Abschnitt 2
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Spornstreichs auf dem Wege nach Dresden war er schon, als er, bei dem
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Gedanken an den Knecht, und an die Klage, die man auf der Burg gegen
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ihn führte, schrittweis zu reiten anfing, sein Pferd, ehe er noch tausend
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Schritt gemacht hatte, wieder wandte, und zur vorgängigen Vernehmung
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des Knechts, wie es ihm klug und gerecht schien, nach Kohlhaasenbrück
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einbog. Denn ein richtiges, mit der gebrechlichen Einrichtung der Welt
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schon bekanntes Gefühl machte ihn, trotz der erlittenen Beleidigungen,
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geneigt, falls nur wirklich dem Knecht, wie der Schloßvogt behauptete, eine
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Art von Schuld beizumessen sei, den Verlust der Pferde, als eine gerechte
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Folge davon, zu verschmerzen. Dagegen sagte ihm ein ebenso
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vertreffliches Gefühl, und dies Gefühl faßte tiefere und tiefere Wurzeln, in
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dem Maße, als er weiter ritt, und überall, wo er einkehrte, von den
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Ungerechtigkeiten hörte, die täglich auf der Tronkenburg gegen die
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Reisenden verübt wurden: daß wenn der ganze Vorfall, wie es allen
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Anschein habe, bloß abgekartet sein sollte, er mit seinen Kräften der Welt
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in der Pflicht verfallen sei, sich Genugtuung für die erlittene Kränkung, und
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Sicherheit für zukünftige seinen Mitbürgern zu verschaffen.
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Sobald er, bei seiner Ankunft in Kohlhaasenbrück, Lisbeth, sein treues
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Weib, umarmt, und seine Kinder, die um seine Kniee frohlockten, geküßt
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hatte, fragte er gleich nach Herse, dem Großknecht: und ob man nichts von
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ihm gehört habe? Lisbeth sagte: ja liebster Michael, dieser Herse! Denke
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dir, daß dieser unselige Mensch, vor etwa vierzehn Tagen, auf das
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jämmerlichste zerschlagen, hier eintrifft; nein, so zerschlagen, daß er auch
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nicht frei atmen kann. Wir bringen ihn zu Bett, wo er heftig Blut speit, und
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vernehmen, auf unsre wiederholten Fragen, eine Geschichte, die keiner
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versteht. Wie er von dir mit Pferden, denen man den Durchgang nicht
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verstattet, auf der Tronkenburg zurückgelassen worden sei, wie man ihn,
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durch die schändlichsten Mißhandlungen, gezwungen habe, die Burg zu
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verlassen, und wie es ihm unmöglich gewesen wäre, die Pferde
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mitzunehmen. So? sagte Kohlhaas, indem er den Mantel ablegte. Ist er
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denn schon wieder hergestellt? – Bis auf das Blutspeien, antwortete sie,
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halb und halb. Ich wollte sogleich einen Knecht nach der Tronkenburg
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schicken, um die Pflege der Rosse, bis zu deiner Ankunft daselbst,
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besorgen zu lassen. Denn da sich der Herse immer wahrhaftig gezeigt hat,
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und so getreu uns, in der Tat wie kein anderer, so kam es mir nicht zu, in
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seine Aussage, von so viel Merkmalen unterstützt, einen Zweifel zu setzen,
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und etwa zu glauben, daß er der Pferde auf eine andere Art verlustig
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gegangen wäre. Doch er beschwört mich, niemandem zuzumuten, sich in
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diesem Raubneste zu zeigen, und die Tiere aufzugeben, wenn ich keinen
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Menschen dafür aufopfern wolle. – Liegt er denn noch im Bette? fragte
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Kohlhaas, indem er sich von der Halsbinde befreite. – Er geht, erwiderte
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sie, seit einigen Tagen schon wieder im Hofe umher. Kurz, du wirst sehen,
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fuhr sie fort, daß alles seine Richtigkeit hat, und daß diese Begebenheit
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einer von den Freveln ist, die man sich seit kurzem auf der Tronkenburg
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gegen die Fremden erlaubt. – Das muß ich doch erst untersuchen,
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erwiderte Kohlhaas. Ruf ihn mir, Lisbeth, wenn er auf ist, doch her! Mit
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diesen Worten setzte er sich in den Lehnstuhl; und die Hausfrau, die sich
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über seine Gelassenheit sehr freute, ging, und holte den Knecht.
