Stochastik Prüfungsteil B
Aufgabengruppe 1
Der Rabatt in Prozent errechnet sich als Produkt der beiden Zahlen, die der Kunde bei zweimaligem Drehen am Glücksrad erzielt.
Die Zufallsgröße
beschreibt die Höhe dieses Rabatts in Prozent, kann also die Werte
,
oder
annehmen. Die Zahl
wird beim Drehen des Glücksrads mit der Wahrscheinlichkeit
erzielt.
Vereinfachend soll davon ausgegangen werden, dass jeder Kunde genau einen Einkauf tätigt und auch tatsächlich am Glücksrad dreht.
Die Wahrscheinlichkeit dass ein Kunde bei seinem Einkauf den niedrigsten Rabatt erhält, beträgt
.
Aus den über 14-Jährigen in Deutschland wird eine Person zufällig ausgewählt. Betrachtet werden folgende Ereignisse:
: „Die Person besitzt ein Mobiltelefon.“
: „Die Person ist 65 Jahre oder älter.“
: „Mindestens eines der Ereignisse
und
tritt ein..“
1 Der Marketingchef einer Handelskette plant eine Werbeaktion, bei der ein Kunde die Höhe des Rabatts bei seinem Einkauf durch zweimaliges Drehen an einem Glücksrad selbst bestimmen kann. Das Glücksrad hat zwei Sektoren, die mit den Zahlen
bzw.
beschriftet sind (vgl. Abbildung).
_2015_stochastik_2_gluecksrad.png)
Die Zufallsgröße
Vereinfachend soll davon ausgegangen werden, dass jeder Kunde genau einen Einkauf tätigt und auch tatsächlich am Glücksrad dreht.
a) Ermittle mithilfe eines Baumdiagramms die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Kunde bei seinem Einkauf einen Rabatt von
erhält. (Ergebnis:
)
(3P)
b) Zeige, dass für den Erwartungswert
der Zufallsgröße
gilt:
.
(2P)
c) Die Geschäftsführung will im Mittel für einen Einkauf einen Rabatt von
gewähren. Berechne für diese Vorgabe den zugehörigen Mittelpunktswinkel des Sektors mit der Zahl
.
(3P)
d) Bestimme, wie viele Kunden mindestens an dem Glücksrad drehen müssen, damit mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als
mindestens einer der Kunden den niedrigsten Rabatt erhält.
(3P)
e) Es drehen
Kunden am Glücksrad. Berechne, mit welcher Wahrscheinlichkeit mindestens
und höchstens
dieser Kunden den niedrigsten Rabatt für ihren Einkauf erhalten.
(2P)
2 Eine der Filialen der Handelskette befindet sich in einem Einkaufszentrum, das zu Werbezwecken die Erstellung einer Smartphone-App in Auftrag geben will. Diese App soll die Kunden beim Betreten des Einkaufszentrums über aktuelle Angebote und Rabattaktionen der beteiligten Geschäfte informieren. Da dies mit Kosten verbunden ist, will der Finanzchef der Handelskette einer Beteiligung an der App nur zustimmen, wenn mindestens
der Kunden der Filiale bereit sind, diese App zu nutzen. Der Marketingchef warnt jedoch davor, auf eine Beteiligung an der App zu verzichten, da dies zu einem Imageverlust führen könnte.
Um zu einer Entscheidung zu gelangen, will die Geschäftsführung der Handelskette eine der beiden folgenden Nullhypothesen auf der Basis einer Befragung von
Kunden auf einem Signifikanzniveau von
testen:
I
„Weniger als
der Kunden sind bereit, die App zu nutzen.“
II
„Mindestens
der Kunden sind bereit, die App zu nutzen.“
Um zu einer Entscheidung zu gelangen, will die Geschäftsführung der Handelskette eine der beiden folgenden Nullhypothesen auf der Basis einer Befragung von
II
a) Nach Abwägung der möglichen Folgen, die der Finanzchef und der Marketingchef aufgezeigt haben, wählt die Geschäftsführung für den Test die Nullhypothese II. Bestimme die zugehörige Entscheidungsregel.
