Stilmittel

Im Folgenden werden die rhetorischen und stilistischen Mittel im Roman Der Trafikant näher erläutert und beispielhaft belegt.
  • Alliteration: „Zeitungen, Zeitschriften“ (S. 23, Z. 1), „übertönten, überschrien, überbrüllten“ (S. 20, Z. 11), „Zigarettenschachteln, Zigarrenkisten“ (S. 21, Z. 2 f.), „fliedergeschmücktem Fiaker“ (S. 45, Z. 27 f.), „wolliges Winterfell“ (S. 64, Z. 24)
    \(\rightarrow\) Die betonten Satzanfänge der aufeinanderfolgenden Wörter besitzen den gleichen Anlaut

  • Anapher: „Weil ich Trafikant bin. Weil ich Trafikant sein will.“ (S. 24, Z. 15), „Böhmisches Mädchen unter der Laterne. Böhmisches Mädchen hinterm Zaun. Böhmisches Mädchen im Hauseingang [...]“ (S. 65, Z. 28 ff.)
    \(\rightarrow\) Die Wörter am Satzanfang wiederholen sich. Auf diese Weise kann ein Text rhythmisch strukturiert werden, indem sich immer wieder auf den Anfang des vorhergegangenen Satzes zurückbezogen wird

  • Asyndeton: „Es roch nach Abwasser, nach Urin, nach billigem Parfüm, altem Fett, verbranntem Gummi, Diesel, Pferdescheiße [...]“ (S. 20, Z. 25 ff.), „Fenster, Spiegel, Reklameschilder, Fahnenstangen, Gürtelschnallen, Brillengläser.“ (S. 20, Z. 12 ff.)
    \(\rightarrow\) Das Ausbleiben einer Konjunktion, wenn mindestens drei Wörter aufgezählt werden. Durch seinen nicht-linearen Charakter sticht ein Asyndeton aus einem Text hervor und kann aufgrund dessen verwendet werden, wenn man einen bestimmten Sachverhalt klarer herausstellen möchte

  • Diminutive: „Schildchen“ (S. 45, Z. 13), „Tierchen“ (S. 54, Z. 24), „Häuflein“ (S. 60, Z. 28), „Sprucketröpfelchen“ (S. 63, Z. 26), „Glöckchen“ (S. 64, Z. 7)
    \(\rightarrow\) Verniedlichung oder Verkleinerung eines Substantivs, indem man die Endung - lein / - chen verwendet

  • Interjektion: „Blödsinn“ (S. 21, Z. 26), „Ach!“ (S. 45, Z. 4)
    \(\rightarrow\) Ausruf oder Ausspruch, der Rückschlüsse auf den Gemütszustand des Sprechenden zulässt

  • Neologismus: „Wolkengrau“ (S. 8, Z. 26), „Äquatorhimmel“ (S. 29, Z. 22), „Hirndoktorei“ (S. 39, Z. 25), „Märchenstaub“ (S. 55, Z. 25 f.)
    \(\rightarrow\) Wortneuschöpfung, die aus meist schon existierenden Wörtern gebildet wird. Neologismen können außerdem genutzt werden, um Wörtern eine neue Bedeutung zu verleihen. Aufgrund der Wortneuschöpfung wird die Aufmerksamkeit des Lesers verstärkt auf den Begriff gelenkt, teils auch eine Art „Überraschungseffekt“ erzeugt

  • Metapher: „Das ist nicht der Kanal, der da stinkt [...]. Das sind die Zeiten. Faulige Zeiten sind das nämlich. Faulig, verdorben und verkommen!“ (S. 21, Z. 9 ff.)
    \(\rightarrow\) Durch die Einbettung in einen neuen Kontext wird einem Wort eine andere Bedeutung zugesprochen. Metaphorisch vermeint man auch das Gesagte weniger wortwörtlich, sondern sinnbildlich zu interpretieren

  • Personifikation: „[...] um unschuldige Häuser mit Arschgesichtern vollzuschmieren“ (S. 63, Z. 15 f.)
    \(\rightarrow\) Die Häuser werden hier mit Eigenschaften einer Person beschrieben und somit vermenschlicht

  • Vergleich: „Eine Frau kreischte wie ein Schlachthuhn.“ (S. 20, Z. 20 f.), „Die Stadt brodelte wie der Gemüsetopf auf Mutters Herd.“ (S. 20, Z. 3 f.), „Es waren Rufe aus der Heimat in die Fremde hinaus und wieder zurück, wie kurze Berührungen, flüchtig und warm“ (S. 34, Z. 25 ff.)
    \(\rightarrow\) Gegenüberstellung zweier oder mehrerer Sachverhalte, indem man Vergleichwörter wie zum Beispiel "gleich", "so" oder "wie" verwendet

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