Übersicht
Aus: Franz Kafka: Der Verschollene, Reclam, 1997, Ditzingen.
Bei Der Verschollene von Franz Kafka handelt es sich um ein fragmentartiges Werk, welches nach seinem Ableben wie zahlreiche andere seiner Werke durch seinen Freund Max Brod an die Öffentlichkeit gelangt.
Das Verb verschollen ist das 2. Partizip des Verbs verschallen und heißt so viel wie verhallt (vgl. Schall, mhd. schal „lauter Ton, Geräusch; Gesang, Geschrei.“ Aus: Duden – Das Herkunftswörterbuch, 3. Aufl. Mannheim 2001). Im 18. Jahrhundert etabliert sich der Gebrauch des Verbs verschollen dann in juristischem Kontext und unter einem Verschollenen versteht man allgemeingültig jemanden, welcher seit geraumer Zeit vermisst wird und der ebenso wenig von sich hören lassen hat. In seinem Werk verleiht der aus Prag stammende Autor seiner Vorstellung vom entfernten Kontinent Amerika Ausdruck. Die Assoziation Amerikas mit einem sehnsüchtigen, verheißungs- und hoffnungsvollen Ort teilt Kafka mit zahlreichen Autoren des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Kafka selbst setzt zeit seines Lebens nie Fuß nach Amerika. Max Brod, welcher ehemals Amerika und heute Der Verschollene im Jahr 1927 publiziert, ordnet den Roman denjenigen Werken zu, welche den American Dream verbreiteten.
Da sich das Werk zweifellos im amerikanischen Raum abspielt, entscheidet sich Brod zunächst für den Titel Amerika. Da der Roman jedoch in Kafkas Aufzeichnungen als Der Verschollene betitelt ist, ändert man den Titel wieder um. Gerade einmal drei Tage, nachdem Kafka sein vorheriges Werk Das Urteil beendet hat, soll er am vorliegenden Buch zwei Jahre geschrieben haben, wobei er seinen Schreibprozess Ende 1911 begann. Die erste Version seines Werks bezeichnet Kafka selbst als „gänzlich unbrauchbar“ (Aus: Franz Kafka: Briefe und andere Korrespondenz aus der Verlobungszeit, Hrsg. Michael Müller. Stuttgart: Reclam, 1995, S. 36) und zerstörte daraufhin seine bisherigen Aufzeichnungen (vgl. S. 300). Heute zählt Der Verschollene zu den wichtigsten Romanen des 20. Jahrhunderts und zweifellos zur Weltliteratur. Das vorliegende Werk ist der Epoche des Expressionismus sowie der literarischen Moderne zuzuordnen.
Das Verb verschollen ist das 2. Partizip des Verbs verschallen und heißt so viel wie verhallt (vgl. Schall, mhd. schal „lauter Ton, Geräusch; Gesang, Geschrei.“ Aus: Duden – Das Herkunftswörterbuch, 3. Aufl. Mannheim 2001). Im 18. Jahrhundert etabliert sich der Gebrauch des Verbs verschollen dann in juristischem Kontext und unter einem Verschollenen versteht man allgemeingültig jemanden, welcher seit geraumer Zeit vermisst wird und der ebenso wenig von sich hören lassen hat. In seinem Werk verleiht der aus Prag stammende Autor seiner Vorstellung vom entfernten Kontinent Amerika Ausdruck. Die Assoziation Amerikas mit einem sehnsüchtigen, verheißungs- und hoffnungsvollen Ort teilt Kafka mit zahlreichen Autoren des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Kafka selbst setzt zeit seines Lebens nie Fuß nach Amerika. Max Brod, welcher ehemals Amerika und heute Der Verschollene im Jahr 1927 publiziert, ordnet den Roman denjenigen Werken zu, welche den American Dream verbreiteten.
Da sich das Werk zweifellos im amerikanischen Raum abspielt, entscheidet sich Brod zunächst für den Titel Amerika. Da der Roman jedoch in Kafkas Aufzeichnungen als Der Verschollene betitelt ist, ändert man den Titel wieder um. Gerade einmal drei Tage, nachdem Kafka sein vorheriges Werk Das Urteil beendet hat, soll er am vorliegenden Buch zwei Jahre geschrieben haben, wobei er seinen Schreibprozess Ende 1911 begann. Die erste Version seines Werks bezeichnet Kafka selbst als „gänzlich unbrauchbar“ (Aus: Franz Kafka: Briefe und andere Korrespondenz aus der Verlobungszeit, Hrsg. Michael Müller. Stuttgart: Reclam, 1995, S. 36) und zerstörte daraufhin seine bisherigen Aufzeichnungen (vgl. S. 300). Heute zählt Der Verschollene zu den wichtigsten Romanen des 20. Jahrhunderts und zweifellos zur Weltliteratur. Das vorliegende Werk ist der Epoche des Expressionismus sowie der literarischen Moderne zuzuordnen.