(4P)
b) Entscheide, ob bei der Abwägung, die zur Wahl der Nullhypothese II führte, die Befürchtung eines Imageverlustes oder die Kostenfrage als schwerwiegender erachtet wurde. Erläutere deine Entscheidung.
(3P)
(20P)
Aufgabengruppe 2
1 Die beiden Diagramme zeigen für die Bevölkerungsgruppe der über 14-Jährigen in Deutschland Daten zur Altersstruktur und zum Besitz von Mobiltelefonen.
_2015_stochastik_2_diagramm_mobiltelefon.png)
a) Schraffiere in nebenstehender Abbildung die Fläche, die dem Ereignis
entspricht.
_2015_stochastik_2_ereignis.png)
(1P)
b) Gib an, welche zwei der folgenden Mengen I bis VI jeweils das Ereignis
beschreiben.
I | II | |||
III | IV | |||
V | IV |
(2P)
c) Entscheide anhand geeigneter Terme und auf der Grundlage der vorliegenden Daten, welche der beiden folgenden Wahrscheinlichkeiten größer ist. Begründe deine Entscheidung.
ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die ausgewählte Person ein Mobiltelefon besitzt, wenn bekannt ist, dass sie 65 Jahre oder älter ist.
ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die ausgewählte Person 65 Jahre oder älter ist, wenn bekannt ist, dass sie ein Mobiltelefon besitzt.
(3P)
d) Erstelle zu dem beschriebenen Sachverhalt für den Fall, dass das Ereignis
mit einer Wahrscheinlichkeit von
eintritt, eine vollständig ausgefüllte Vierfeldertafel. Bestimme für diesen Fall die Wahrscheinlichkeit
.
(5P)
2 Zwei Drittel der Senioren in Deutschland besitzen ein Mobiltelefon. Bei einer Talkshow zum Thema „Chancen und Risiken der digitalen Welt“ sitzen 30 Senioren im Publikum.
a) Bestimme die Wahrscheinlichkeit dafür, dass unter 30 zufällig ausgewählten Senioren in Deutschland mindestens 17 und höchstens 23 ein Mobiltelefon besitzen.
(2P)
b) Von den 30 Senioren im Publikum besitzen 24 ein Mobiltelefon. Im Verlauf der Sendung werden drei der Senioren aus dem Publikum zufällig ausgewählt und nach ihrer Meinung befragt. Bestimme die Wahrscheinlichkeit dafür, dass genau zwei dieser drei Senioren ein Mobiltelefon besitzen.
(3P)
3 Eine Handelskette hat noch zahlreiche Smartphones des Modells Y3 auf Lager, als der Hersteller das Nachfolgemodell Y4 auf den Markt bringt. Der Einkaufspreis für das neue Y4 beträgt
€, während die Handelskette für das Vorgängermodell Y3 im Einkauf nur
€ bezahlen musste. Um die Lagerbestände noch zu verkaufen, bietet die Handelskette ab dem Verkaufsstart des Y4 die Smartphones des Typs Y3 für je
€ an.
Aufgrund früherer Erfahrungen geht die Handelskette davon aus, dass von den verkauften Smartphones der Modelle Y3 und Y4 trotz des Preisnachlasses nur
vom Typ Y3 sein werden. Berechne unter dieser Voraussetzung, zu welchem Preis die Handelskette das Y4 anbieten muss, damit sie voraussichtlich pro verkauftem Smartphone der Modelle Y3 und Y4 im Mittel
€ mehr erhält, als sie beim Einkauf dafür zahlen musste.
Aufgrund früherer Erfahrungen geht die Handelskette davon aus, dass von den verkauften Smartphones der Modelle Y3 und Y4 trotz des Preisnachlasses nur
(4P)
(20P)
Aufgabengruppe 1
Aufgabe 1
a)
Wahrscheinlichkeiten berechnen
Du sollst mit Hilfe eines Baumdiagramms die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kunde einen Rabatt von 10% erhält, berechnen.