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Was hast du in der Tronkenburg gemacht? fragte Kohlhaas, da Lisbeth
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mit ihm in das Zimmer trat. Ich bin nicht eben wohl mit dir zufrieden. – Der
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Knecht, auf dessen blassem Gesicht sich, bei diesen Worten, eine Röte
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fleckig zeigte, schwieg eine Weile; und: da habt Ihr recht, Herr! antwortete
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er; denn einen Schwefelfaden, den ich durch Gottes Fügung bei mir trug,
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um das Raubnest, aus dem ich verjagt worden war, in Brand zu stecken,
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warf ich, als ich ein Kind darin jammern hörte, in das Elbwasser, und
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dachte: mag es Gottes Blitz einäschern; ich wills nicht! – Kohlhaas sagte
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betroffen: wodurch aber hast du dir die Verjagung aus der Tronkenburg
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zugezogen? Drauf Herse: durch einen schlechten Streich, Herr; und
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trocknete sich den Schweiß von der Stirn: Geschehenes ist aber nicht zu
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ändern. Ich wollte die Pferde nicht auf der Feldarbeit zu Grunde richten
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lassen, und sagte, daß sie noch jung wären und nicht gezogen hätten. –
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Kohlhaas erwiderte, indem er seine Verwirrung zu verbergen suchte, daß er
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hierin nicht ganz die Wahrheit gesagt, indem die Pferde schon zu Anfange
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des verflossenen Frühjahrs ein wenig im Geschirr gewesen wären. Du
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hättest dich auf der Burg, fuhr er fort, wo du doch eine Art von Gast warest,
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schon ein oder etliche Mal, wenn gerade, wegen schleunigst Einführung
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der Ernte Not war, gefällig zeigen können. – Das habe ich auch getan, Herr,
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sprach Herse. Ich dachte, da sie mir grämliche Gesichter machten, es wird
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doch die Rappen just nicht kosten. Am dritten Vormittag spannt ich sie vor,
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und drei Fuhren Getreide führt ich ein. Kohlhaas, dem das Herz emporquoll,
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schlug die Augen zu Boden, und versetzte: davon hat man mir nichts
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gesagt, Herse! – Herse versicherte ihn, daß es so sei. Meine Ungefälligkeit,
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sprach er, bestand darin, daß ich die Pferde, als sie zu Mittag kaum
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ausgefressen hatten, nicht wieder ins Joch spannen wollte; und daß ich
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dem Schloßvogt und dem Verwalter, als sie mir vorschlugen frei Futter
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dafür anzunehmen, und das Geld, das Ihr mir für Futterkosten
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zurückgelassen hattet, in den Sack zu stecken, antwortete – ich würde
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ihnen sonst was tun; mich umkehrte und wegging. – Um dieser
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Ungefälligkeit aber, sagte Kohlhaas, bist du von der Tronkenburg nicht
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weggejagt worden. – Behüte Gott, rief der Knecht, um eine gottvergessene
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Missetat! Denn auf den Abend wurden die Pferde zweier Ritter, welche auf
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die Tronkenburg kamen, in den Stall geführt, und meine an die Stalltür
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angebunden. Und da ich dem Schloßvogt, der sie daselbst einquartierte,
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die Rappen aus der Hand nahm, und fragte, wo die Tiere jetzo bleiben
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sollten, so zeigte er mir einen Schweinekoben an, der von Latten und
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Brettern an der Schloßmauer auferbaut war. – Du meinst, unterbrach ihn
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Kohlhaas, es war ein so schlechtes Behältnis für Pferde, daß es einem
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Schweinekoben ähnlicher war, als einem Stall. – Es war ein
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Schweinekoben, Herr, antwortete Herse; wirklich und wahrhaftig ein
