Erster Teil
Aus: Patrick Süskind: Das Parfum, Diogenes Ausgabe 1994.
1. Kapitel
- 17. Juli 1738 an einer Fischbude in Paris: Jean-Baptiste Grenouille wird geboren
- Seine Mutter wollte ihn, wie vier Babys davor, sterben lassen
- Grenouille wird wegen eines lauten Schreis im Fischmüll gefunden
- Seine geständige Mutter wird daraufhin wegen mehrfachen Kindsmordes geköpft
- Das Baby wird im Kloster von Saint-Merri getauft und der Amme Jeanne Bussie übergeben
2. Kapitel
- Die Amme gab den „fressenden Bastard“ wieder ab
- „Er ist vom Teufel besessen“, so ihre Überzeugung, weil er nicht riecht wie ein normales Baby (S. 14)
3. Kapitel
- Pater Terrier glaubte nicht an die Teufelstheorie
- Er hielt die Nase für das primitivste Organ
- Pater Terrier nahm das Baby liebevoll auf
- Schon nach kurzer Zeit irritierte ihn die witternde Nase des Babys
- Er fühlte sich ausgewittert und beobachtet und ekelte sich plötzlich
- Der Pater brachte Grenouille weit weg zu Madame Gaillard
4. Kapitel
- Madame Gaillard war noch keine 30 Jahre, sah aber bereits wie eine Mumie aus und war innerlich tot
- Sie hatte keinen Geruchssinn und kein Gespür für menschliche Wärme oder Kälte oder Emotionen
- Grenouille konnte bei ihr gut gedeihen; sie machte keinen Unterschied zwischen ihm und den anderen Kindern
- Das Junge überlebte Krankheiten, Unfälle, hinkte wegen seines verkrüppelten Fußes
- Er brauchte für sein Seelenheil nichts
- Grenouille hatte sich von Anfang an voller Boshaftigkeit für das Leben entschieden wie eine Zecke
- Die anderen Kinder hatten Angst vor ihm und wollten ihn ersticken
5. Kapitel
- Rein objektiv gesehen hatte Grenouille nichts angsteinflößendes; nicht groß, stark, extrem hässlich oder aggressiv
- Er war scheinbar nicht sehr intelligent und tat sich mit dem Sprechen schwer
- Grenouille lernte Sprechen über die Geruchserlebnisse; ethische Begriffe wie Moral verstand er nicht
- Er roch so viele verschiedene Gerüche, dass ihm die olfaktorischen Begriffe nicht ausreichten
- Mit sechs Jahren hatte er seine Umgebung geruchlich erfasst
- Er wurde immer verschlossener, blieb oft tagelang verschollen und die Lehrer hielten ihn für schwachsinnig
- Nur Madame Gaillard erkannte seine übernatürlichen Fähigkeiten
- Sie fürchtete, er ziehe Unheil an und gab ihn mit acht Jahren bei Gerber Grimal als Arbeitskraft ab
6. Kapitel
- Aus Angst um sein Leben arbeitete Grenouille fügsam
- Nach einem Jahr bei Grimal überlebte er den gefürchteten Milzbrand und wurde dadurch immun dagegen
- Seither war er ein wertvoller Geselle für Grimal
- Mit 13 gestattete der Gerber ihm erste Freiheiten wie Ausflüge oder Feierabend
- „Der Zeck Grenouille regte sich wieder“ (S. 43)
7. Kapitel
- Paris war mit all seinen Gerüchen ein Schlaraffenland für Grenouille
- Er entschlüsselte alle Gerüche; das Meer faszinierte ihn besonders
- Parfum der Menschen fand er plump
8. Kapitel
- 1. September 1753: Grenouille wurde von einem neuen Duft magisch angezogen
- Quelle war ein dreizehn, vierzehn Jahre altes Mädchen in einem Hinterhof
- Grenouille traute zum ersten Mal seiner Nase nicht
- Er schlich sich an sie heran und erwürgte sie, um ihren Duft nicht zu verlieren
- Grenouille verspürte erstmals Glückseligkeit und fühlte sich wie neu geboren
- Seine neue Bestimmung: Die Welt der Düfte revolutionieren
9. Kapitel
- Auf der Pont au Change in Paris führte Parfumeur Giuseppe Baldini einen Laden voller Düfte
- Er hatte ein riesige Chaos an Gerüchen über mehrere Stockwerke verteilt
- Der Parfumeur hatte nicht mehr viele Kunden durch harte Konkurrenz
10. Kapitel
- Sein alter Geselle Chéniere zweifelte an Baldinis Können
11. Kapitel
- Baldini sah seinen Beruf nicht als Kunst, sondern als Handwerk an
- Er kopierte bekannte Düfte und fluchte über die Werke seines jungen Konkurrenten Pélissiere
- Dass Frangipani einst entdeckt hatte, dass Duftstoffe löslich sind, war in seinen Augen Fluch und Segen zugleich
- Er hält viele Parfumeure für Quacksalber
12. Kapitel
- Baldini wollte Pélissieres Amor und Psyche kopieren
- Zunächst verzauberte der Duft ihn; dann rief er sich zur Vernunft
13. Kapitel
- Baldini arbeitete zwei Stunden lang; stellte fest, dass er den Duft nicht würde entschlüsseln können
- Nach einem Blick aus dem Fenster entschloss er sich verzweifelt, seinen Laden und sein Haus zu verkaufen