Dem Baumdiagramm kannst du entnehmen, dass es zwei Pfade für einen Rabatt von 10% gibt. Multipliziere jeweils die Wahrscheinlichkeiten entlang des Pfads und addiere dann die Wahrscheinlichkeiten der beiden Pfade.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kunde 10% Rabatt erhält, beträgt
.

b)
Erwartungswert berechnen
Ein Kunde kann entweder 4%, 10% oder 25% Rabatt erhalten. Die Zufallsvariable
kann die Werte 4, 10 und 25 annehmen. Du sollst den Erwartungswert von
bestimmen.
Für den Erwartungswert einer Zufallsvariable
mit Ergebnisraum
gilt folgende Formel
Berechne zunächst die Wahrscheinlichkeiten der möglichen Ergebnisse. Die Wahrscheinlichkeit für 10% hast du bereits in Aufgabenteil a) berechnet. Nutze für die anderen Wahrscheinlichkeiten das Baumdiagramm.
Berechne nun mit der angegebenen Formel den Erwartungswert.
Der Erwartungswert ist
.
c)
Wert für
bestimmen
Der Geschäftsführer will, dass im Mittel 16% Rabatt gewährt werden. Du sollst den Wert für
bestimmen, sodass dies erfüllt ist.
Das bedeutet, dass der erwartete Rabatt 16% betragen soll, für den gerade berechneten Erwartungswert soll also gelten:
Löse diese Gleichung mit Hilfe der abc-Formel oder mit dem solve-Befehl deines CAS, beachte dabei, dass
eine Wahrscheinlichkeit ist und somit
gilt.
Damit im Mittel 16% Rabatt gewährt werden, muss die Wahrscheinlichkeit
betragen.
_2015_stochastik_2_wahrscheinlichkeit.png)
d)
Anzahl an Kunden berechnen
Du sollst die Anzahl der Kunden bestimmen, die mindestens am Glücksrad drehen müssen, damit mit mindestens 99%iger Wahrscheinlichkeit mindestens einer der Kunden den niedrigsten Rabatt erhält. Dabei erhält ein Kunde mit einer Wahrscheinlichkeit von
den niedrigsten Rabatt.
Das entspricht der Aussage, dass mit weniger als 1% Wahrscheinlichkeit alle Kunden einen Rabatt von 10% oder 25% erhalten. Die Wahrscheinlichkeit nicht den geringsten Rabatt zu erhalten, berechnest du über das Gegenereignis.
Mathematisch formuliert sieht die Aussage folgendermaßen aus:
.
Löse diese Gleichung nach
auf um die gesuchte Anzahl an Kunden zu berechnen.
Es müssen also mindestens 40 Kunden am Glücksrad drehen, damit mit 99% Wahrscheinlichkeit mindestens ein Kunde den niedrigsten Rabatt erhält.
_2015_stochastik_2_anzahl.png)
e)
Wahrscheinlichkeit berechnen
Du sollst die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass mindestens 10 und höchstens 25 der 180 Kunden den niedrigsten Rabatt erhalten.
Sei
die Anzahl der Kunden, die den niedrigsten Rabatt erhalten. Die Zufallsvariable
kann als binomialverteilt angenommen werden, da das Zufallsexperiment genau zwei mögliche Ausgänge hat, ein Kunde erhält den niedrigsten Rabatt oder nicht. Außerdem können die Kunden als unabhängig angenommen werden. Somit ist
binomialverteilt mit
und
.
Du sollst also folgende Wahrscheinlichkeit berechnen:
.
Dafür kannst du die kumulierte Binomialverteilung deines CAS verwenden.
menu
5: Wahrscheinlichkeit
5: Verteilungen
E: Binomial Cdf
Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens 10 und höchstens 25 der 180 Kunden den niedrigsten Rabatt erhalten, beträgt 89,75 %.
_2015_stochastik_2_binomial.png)
Aufgabe 2
a)
Entscheidungsregel bestimmen
Du sollst die Entscheidungsregel für die Hypothese II „Mindestens 15% der Kunden sind bereit, die App zu nutzen.“ auf einem Niveau von
bestimmen.
Sei die Zufallsvariable
die Anzahl der Kunden aus
, die bereit sind die App zu nutzen.
