Eigenwerte und Eigenvektoren
Die Eigenwerte einer Matrix
sind die Nullstellen des charakteristischen Polynoms von
, also die Lösungen
der Gleichung:
Wobei
die Einheitsmatrix der entsprechenden Dimension ist, also
und
. Die Eigenwerte kannst du also berechnen, indem du
und
in die Gleichung einsetzt, die Determinante in Abhängigkeit von
berechnest und dann die Nullstellen des dabei entstehenden Polynoms berechnest.
Wenn
ein Eigenwert von
ist, dann heißen alle Vektoren
, die die folgende Gleichung erfüllen Eigenvektor zum Eigenwert
:

Eigenvektoren kannst du daher bestimmen, indem du
und
in die Gleichung einsetzt. Mit
im dreidimensionalen Fall bzw.
im zweidimensionalen Fall ergibt sich dann ein lineares Gleichungssystem, welches du lösen kannst. Beachte dabei, dass der Nullvektor
die Gleichung immer löst, aber niemals ein Eigenvektor ist. Es gibt immer unendlich viele Eigenvektoren.
sind die Lösungen der Gleichung
:
Die Eigenwerte von
sind also
und
.
Beispiel
Die Eigenwerte der Matrix
1.
Berechne die Eigenwerte der folgenden Matrizen. Gib die zugehörigen Eigenvektoren an.
a)
b)
c)
d)
e)
f)
2.
Gegeben sind eine Matrix und einer ihrer Eigenwerte. Berechne den zugehörigen Eigenvektor.
,
,
,
,
,
,
a)
b)
c)
d)
e)
f)
3.
Weise nach, dass die Matrix die angegebenen Eigenwerte besitzt.
,
,
,
,
,
,
a)
b)
c)
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1.
a)
1. Schritt: Eigenwerte berechnen
Sei
die Matrix, deren Eigenwerte bestimmt werden sollen und
die Einheitsmatrix. Die Eigenwerte sind dann die Nullstellen des charakteristischen Polynoms von
; anders formuliert:
Die Lösungen der Gleichung
sind die Eigenwerte von
:
Für die Determinante einer 2x2-Matrix
gilt:
.
Damit folgt:
2. Schritt: Eigenvektoren bestimmen
Für einen Eigenvektor
zu einem Eigenwert
gilt:
.
Bei Multiplikation der Matrix
mit dem Vektor ergibt sich also ein Vielfaches von
. Umformen dieser Gleichung ergibt:
Setze nun nacheinander die Eigenwerte
und
in diese Gleichung und löse nach
auf.
Setze dazu
.
Beachte auch: bei
handelt es sich um einen Vektor.
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt also unendlich viele Lösungen. Setze daher z.B.
. Dann gilt für
:
Es folgt damit Eigenvektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Es folgt damit Eigenvektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt also unendlich viele Lösungen. Setze daher z.B.
. Dann gilt für
:
b)
1. Schritt: Eigenwerte berechnen
Für die Determinante einer 2x2-Matrix
=
gilt:
=
.
Damit folgt:
2. Schritt: Eigenvektoren bestimmen
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt also unendlich viele Lösungen. Setze daher z.B.
. Dann gilt für
:
Es folgt damit Eigenvektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt also unendlich viele Lösungen. Setze daher z.B.
. Dann gilt für
:
Es folgt damit Eigenvektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
c)
1. Schritt: Eigenwerte berechnen
Berechne die Determinante einer 3x3-Matrix z.B. über die Sarrus-Regel:
Satz vom Nullprodukt: Ein Produkt ist Null, wenn einer seiner Faktoren Null wird. Damit folgt als erste Nullstelle
.
Nullsetzen der Klammer alleine liefert:
2. Schritt: Eigenvektoren bestimmen
Aus Zeile (1) und (3) geht direkt hervor:
. Die Komponente
taucht im Vektor gar nicht auf, sie ist also frei wählbar. Setze deshalb
und erhalte den Eigenvektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Wieder ist das Gleichungssystem unterbestimmt. Setze daher
:
Damit folgt der Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Wieder ist das Gleichungssystem unterbestimmt. Setze daher
:
Damit folgt der Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
d)
1. Schritt: Eigenwerte berechnen
Berechne die Determinante einer 3x3-Matrix z.B. über die Sarrus-Regel:
Satz vom Nullprodukt: Ein Produkt ist Null, wenn einer seiner Faktoren Null wird. Damit folgen die Nullstellen
,
,
.
