Zweiter Auftritt
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Odoardo Galotti und die Vorigen.
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Odoardo: Guten Morgen, meine Liebe! – Nicht wahr, das heißt
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überraschen? –
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Claudia: Und auf die angenehmste Art! – Wenn es anders nur eine
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Überraschung sein soll.
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Odoardo: Nichts weiter! Sei unbesorgt. – Das Glück des heutigen Tages
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weckte mich so früh; der Morgen war so schön; der Weg ist so kurz; ich
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vermutete euch hier so geschäftig – Wie leicht vergessen sie etwas, fiel
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mir ein. – Mit einem Worte: ich komme, und sehe, und kehre sogleich
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wieder zurück. – Wo ist Emilia? Unstreitig beschäftigt mit dem Putze? –
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Claudia: Ihrer Seele! – Sie ist in der Messe. – »Ich habe heute, mehr als
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jeden andern Tag, Gnade von oben zu erflehen«, sagte sie und ließ
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alles liegen und nahm ihren Schleier und eilte –
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Odoardo: Ganz allein?
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Claudia: Die wenigen Schritte – –
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Odoardo: Einer ist genug zu einem Fehltritt! –
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Claudia: Zürnen Sie nicht, mein Bester; und kommen Sie herein – einen
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Augenblick auszuruhen und, wann Sie wollen, eine Erfrischung zu
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nehmen.
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Odoardo: Wie du meinest, Claudia. – Aber sie sollte nicht allein gegangen
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sein. –
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Claudia: Und Ihr, Pirro, bleibt hier in dem Vorzimmer, alle Besuche auf
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heute zu verbitten.