer angeblichen Naivität und Geschmacklosigkeit kritisierte. Das Drama lässt sich daher nicht eindeutig in eine bestimmte Epoche einordnen.