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Schweinekoben, in welchem die Schweine aus- und einliefen, und ich nicht
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aufrecht stehen konnte. – Vielleicht war sonst kein Unterkommen für die
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Rappen aufzufinden, versetzte Kohlhaas; die Pferde der Ritter gingen, auf
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eine gewisse Art, vor. – Der Platz, erwiderte der Knecht, indem er die
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Stimme fallen ließ, war eng. Es hauseten jetzt in allem sieben Ritter auf der
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Burg. Wenn Ihr es gewesen wäret, Ihr hättet die Pferde ein wenig
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zusammenrücken lassen. Ich sagte, ich wolle mir im Dorf einen Stall zu
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mieten suchen; doch der Schloßvogt versetzte, daß er die Pferde unter
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seinen Augen behalten müsse, und daß ich mich nicht unterstehen solle,
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sie vom Hofe wegzuführen. – Hm! sagte Kohlhaas. Was gabst du darauf
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an? – Weil der Verwalter sprach, die beiden Gäste würden bloß
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übernachten, und am andern Morgen weiter reiten, so führte ich die Pferde
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in den Schweinekoben hinein. Aber der folgende Tag verfloß, ohne daß es
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geschah; und als der dritte anbrach, hieß es, die Herren würden noch
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einige Wochen auf der Burg verweilen. – Am Ende wars nicht so schlimm,
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Herse, im Schweinekoben, sagte Kohlhaas, als es dir, da du zuerst die Nase
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hineinstecktest, vorkam. – 's ist wahr, erwiderte jener. Da ich den Ort ein
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bissel ausfegte, gings an. Ich gab der Magd einen Groschen, daß sie die
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Schweine woanders einstecke. Und den Tag über bewerkstelligte ich auch,
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daß die Pferde aufrecht stehen konnten, indem ich die Bretter oben, wenn
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der Morgen dämmerte, von den Latten abnahm, und abends wieder
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auflegte. Sie guckten nun, wie Gänse, aus dem Dach vor, und sahen sich
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nach Kohlhaasenbrück, oder sonst, wo es besser ist, um. – Nun denn,
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fragte Kohlhaas, warum also, in aller Welt, jagte man dich fort? – Herr, ich
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sags Euch, versetzte der Knecht, weil man meiner los sein wollte. Weil sie
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die Pferde, so lange ich dabei war, nicht zu Grunde richten konnten. überall
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schnitten sie mir, im Hofe und in der Gesindestube, widerwärtige Gesichter;
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und weil ich dachte, zieht ihr die Mäuler, daß sie verrenken, so brachen sie
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die Gelegenheit vom Zaune, und warfen mich vom Hofe herunter. – Aber die
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Veranlassung! rief Kohlhaas. Sie werden doch irgend eine Veranlassung
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gehabt haben! – O allerdings, antwortete Herse, und die allergerechteste.
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Ich nahm, am Abend des zweiten Tages, den ich im Schweinekoben
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zugebracht, die Pferde, die sich darin doch zugesudelt hatten, und wollte
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sie zur Schwemme reiten. Und da ich eben unter dem Schloßtore bin, und
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mich wenden will, hör ich den Vogt und den Verwalter, mit Knechten,
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Hunden und Prügeln, aus der Gesindestube hinter mir herstürzen, und:
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halt, den Spitzbuben! rufen: halt, den Galgenstrick! als ob sie besessen
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wären. Der Torwächter tritt mir in den Weg; und da ich ihn und den
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rasenden Haufen, der auf mich anläuft, frage: was auch gibts? was es gibt?
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antwortete der Schloßvogt; und greift meinen beiden Rappen in den Zügel.