Die Zufallsvariable
kann als binomialverteilt angenommen werden, da ein Kunde entweder bereit ist die App zu nutzen oder nicht. Es gibt also nur zwei mögliche Ausgänge des Zufallsexperiments. Außerdem werden die Kunden als unabhängig angenommen. Ein Erfolg steht hier für einen Kunden, der bereit ist die App zu nutzen. Die Zufallsvariable
ist also binomialverteilt mit
.
Für den Ablehnungsbereich gilt demnacht:
.
Die Wahrscheinlichkeit für weniger als
Kunden, die bereit sind die App zu nutzen, soll höchstens 10% betragen.
Du kannst
durch systematisches Probieren bestimmen.
. Der zugehörige Annahmebereich lautet
.
Bei mehr als 23 Kunden, die bereit wären die App zu nutzen, kann die Hypothese angenommen werden.
menu
5: Wahrscheinlichkeit
5: Verteilungen
E: Binomial Cdf
Der größtmögliche Ablehnungsbereich ist _2015_stochastik_2_ablehnbereich.png)
b)
Entscheide, ob Kosten oder Image mehr Gewicht in Hypothese II hat
Du sollst entscheiden, ob die Kostenfrage oder der Imageverlust zur Wahl der Hypothese II geführt hat.
Der Imageverlust wird als schwerwiegender erachtet, weil du durch das Signifikanzniveau beim Hypothesentest den Fehler beschränkst die Nullhypothese fälschlicherweise abzulehnen. Das heißt in diesem Fall bei Hypothese II, dass du mit einer Wahrscheinlichkeit von höchstens 10 % nicht in die App investierst, obwohl eigentlich der geforderte Anteil der Kunden die App nutzen würde. In diesem Fall würdest du einen Imageverlust riskieren.
Aufgabengruppe 2
Aufgabe 1
a)
Mengen schraffieren
Du sollst die Fläche schraffieren, die zum Ereignis
gehört. In Worten lautet dieses Ereignis „nicht
geschnitten
“, das entspricht der Fläche von
, die nicht in
enthalten ist.
_2015_stochastik_2_mengen.png)
b)
Mengen die Ereignis beschreiben
Du sollst die Mengen finden, die das Ereignis E beschreiben.
E: „Mindestens eins der Ereignisse
und
tritt ein.“
Die Menge II und V beschreiben das Ereignis E, da
II
bedeutet es tritt
,
oder
und
ein. Also mindestens eins der beiden Ereignisse tritt ein.
V
bedeutet,
und
oder
und
oder
und
treten ein.
c)
Entscheide, welche Wahrscheinlichkeit größer ist
Du hast die folgenden Wahrscheinlichkeiten gegeben und sollst entscheiden, welche der beiden größer ist.
Die Formel der bedingten Wahrscheinlichkeit lautet wie folgt:
Für die Wahrscheinlichkeiten gilt:
Da
und
, wird bei
durch eine kleinere Zahl dividiert. Der Zähler der Brüche ist identisch. Somit folgt, dass
.
d)
Vierfeldertafel
Du sollst eine Vierfeldertafel erstellen, sodass das Ereignis
mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% eintritt.
Es gilt also:
Das Gegenereignis zu
ist „Weder
noch
tritt ein.“:
.
Daraus folgt:
Außerdem kannst du den Kreisdiagrammen folgende Wahrscheinlichkeiten entnehmen:
Trage diese Wahrscheinlichkeiten in die Vierfeldertafel ein und vervollständige diese dann entsprechend.
Nutze die bereits bekannten Wahrscheinlichkeiten in der Vierfeldertafel um die noch fehlenden zu berechnen:
Für die vollständige Vierfeldertafel erhältst du dann
Wahrscheinlichkeit berechnen
Du sollst nun noch die Wahrscheinlichkeit
berechnen. Nutze die Vierfeldertafel, um die gesuchte Wahrscheinlichkeit zu berechnen.
