1. Vigilie
Aus: E.T.A. Hoffmann, Der goldne Topf, SchulLV, 2021, Karlsruhe.
Zitiergrundlage: Szenen = Sz, Zeilen = Z. Die Novelle Der goldne Topf spielt in Dresden im frühen 19. Jahrhundert. Die erste Vigilie beginnt am Himmelfahrtstag. Nachmittags stolperte der Student Anselmus vor dem schwarzen Tor über die Waren einer alten Marktfrau. Nachdem er ihr seinen nicht besonders gut gefüllten Geldbeutel als Entschädigung hinhielt, rannte der Student davon. Er hörte nur noch ihren grächzenden, unheimlichen Ruf: „Ja renne - renne nur zu, Satanskind - ins Kristall bald dein Fall - ins Kristall!“ (S. 5, Z. 19-20) Aus Angst vor schadenfrohem Gelächter rannte Anselmus so schnell er konnte bis zum Eingang des Linkischen Bades. Dort wollte er eigentlich an den Feierlichkeiten zum Himmelfahrtstag teilnehmen, was er nun ohne Geld nicht mehr konnte. So legte er sich am Elbufer unter einen Holunderbaum und ließ seinem Unmut freien Lauf. „Wahr ist es doch, ich bin zu allem möglichen Kreuz und Elend geboren!“, klagte er und sinnierte über sein Pech und Unglück (S. 7, Z.15-16). Nach einiger Zeit aber wurde sein Selbstgespräch von einem seltsamen Rascheln und Geflüster in den Ästen über ihm unterbrochen. Plötzlich entdeckte er drei in grünem gold erglänzende Schlangen, hörte ihre Stimmen und war völlig verzückt von den dunkelblauen Augen einer der drei Schlangen. Und so lag der Student stundenlang voller Verlangen und Sehnsucht unter dem Baum. Doch als die Dämmerung hereinbrach, verschwanden die drei Schlangen, stürzten sich in die Elbe und hinterließen auf den Wogen ein grünes Feuer.
Zitiergrundlage: Szenen = Sz, Zeilen = Z. Die Novelle Der goldne Topf spielt in Dresden im frühen 19. Jahrhundert. Die erste Vigilie beginnt am Himmelfahrtstag. Nachmittags stolperte der Student Anselmus vor dem schwarzen Tor über die Waren einer alten Marktfrau. Nachdem er ihr seinen nicht besonders gut gefüllten Geldbeutel als Entschädigung hinhielt, rannte der Student davon. Er hörte nur noch ihren grächzenden, unheimlichen Ruf: „Ja renne - renne nur zu, Satanskind - ins Kristall bald dein Fall - ins Kristall!“ (S. 5, Z. 19-20) Aus Angst vor schadenfrohem Gelächter rannte Anselmus so schnell er konnte bis zum Eingang des Linkischen Bades. Dort wollte er eigentlich an den Feierlichkeiten zum Himmelfahrtstag teilnehmen, was er nun ohne Geld nicht mehr konnte. So legte er sich am Elbufer unter einen Holunderbaum und ließ seinem Unmut freien Lauf. „Wahr ist es doch, ich bin zu allem möglichen Kreuz und Elend geboren!“, klagte er und sinnierte über sein Pech und Unglück (S. 7, Z.15-16). Nach einiger Zeit aber wurde sein Selbstgespräch von einem seltsamen Rascheln und Geflüster in den Ästen über ihm unterbrochen. Plötzlich entdeckte er drei in grünem gold erglänzende Schlangen, hörte ihre Stimmen und war völlig verzückt von den dunkelblauen Augen einer der drei Schlangen. Und so lag der Student stundenlang voller Verlangen und Sehnsucht unter dem Baum. Doch als die Dämmerung hereinbrach, verschwanden die drei Schlangen, stürzten sich in die Elbe und hinterließen auf den Wogen ein grünes Feuer.