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Aus: Theodor Fontane: Effi Briest, SchulLV, 2021, Karlsruhe.
Zitiergrundlage: Kapitel = Kap., Zeilen = Z
Fontanes Gesellschaftsroman Effi Briest zählt zu den erfolgreichsten und einflussreichsten seiner Gattung. Viele Fragen, die das Werk, welches erstmals 1895 in Buchform erscheint, aufwirft, werden heute noch diskutiert. Nach einem ersten Entwurf in den Jahren 1888/89 vollendet Theodor Fontane sein bekanntestes Werk erst im Februar 1894. Bereits von Oktober desselben Jahres bis März 1895 war es möglich, den Vorabdruck in der Deutschen Rundschau zu lesen.
Der vorliegende Roman wird der Epoche des poetischen Realismus zugeordnet. Aus Sicht der damaligen Leserschaft konstruiert der Roman ein Zeitbild, welches ihrer Realität entspricht. Hier sticht besonders die Darstellung Berlins heraus, welche die Protagonistin insbesondere in ihrem späten Lebensabschnitt stark prägt. Im Werk lassen sich sowohl Argumente dafür finden, dass es sich um einen historischen als auch um einen gesellschaftlichen Roman handelt. Zunächst wird in Effi Briest die wahre Geschichte einer jungen Frau erzählt, welche im damaligen preußischen Zeitalter des 19. Jahrhunderts eine Affäre mit einem verheirateten Mann eingeht.
Zwar weicht die Version des Autors des spektakulären und unerhörten Ereignisses so weit vom realen Vorfall ab, dass keinesfalls von einer Autobiografie gesprochen werden kann. Allerdings thematisiert Fontane am Beispiel des Schicksals Effi Briests grundlegende gesellschaftliche Fragen des 19. Jahrhunderts und stellt auf diese Art und Weise die existierenden Konventionen infrage.