0,24 | |||
0,02 | 0,76 | ||
0,9 | 0,1 | 1 |
0,16 | 0,08 | 0,24 | |
0,74 | 0,02 | 0,76 | |
0,9 | 0,1 | 1 |
Aufgabe 2
a)
Wahrscheinlichkeit berechnen
In Deutschland besitzen
der Senioren ein Mobiltelefon. Du sollst die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass unter 30 zufällig ausgewählten Senioren mindestens 17 und höchstens 23 ein Mobiltelefon besitzen. Die Anzahl der Senioren, die ein Mobiltelefon besitzen, kann als binomialverteilt angenommen werden, da ein Senior entweder ein Mobiltelefon besitzt oder nicht. Außerdem werden die Senioren als unabhängig angenommen. Die Anzahl
der Senioren ist somit binomialverteilt mit
und
. Die Wahrscheinlichkeit
kannst du mit deinem CAS berechnen.
menu
5: Wahrscheinlichkeit
5: Verteilungen
E: Binomial Cdf
Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens 17 und höchstens 23 Senioren ein Mobiltelefon besitzen, beträgt 75,015%.
_2015_stochastik_2_binomial2.png)
b)
Wahrscheinlichkeit berechnen
Von den 30 Senioren im Publikum besitzen 24 ein Mobiltelefon. Es werden zufällig drei der Senioren ausgewählt. Du sollst die Wahrscheinlichkeit bestimmen, dass genau zwei der ausgewählten Senioren ein Mobiltelefon besitzen.
Das entspricht einem Urnenmodell mit zwei Gruppen ohne Zurücklegen. Aus der Gruppe mit Mobiltelefon werden zwei ausgewählt
, aus der Gruppe ohne Mobiltelefon wird einer ausgewählt
und insgesamt werden aus der gesamten Menge drei ausgewählt
.
Die gesuchte Wahrscheinlichkeit lautet demnach
Zu 40,788 % werden genau zwei Senioren mit Mobiltelefon ausgewählt.
Aufgabe 3
Aufgabengruppe 1
Aufgabe 1
a)
Wahrscheinlichkeiten berechnen
Du sollst mit Hilfe eines Baumdiagramms die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kunde einen Rabatt von 10% erhält, berechnen.
Dem Baumdiagramm kannst du entnehmen, dass es zwei Pfade für einen Rabatt von 10% gibt. Multipliziere jeweils die Wahrscheinlichkeiten entlang des Pfads und addiere dann die Wahrscheinlichkeiten der beiden Pfade.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kunde 10% Rabatt erhält, beträgt
.

b)
Erwartungswert berechnen
Ein Kunde kann entweder 4%, 10% oder 25% Rabatt erhalten. Die Zufallsvariable
kann die Werte 4, 10 und 25 annehmen. Du sollst den Erwartungswert von
bestimmen.
Für den Erwartungswert einer Zufallsvariable
mit Ergebnisraum
gilt folgende Formel
Berechne zunächst die Wahrscheinlichkeiten der möglichen Ergebnisse. Die Wahrscheinlichkeit für 10% hast du bereits in Aufgabenteil a) berechnet. Nutze für die anderen Wahrscheinlichkeiten das Baumdiagramm.
Berechne nun mit der angegebenen Formel den Erwartungswert.
Der Erwartungswert ist
.
c)
Wert für
bestimmen
Der Geschäftsführer will, dass im Mittel 16% Rabatt gewährt werden. Du sollst den Wert für
bestimmen, sodass dies erfüllt ist.
Das bedeutet, dass der erwartete Rabatt 16% betragen soll, für den gerade berechneten Erwartungswert soll also gelten:
Löse diese Gleichung mit Hilfe der abc-Formel oder mit dem solve-Befehl deines CAS, beachte dabei, dass
eine Wahrscheinlichkeit ist und somit
gilt.
Damit im Mittel 16% Rabatt gewährt werden, muss die Wahrscheinlichkeit
betragen.
_2015_stochastik_2_wahrscheinlichkeit_casio.png)
d)
Anzahl an Kunden berechnen
Du sollst die Anzahl der Kunden bestimmen, die mindestens am Glücksrad drehen müssen, damit mit mindestens 99%iger Wahrscheinlichkeit mindestens einer der Kunden den niedrigsten Rabatt erhält. Dabei erhält ein Kunde mit einer Wahrscheinlichkeit von
den niedrigsten Rabatt.
