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Hier geht's zur Lektürehilfe Der Beginn des Schreibprozesses von Woyzeck lässt sich ungefähr auf Juli-Oktober im Jahr 1836 datieren. Der Schriftsteller und Dramatiker Georg Büchner stirbt tragischerweise mitten im Verfassen des Werkes. Aufgrund des unvorhergesehen Ablebens des Autors Anfang des Jahres 1837, hinterlässt dieser als einziges Zeugnis seines Buches Woyzeck, drei schlecht lesbare Manuskripte. Es wird versucht, zur Optimierung der Lesbarkeit eines dieser Schriftstücke mit Chemikalien zu behandeln - jedoch verblasst die Schrift, nachdem sie zunächst besser erkennbar geworden war, daraufhin nahezu vollkommen. Aufgrund dessen sieht man von der Behandlung der beiden übrigen Manuskripte ab. Woyzeck kommt als Werk also eher einem Fragment, als einem intakten Stück nahe. In jedem Verlagshaus sind die Szenen unterschiedlich angeordnet. Den einzig roten Faden stellt die Eifersuchtshandlung Woyzecks dar und auch die Ermordung Maries durch den Protagonisten. Die Handlung erzählt die Geschichte des Soldaten Franz Woyzeck, der in prekären Verhältnissen in der sozialen Unterschicht lebt. Woyzeck versucht dennoch, seine Geliebte Marie Zickwolf und ihr gemeinsames uneheliches Kind zu unterstützen. Während Woyzeck von seinen Vorgesetzten unterdrückt und für ein medizinisches Experiment missbraucht wird, um Geld für eine Hochzeit mit Marie zu verdienen, betrügt sich Marie ihren Geliebten mit einem Tambourmajor. Woyzeck ahnt, dass Marie eine Affäre hat und verliert dennoch nicht die Hoffnung, durch sein zusätzlich verdientes Geld, seine Geliebte an sich binden zu können. Im Zuge des medizinischen Experiments wird Woyzeck auf eine Erbsendiät gesetzt und muss fortan ausschließlich die grünen Hülsenfrüchte essen. Zudem wird der Soldat vom Hauptmann und dem Arzt psychisch und physisch immer stärker ausgenutzt und in der Öffentlichkeit gedemütigt. Woyzecks Mitmenschen machen sich auf seine Kosten lustig und stacheln seine wachsende Eifersucht mehr und mehr an. Schließlich entdeckt Woyzeck Marie und den Tambourmajor beim Tanzen in einem Wirtshaus und ist entsetzt über die offen und schamlos zur Schau gestellte Untreue seiner Geliebten. Mangelernährt und psychisch belastet befindet sich Woyzeck inzwischen am Ende seiner Kräfte. Er hört Stimmen, die ihm befehlen, Marie umzubringen. Getrieben von den Stimmen in seinem Kopf und seiner rasenden Eifersucht kauft er sich ein Messer, um Marie zu erstechen. Woyzeck lockt Marie hinaus aus der Stadt und tötet sie schließlich. Danach eilt er zurück in die Stadt und besucht das Wirtshaus. Nachdem mehrere Gäste dort die Blutflecken auf seinen Armen und seiner Kleidung entdecken, verstrickt sich Woyzeck in Ausreden und ergreift die Flucht. Er kehrt zum Tatort zurück und versenkt die Tatwaffe in einem Teich. Maries Leiche und der Mord werden untersucht. Statt einer kleinen Familie hat Woyzeck nun jedoch nichts mehr und endet einsam, da auch sein Sohn sich von ihm abwendet. Das Werk wird von dem Herausgeber Karl Emil Franzos überarbeitet und neu aufgelegt, sodass es im Jahr 1913 dann seine Premiere im Residenztheater in München erlebt.