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Wo will Er hin mit den Pferden? fragt er, und packt mich an die Brust. Ich
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sage, wo ich hin will? Himmeldonner! Zur Schwemme will ich reiten. Denkt
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Er, daß ich –? Zur Schwemme? ruft der Schloßvogt. Ich will dich, Gauner,
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auf der Heerstraße, nach Kohlhaasenbrück schwimmen lehren! und
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schmeißt mich, mit einem hämischen Mordzug, er und der Verwalter, der
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mir das Bein gefaßt hat, vom Pferd herunter, daß ich mich, lang wie ich bin,
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in den Kot messe. Mord! Hagel! ruf ich, Sielzeug und Decken liegen, und
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ein Bündel Wäsche von mir, im Stall; doch er und die Knechte, indessen
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der Verwalter die Pferde wegführt, mit Füßen und Peitschen und Prügeln
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über mich her, daß ich halbtot hinter dem Schloßtor niedersinke. Und da ich
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sage: die Raubhunde! Wo führen sie mir die Pferde hin? und mich erhebe:
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heraus aus dem Schloßhof! schreit der Vogt, und: hetz, Kaiser! hetz, Jäger!
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erschallt es, und: hetz, Spitz! und eine Koppel von mehr denn zwölf Hunden
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fällt über mich her. Drauf brech ich, war es eine Latte, ich weiß nicht was,
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vom Zaune, und drei Hunde tot streck ich neben mir nieder; doch da ich,
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von jämmerlichen Zerfleischungen gequält, weichen muß: Flüt! gellt eine
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Pfeife; die Hunde in den Hof, die Torflügel zusammen, der Riegel vor: und
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auf der Straße ohnmächtig sink ich nieder. – Kohlhaas sagte, bleich im
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Gesicht, mit erzwungener Schelmerei: hast du auch nicht entweichen
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wollen, Herse? Und da dieser, mit dunkler Röte, vor sich niedersah: gesteh
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mirs, sagte er; es gefiel dir im Schweinekoben nicht; du dachtest, im Stall
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zu Kohlhaasenbrück ists doch besser. – Himmelschlag! rief Herse: Sielzeug
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und Decken ließ ich ja, und einen Bündel Wäsche, im Schweinekoben
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zurück. Würd ich drei Reichsgülden nicht zu mir gesteckt haben, die ich, im
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rotseidnen Halstuch, hinter der Krippe versteckt hatte? Blitz, Höll und
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Teufel! Wenn Ihr so sprecht, so möcht ich nur gleich den Schwefelfaden,
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den ich wegwarf, wieder anzünden! Nun, nun! sagte der Roßhändler; es war
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eben nicht böse gemeint! Was du gesagt hast, schau, Wort für Wort, ich
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glaub es dir; und das Abendmahl, wenn es zur Sprache kommt, will ich
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selbst nun darauf nehmen. Es tut mir leid, daß es dir in meinen Diensten
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nicht besser ergangen ist; geh, Herse, geh zu Bett, laß dir eine Flasche
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Wein geben, und tröste dich: dir soll Gerechtigkeit widerfahren! Und damit
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stand er auf, fertigte ein Verzeichnis der Sachen an, die der Großknecht im
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Schweinekoben zurückgelassen; spezifizierte den Wert derselben, fragte
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ihn auch, wie hoch er die Kurkosten anschlage; und ließ ihn, nachdem er
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ihm noch einmal die Hand gereicht, abtreten.
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Hierauf erzählte er Lisbeth, seiner Frau, den ganzen Verlauf und inneren
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Zusammenhang der Geschichte, erklärte ihr, wie er entschlossen sei, die
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öffentliche Gerechtigkeit für sich aufzufordern, und hatte die Freude, zu
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sehen, daß sie ihn, in diesem Vorsatz, aus voller Seele bestärkte. Denn sie
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sagte, daß noch mancher andre Reisende, vielleicht minder duldsam, als er,
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über jene Burg ziehen würde; daß es ein Werk Gottes wäre, Unordnungen,
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gleich diesen, Einhalt zu tun; und daß sie die Kosten, die ihm die Führung
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des Prozesses verursachen würde, schon beitreiben wolle. Kohlhaas
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nannte sie ein wackeres Weib, erfreute sich diesen und den folgenden Tag
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in ihrer und seiner Kinder Mitte, und brach sobald es seine Geschäfte
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irgend zuließen, nach Dresden auf, um seine Klage vor Gericht zu bringen.
