Der Roman Das Parfum wurde 1985 veröffentlicht und ist der Epoche der Postmoderne zuzuordnen.

Merkmale der Postmoderne

• Folgt auf die Epoche der Moderne; ab ca. 1989
• Komplexe und sinnlose Welt, in der der Mensch keinen Platz hat bzw. findet, als Motiv
• Pessimistischer Blickwinkel auf das Leben
• Die aufklärerische Idee der Vernunft wurde verworfen
• Technik und Medien wurden wichtig, sollten mit der Kultur verknüpft werden
• Kulturelle und künstlerische Freiheit
• Texte spielen mit alten Traditionen und beziehen sich auf historische Ereignisse oder verweisen auf alte Werke
• Die Hauptperson ist meist ein gesellschaftlicher Außenseiter; kein sympathischer Held
• Positive Entwicklung einer Person gilt als ausgeschlossen
• Der postmoderne Erzähler steuert die Handlung und wertet meist ironisch
• Der Leser soll sich nicht mit der Hauptperson identifizieren
• Realität und Fiktion verschwimmen ineinander
• Keine rein chronologische Erzählfolge; Zeitsprünge, Raffungen oder Dehnungen
• Rhythmische, gehobene Sprache
• Viele Stilmittel eingebaut
• Die Grenze zwischen Sprache und Inhalt wird thematisiert

Gründe für die Zuordnung des Romans

• Bezug auf das historische Paris des 18. Jahrhunderts
• Verweise auf Goethes Prometheus
• Hauptperson Grenouille ist ein Außenseiter in der Gesellschaft
• Er sucht seinen Platz im Leben und seine Identität
• Der auktoriale Erzähler distanziert sich von der Handlung und von Grenouille
• Der Erzähler bewertet Grenouille negativ und ironisch
• Trotz meist chronologischer Abfolge unterbricht der Erzähler mit Vorausdeutungen zum Schicksal der einzelnen Nebenfiguren oder rafft die Zeit, als Grenouille auf Plomb du Cantal lebt
• Gehobene Sprache mit gutem Lesefluss und vielen Stilmitteln
• Kaum auszumachen, was real ist und was Fiktion
• Direkt angesprochen, inwiefern Schrift Realität ausdrücken kann, indem Grenouille selbst kaum sprechen kann und nicht ausreichend Wörter zu Beschreibung aller Gerüche findet