Das entspricht der Aussage, dass mit weniger als 1% Wahrscheinlichkeit alle Kunden einen Rabatt von 10% oder 25% erhalten. Die Wahrscheinlichkeit nicht den geringsten Rabatt zu erhalten, berechnest du über das Gegenereignis.
Mathematisch formuliert sieht die Aussage folgendermaßen aus:
.
Löse diese Gleichung nach
auf um die gesuchte Anzahl an Kunden zu berechnen.
Es müssen also mindestens 40 Kunden am Glücksrad drehen, damit mit 99% Wahrscheinlichkeit mindestens ein Kunde den niedrigsten Rabatt erhält.
_2015_stochastik_2_anzahl_casio.png)
e)
Wahrscheinlichkeit berechnen
Du sollst die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass mindestens 10 und höchstens 25 der 180 Kunden den niedrigsten Rabatt erhalten.
Sei
die Anzahl der Kunden, die den niedrigsten Rabatt erhalten. Die Zufallsvariable
kann als binomialverteilt angenommen werden, da das Zufallsexperiment genau zwei mögliche Ausgänge hat, ein Kunde erhält den niedrigsten Rabatt oder nicht. Außerdem können die Kunden als unabhängig angenommen werden. Somit ist
binomialverteilt mit
und
.
Du sollst also folgende Wahrscheinlichkeit berechnen:
.
Dafür kannst du die kumulierte Binomialverteilung deines CAS verwenden.
Action
Distribution/Inv. Dist.
Discrete
binomialCDf
Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens 10 und höchstens 25 der 180 Kunden den niedrigsten Rabatt erhalten, beträgt 89,75 %.
_2015_stochastik_2_binomial_casio.png)
Aufgabe 2
a)
Entscheidungsregel bestimmen
Du sollst die Entscheidungsregel für die Hypothese II „Mindestens 15% der Kunden sind bereit, die App zu nutzen.“ auf einem Niveau von
bestimmen.
Sei die Zufallsvariable
die Anzahl der Kunden aus
, die bereit sind die App zu nutzen.
Die Zufallsvariable
kann als binomialverteilt angenommen werden, da ein Kunde entweder bereit ist die App zu nutzen oder nicht. Es gibt also nur zwei mögliche Ausgänge des Zufallsexperiments. Außerdem werden die Kunden als unabhängig angenommen. Ein Erfolg steht hier für einen Kunden, der bereit ist die App zu nutzen. Die Zufallsvariable
ist also binomialverteilt mit
.
Für den Ablehnungsbereich gilt demnacht:
.
Die Wahrscheinlichkeit für weniger als
Kunden, die bereit sind die App zu nutzen, soll höchstens 10% betragen.
Du kannst
durch systematisches Probieren bestimmen.
. Der zugehörige Annahmebereich lautet
.
Bei mehr als 23 Kunden, die bereit wären die App zu nutzen, kann die Hypothese angenommen werden.
Action
Distribution/Inv. Dist.
Discrete
binomialCDf
Der größtmögliche Ablehnungsbereich ist _2015_stochastik_2_ablehnbereich_casio.png)
b)
Entscheide, ob Kosten oder Image mehr Gewicht in Hypothese II hat
Du sollst entscheiden, ob die Kostenfrage oder der Imageverlust zur Wahl der Hypothese II geführt hat.
Der Imageverlust wird als schwerwiegender erachtet, weil du durch das Signifikanzniveau beim Hypothesentest den Fehler beschränkst die Nullhypothese fälschlicherweise abzulehnen. Das heißt in diesem Fall bei Hypothese II, dass du mit einer Wahrscheinlichkeit von höchstens 10 % nicht in die App investierst, obwohl eigentlich der geforderte Anteil der Kunden die App nutzen würde. In diesem Fall würdest du einen Imageverlust riskieren.