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Hier verfaßte er, mit Hülfe eines Rechtsgelehrten, den er kannte, eine
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Beschwerde, in welcher er, nach einer umständlichen Schilderung des
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Frevels, den der Junker Wenzel von Tronka, an ihm sowohl, als an seinem
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Knecht Herse, verübt hatte, auf gesetzmäßige Bestrafung desselben,
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Wiederherstellung der Pferde in den vorigen Stand, und auf Ersatz des
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Schadens antrug, den er sowohl, als sein Knecht, dadurch erlitten hatten.
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Die Rechtssache war in der Tat klar. Der Umstand, daß die Pferde
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gesetzwidriger Weise festgehalten worden waren, warf ein entscheidendes
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Licht auf alles übrige; und selbst wenn man hätte annehmen wollen, daß
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die Pferde durch einen bloßen Zufall erkrankt wären, so würde die
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Forderung des Roßkamms, sie ihm gesund wieder zuzustellen, noch
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gerecht gewesen sein. Es fehlte Kohlhaas auch, während er sich in der
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Residenz umsah, keineswegs an Freunden, die seine Sache lebhaft zu
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unterstützen versprachen; der ausgebreitete Handel, den er mit Pferden
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trieb, hatte ihm die Bekanntschaft, und die Redlichkeit, mit welcher er dabei
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zu Werke ging, ihm das Wohlwollen der bedeutendsten Männer des Landes
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verschafft. Er speisete bei seinem Advokaten, der selbst ein ansehnlicher
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Mann war, mehrere Mal heiter zu Tisch; legte eine Summe Geldes, zur
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Bestreitung der Prozeßkosten, bei ihm nieder; und kehrte, nach Verlauf
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einiger Wochen, völlig von demselben über den Ausgang seiner
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Rechtssache beruhigt, zu Lisbeth, seinem Weibe, nach Kohlhaasenbrück
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zurück. Gleichwohl vergingen Monate, und das Jahr war daran,
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abzuschließen, bevor er, von Sachsen aus, auch nur eine Erklärung über
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die Klage, die er daselbst anhängig gemacht hatte, geschweige denn die
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Resolution selbst, erhielt. Er fragte, nachdem er mehrere Male von neuem
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bei dem Tribunal eingekommen war, seinen Rechtsgehülfen, in einem
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vertrauten Briefe, was eine so übergroße Verzögerung verursache; und
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erfuhr, daß die Klage, auf eine höhere Insinuation, bei dem Dresdner
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Gerichtshofe, gänzlich niedergeschlagen worden sei. – Auf die befremdete
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Rückschrift des Roßkamms, worin dies seinen Grund habe, meldete ihm
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jener: daß der Junker Wenzel von Tronka mit zwei Jungherren, Hinz und
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Kunz von Tronka, verwandt sei, deren einer, bei der Person des Herrn,
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Mundschenk, der andre gar Kämmerer sei. – Er riet ihm noch, er möchte,
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ohne weitere Bemühungen bei der Rechtsinstanz, seiner, auf der
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Tronkenburg befindlichen, Pferde wieder habhaft zu werden suchen; gab
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ihm zu verstehen, daß der Junker, der sich jetzt in der Hauptstadt aufhalte,
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seine Leute angewiesen zu haben scheine, sie ihm auszuliefern; und
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schloß mit dem Gesuch, ihn wenigstens, falls er sich hiermit nicht
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beruhigen wolle, mit ferneren Aufträgen in dieser Sache zu verschonen.