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Aus: Adalbert von Chamisso: Peter Schlemhils wundersame Geschichte Reclam 2020, Ditzingen.
Die Märchennovelle Peter Schlemhils wundersame Geschichte des deutsch-französischen Dichters Adalbert von Chamisso wurde im Sommer 1813 verfasst und im Jahr 1814 erstmals im Verlag Johann Leonhard Schrag in Nürnberg veröffentlicht. Das Werk umfasst autobiografische Bezüge des Autors und ist aufgrund seiner Entstehungszeit und typischer Motive eindeutig der Epoche der Romantik zuzuordnen. Chamissos Werk genoss innerhalb kürzester Zeit internationale Berühmtheit, wurde in vielen Sprachen übersetzt und als Vorlage für zahlreiche andere Werke deutscher Autoren verwendet.
Der Inhalt ist die Geschichte des Protagonisten Peter Schlemhil, der nach einer Schiffsreise auf einen mysteriösen Mann in einem grauen Rock trifft, der ihm seinen Schatten abkauft und ihm im Gegenzug einen Sack mit unendlich viel Gold übergibt. Schlemhil lebt jedoch ein sehr unglückliches Leben, das seinen Vorstellungen eines Lebens in Reichtum und Wohlstand, nach dem er sich so sehr sehnt, rein gar nicht entspricht. Er gewinnt weder breites Ansehen, noch findet er die wahre Liebe. Durch den Verlust seines Schattens verliert er stattdessen seine Identität und den Kontakt zur Gesellschaft. Als sozialer Außenseiter wird er verspottet und ausgegrenzt. Schlemhil bereut seine Entscheidung zutiefst, müsste jedoch dem Mann in Grau, der sich als Teufel offenbart, seine Seele geben, um den Schatten zurückzukaufen.
Das Werk handelt von Heimatlosigkeit, einem jungen Menschen, der auf dem Weg ist, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden und der Flucht aus den Intrigen des Teufels hinein in die Welt der Magie und romantischen Schönheit der Natur.