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Aus: Hans-Ulrich Treichel: Der Verlorene, Suhrkamp, 2020, Frankfurt am Main.
Der Verlorene ist eine Erzählung von Hans-Ulrich Treichel, die im Jahr 1998 erschienen ist. Der Roman handelt vom Schicksal einer Familie zur Nachkriegszeit. Darin erzählt ein namenloser Ich-Erzähler wie er in seiner Kindheit die verzweifelte Suche seiner Eltern nach dem auf der Flucht verlorengegangenen Erstgeborenen erlebte, die den Alltag bestimmte.
Auf eine distanzierte und ironische Art und Weise verarbeitete der Autor in seinem Werk die psychischen Auswirkungen der Flucht aus den Ostgebieten und die Traumata der Vertriebenen sowie die Identitätskrise des zweiten Sohnes in Folge der Brudersuche.
Schon der Titel Der Verlorene lässt einen Bezug auf das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn zu, das auch im Werk mehrfach aufgegriffen wird. Außerdem lassen sich viele autobiografische Züge in der Erzählung finden.