- Plötzlich klingelte Grenouille, der ihm Leder liefern sollte
14. Kapitel
- Grenouille betrat zum ersten Mal in seinem Leben eine Parfumerie
- Er spürte, dass er in diesem Laden arbeiten wird; „Der Zeck hatte Blut gewittert“ (S. 90)
- Grenouille erkannte den Duft Amor und Psyche an Baldini und verriet ihm die Zusammensetzung
- Er bat um eine Stelle, nannte sich die „beste Nase von Paris“ (S. 95)
- Grenouille blühte beim Sprechen über die Düfte auf, „entfaltete“ seinen Körper
- Er bat darum, das Parfum für Baldini mischen zu dürfen und deutete im Dunkel zu den nötigen Zutaten
- Kaum hatte er das „Ja“ gehört, legte er los und erklärte: „Ich weiß nicht, ob das die zünftige Art ist, denn die kenne ich nicht, aber ich mache es auf meine Art“ (S. 103)
- Baldini blickte spöttisch, verwirrt und dann erstaunt auf das Geschehen
15. Kapitel
- Grenouille mischte ohne Konzept und ohne Werkzeug; er zitterte vor Anstrengung und war doch schnell
- Baldini hielt ihn für einen kindischen Stümper, doch dann überzeugt ihn der Duft
- Grenouille bot an, den Duft noch besser zu machen als Amor und Psyche
- Er mischte einen noch besseren Duft
- Baldini schickte ihn noch ohne Probe zu nehmen apathisch weg; antwortete nicht auf Grenouilles Frage nach einer Anstellung
- Als Baldini den neuen Duft roch, musste er weinen, stöhnte vor Vergnügen und verwarf seinen Entschluss, den Laden zu schließen
16. Kapitel
- Am nächsten Morgen kaufte Baldini Gerber Grimal den Lehrling für 20 Livre und etwas Wein ab
- Grenouille wartete seltsamerweise schon mit gepackten Sachen auf ihn
- Grimal stürzte kurz darauf betrunken vom Wein ins Wasser und starb
- Grenouille machte sich abends auf seiner Pritsche klein wie ein Zeck und malte sich ein geruchliches Siegesfest aus
17. Kapitel
- Baldini erlangte dank Grenouille bald europaweites Ansehen; Nuit Napolitaine wurde ein Kassenschlager
- Er ließ Grenouille jeden Tag neue Düfte mischen
- Chéniere kam nicht auf die Idee, dass „dieses Nichts von Mensch“ (S. 117) mit dem plötzlichen Erfolg zu tun hatte
- Baldini schrieb mit, während Grenouille mischte
- Grenouille erlernte so das Handwerk; machte Baldini absichtlich Fehler vor, um die zwei Voraussetzungen für sein Ziel zu schaffen: den Mantel der bürgerlichen Existenz und die Kenntnisse, wie man Düfte dinglich macht
18. Kapitel
- Beim Destillieren verspürte Grenouille erstmals in seinem Leben Begeisterung
- Dingen ihre „duftende Seele zu entreißen“ (S. 125), faszinierte ihn
- Er träumte davon, ein großer Almbic zu sein, der die Welt mit herrlichen Destillaten überschwemmt
19. Kapitel
- Grenouille übte nächtelang; wurde Spezialist im Destillieren
- Er sehnte sich danach, die Düfte, die er in seinem Inneren trug, herstellen zu können
- Erbittert darüber, dass sich nicht alles destillieren ließ
- Als ihm sein Scheitern bewusst wurde, wurde er lebensbedrohlich krank
20. Kapitel
- Grenouille bekam Fieber und eitrige Pusteln
- Baldini bangte um seine Pläne einer Filiale in Faubourg Saint-Antoine und persönlichen Parfums
- Der Arzt gab Grenouille noch 48 Stunden zu leben
- Er wunderte sich über den fehlenden pestilenzartigen Gestank der Krankheit
- Baldini war sauer; er wollte Grenouille seine Geheimnisse entlocken
- Grenouille fragt plötzlich nach anderen Methoden, um Düfte zu gewinnen
- Baldini hielt ihn für irre, antwortete aber, dass es drei weitere Methoden gibt
- Mit dieser Hoffnung wurde Grenouille wie durch ein Wunder im Laufe einer Woche wieder gesund
21. Kapitel
- Grenouille wollte unbedingt nach Süden, um die Methoden zu erlernen
- Er blieb, weil er einen Gesellenbrief brauchte
- Baldini ließ ihn drei Jahre auf einen Gesellenbrief warten, bis er einer der reichsten Männer Paris‘ war
- Grenouille musste ihm sämtliche Düfte überlassen, Paris für immer verlassen und schweigen
- Die Klauseln waren Grenouille völlig gleich; ihm ging es nicht um Geld
- Im Frühjahr 1756 zog er los; Plan: Er wollte sich seines wunderbaren Inneren entäußern
22. Kapitel
- Baldini war froh, dass Grenouille weg ging; er hatte immer unterbewusst Angst vor ihm
- Baldini hatte befürchtet, dass er den Kontakt mit Grenouille büßen müsse; fühlte sich endlich sicher
- Noch in der Nacht starb Baldini, weil die Brücke unter seinem Haus einstürzte
- Sein gesamtes Vermächtnis und Andenken war mit einem Mal weg