Aufgabengruppe 2
Aufgabe 1
a)
Mengen schraffieren
Du sollst die Fläche schraffieren, die zum Ereignis
gehört. In Worten lautet dieses Ereignis „nicht
geschnitten
“, das entspricht der Fläche von
, die nicht in
enthalten ist.
_2015_stochastik_2_mengen.png)
b)
Mengen die Ereignis beschreiben
Du sollst die Mengen finden, die das Ereignis E beschreiben.
E: „Mindestens eins der Ereignisse
und
tritt ein.“
Die Menge II und V beschreiben das Ereignis E, da
II
bedeutet es tritt
,
oder
und
ein. Also mindestens eins der beiden Ereignisse tritt ein.
V
bedeutet,
und
oder
und
oder
und
treten ein.
c)
Entscheide, welche Wahrscheinlichkeit größer ist
Du hast die folgenden Wahrscheinlichkeiten gegeben und sollst entscheiden, welche der beiden größer ist.
Die Formel der bedingten Wahrscheinlichkeit lautet wie folgt:
Für die Wahrscheinlichkeiten gilt:
Da
und
, wird bei
durch eine kleinere Zahl dividiert. Der Zähler der Brüche ist identisch. Somit folgt, dass
.
d)
Vierfeldertafel
Du sollst eine Vierfeldertafel erstellen, sodass das Ereignis
mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% eintritt.
Es gilt also:
Das Gegenereignis zu
ist „Weder
noch
tritt ein.“:
.
Daraus folgt:
Außerdem kannst du den Kreisdiagrammen folgende Wahrscheinlichkeiten entnehmen:
Trage diese Wahrscheinlichkeiten in die Vierfeldertafel ein und vervollständige diese dann entsprechend.
Nutze die bereits bekannten Wahrscheinlichkeiten in der Vierfeldertafel um die noch fehlenden zu berechnen:
Für die vollständige Vierfeldertafel erhältst du dann
Wahrscheinlichkeit berechnen
Du sollst nun noch die Wahrscheinlichkeit
berechnen. Nutze die Vierfeldertafel, um die gesuchte Wahrscheinlichkeit zu berechnen.
0,24 | |||
0,02 | 0,76 | ||
0,9 | 0,1 | 1 |
0,16 | 0,08 | 0,24 | |
0,74 | 0,02 | 0,76 | |
0,9 | 0,1 | 1 |
Aufgabe 2
a)
Wahrscheinlichkeit berechnen
In Deutschland besitzen
der Senioren ein Mobiltelefon. Du sollst die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass unter 30 zufällig ausgewählten Senioren mindestens 17 und höchstens 23 ein Mobiltelefon besitzen. Die Anzahl der Senioren, die ein Mobiltelefon besitzen, kann als binomialverteilt angenommen werden, da ein Senior entweder ein Mobiltelefon besitzt oder nicht. Außerdem werden die Senioren als unabhängig angenommen. Die Anzahl
der Senioren ist somit binomialverteilt mit
und
. Die Wahrscheinlichkeit
kannst du mit deinem CAS berechnen.
Action
Distribution/Inv. Dist.
Discrete
binomialCDf
Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens 17 und höchstens 23 Senioren ein Mobiltelefon besitzen, beträgt 75,015%.
_2015_stochastik_2_binomial2_casio.png)
b)
Wahrscheinlichkeit berechnen
Von den 30 Senioren im Publikum besitzen 24 ein Mobiltelefon. Es werden zufällig drei der Senioren ausgewählt. Du sollst die Wahrscheinlichkeit bestimmen, dass genau zwei der ausgewählten Senioren ein Mobiltelefon besitzen.
Das entspricht einem Urnenmodell mit zwei Gruppen ohne Zurücklegen. Aus der Gruppe mit Mobiltelefon werden zwei ausgewählt
, aus der Gruppe ohne Mobiltelefon wird einer ausgewählt
und insgesamt werden aus der gesamten Menge drei ausgewählt
.
Die gesuchte Wahrscheinlichkeit lautet demnach
Zu 40,788 % werden genau zwei Senioren mit Mobiltelefon ausgewählt.