2. Schritt: Eigenvektoren bestimmen
Aus den Zeilen (1) und (2) folgt direkt:
. Setze
in die dritte Zeile ein:
Damit folgt der Vektor
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
Betrachte die Zeilen (1) und (3) einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Wieder ist das Gleichungssystem unterbestimmt. Der Ausdruck
ist in beiden Zeilen enthalten. Setze daher
:
Damit folgt der Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
Aus Zeile (2) folgt direkt:
. Setze dies ein in (1) und (3):
Damit wissen wir, dass gilt:
. Der Eintrag
spielt in obiger Gleichung gar keine Rolle mehr. Setze daher
und erhalte den Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
e)
1. Schritt: Eigenwerte berechnen
Berechne die Determinante einer 3x3-Matrix z.B. über die Sarrus-Regel:
Satz vom Nullprodukt: Ein Produkt ist Null, wenn einer seiner Faktoren Null wird. Damit folgt die erste Nullstelle
Nullsetzen der Klammer alleine liefert:
2. Schritt: Eigenvektoren bestimmen
Betrachte die Gleichung zeilenweise und erhalte so ein lineares Gleichungssystem:
Aus den Zeilen (2)a und (3)a folgt:
und damit auch:
.
Einzig die Variable
taucht in der Rechnung nicht auf. Für
können wir daher
setzen und erhalten den Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
Betrachte die Gleichung zeilenweise und erhalte so ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt daher unendlich viele Lösungen. Die Variable
kommt in beiden Zeilen vor. Setze deshalb
:
Damit folgt der Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
Betrachte die Gleichung zeilenweise und erhalte so ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt daher unendlich viele Lösungen. Die Variable
kommt in beiden Zeilen vor. Setze deshalb
:
Damit folgt der Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
f)
1. Schritt: Eigenwerte berechnen
Berechne die Determinante einer 3x3-Matrix z.B. über die Sarrus-Regel:
Satz vom Nullprodukt: Ein Produkt ist Null, wenn einer seiner Faktoren Null wird. Damit folgt die erste Nullstelle
.
Nullsetzen der Klammer alleine liefert:
2. Schritt: Eigenvektoren bestimmen
Aus Zeile (1) und (3) folgt sofort:
. Betrachte die mittlere Zeile einzeln:
Damit folgt der Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt also unendlich viele Lösungen. Die Variable
kommt in beiden Zeilen vor. Setze deshalb
:
Es folgt der Vektor
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt also unendlich viele Lösungen. Die Variable
kommt in beiden Zeilen vor. Setze deshalb
:
Es folgt der Vektor
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
2.
a)
Für einen Eigenvektor
zu einem Eigenwert
gilt:
.
Bei Multiplikation der Matrix
mit dem Vektor ergibt sich also ein Vielfaches von
. Umformen dieser Gleichung ergibt:
Setze nun den Eigenwert
in diese Gleichung und löse nach
auf. Setze dazu
.
Beachte auch: bei
handelt es sich um einen Vektor.
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt also unendlich viele Lösungen. Setze daher z.B.
. Dann gilt für
:
Es folgt damit der Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
b)
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt also unendlich viele Lösungen. Setze daher z.B.
. Dann gilt für
:
Es folgt damit der Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
c)
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt also unendlich viele Lösungen. Die Variable
kommt in beiden Gleichungen vor. Setze daher z.B.
:
Es folgt damit der Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
d)
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt also unendlich viele Lösungen. Die Variable
kommt in beiden Gleichungen vor. Setze daher z.B.
:
Es folgt damit der Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
e)
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt also unendlich viele Lösungen. Die Variable
kommt in beiden Gleichungen vor. Setze daher z.B.
:
Es folgt damit der Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
f)
Betrachte die Zeilen einzeln und erhalte ein lineares Gleichungssystem:
Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Es gibt also unendlich viele Lösungen. Die Variable
kommt in beiden Gleichungen vor. Setze daher z.B.
:
Es folgt damit der Vektor
.
Der Eigenvektor zum Eigenwert
ist Vektor
und jedes reelle Vielfache davon, außer dem Nullvektor.
3.
a)
Sei
die Matrix, deren Eigenwerte bestimmt werden sollen und
die Einheitsmatrix. Die Eigenwerte sind dann die Nullstellen des charakteristischen Polynoms von
; anders formuliert:
Die Lösungen der Gleichung
sind die Eigenwerte von
.
Setze also die angegebenen Werte für
ein und zeige, dass sie die Gleichung erfüllen.
Für die Determinante einer 2x2-Matrix
gilt:
.
Damit folgt:
Dies ist eine wahre Aussage. Also ist
ein Eigenwert der Matrix
.
Für die Determinante einer 2x2-Matrix
gilt:
.
Damit folgt:
Dies ist eine wahre Aussage. Also ist
ein Eigenwert der Matrix
.
b)
Für die Determinante einer 2x2-Matrix
gilt:
.
Damit folgt:
Dies ist eine wahre Aussage. Also ist
ein Eigenwert der Matrix
.
Für die Determinante einer 2x2-Matrix
gilt:
.
Damit folgt:
Dies ist eine wahre Aussage. Also ist
ein Eigenwert der Matrix
.
c)
Berechne die Determinante nach der Sarrus-Regel.
Damit folgt:
Dies ist eine wahre Aussage. Also ist
ein Eigenwert der Matrix
.
Berechne die Determinante nach der Sarrus-Regel.
Damit folgt:
Dies ist eine wahre Aussage. Also ist
ein Eigenwert der Matrix
.
Berechne die Determinante nach der Sarrus-Regel.
Damit folgt:
Dies ist eine wahre Aussage. Also ist
ein Eigenwert der Matrix
.