B2 - Analytische Geometrie
Ein alter Kirchturm (ähnlich dem Kirchturm in Unterloibach (Österreich), siehe Abbildung 1) hat die Form eines Quaders mit quadratischer Grundfläche und einer aufgesetzten Pyramide.
Die Spitze der Pyramide befindet sich senkrecht über dem Mittelpunkt ihrer Grundfläche.

Abbildung 1
1
Die Kanten der Grundfläche des betrachteten Kirchturms sind
lang, die Höhe des Pyramidendachs beträgt ebenfalls
. Insgesamt ist der Turm
hoch.
1.1
Zeichne den Kirchturm in das Koordinatensystem in Abbildung 2 und beschrifte die Zeichnung gemäß folgenden Vorgaben:
Die Eckpunkte der Grundfläche des Kirchturms sollen mit
,
,
und
bezeichnet werden.
Der Eckpunkt
liegt im Koordinatenursprung. Der Eckpunkt
soll auf der positiven
-Achse und der Eckpunkt
auf der positiven
-Achse liegen.
Die Eckpunkte des Bodens des Pyramidendachs sollen entsprechend mit
und
bezeichnet werden, wobei der Eckpunkt
über dem Eckpunkt
liegt. Die Spitze des Dachs liegt im Punkt
Gib die Koordinaten der Eckpunkte
und
des Turms an.

Abbildung 2
(4 BE)
1.2
Der Kirchturm soll saniert werden. Dazu wird unter anderem das Dach neu eingedeckt.
Berechne den Flächeninhalt der Dachfläche.
(3 BE)
2
Zur Stabilisierung des Dachs sollen im Dachraum zwei Stützbalken eingezogen werden, deren Dicke bei den folgenden Betrachtungen vernachlässigt wird.
2.1
Der erste Stützbalken soll die Mitte
der Dachbodenkante
mit der gegenüberliegenden Dachfläche mit den Eckpunkten
und
verbinden und orthogonal zur Dachfläche
verlaufen.
2.1.1
Gib eine Parameterform der Ebene
in der die Dachfläche mit den Eckpunkten
und
liegt, an und bestimme eine zugehörige Koordinatengleichung.
Zur Kontrolle: Eine mögliche Koordinatengleichung lautet
(5 BE)
2.1.2
Erläutere die Zeilen
bis
im untenstehenden Kasten im Sachzusammenhang.
Gib die fehlende Rechnung in Zeile
an und bestimme das Ergebnis in Zeile
(8 BE)
2.2
Der zweite Stützbalken soll den Eckpunkt
des Bodens des Pyramidendachs mit der Dachkante
verbinden und orthogonal zur Dachkante
verlaufen.
Ein Richtungsvektor der Geraden
auf der der zweite Stützbalken liegt, ist
Prüfe, ob sich die beiden Stützbalken schneiden.
(5 BE)
3
Zum jährlichen Kirchweihfest wird immer ein sogenannter Kirmesbaum aufgestellt, dessen unteres Ende im Punkt
befestigt ist. In diesem Jahr ist der Kirmesbaum
hoch.
Zu einem bestimmten Zeitpunkt fallen die Sonnenstrahlen in Richtung des Vektors
ein.
Begründe, dass der Schattenpunkt der Kirmesbaumspitze zu diesem Zeitpunkt auf eine Seitenfläche des Turms trifft, und gib die Eckpunkte dieser Seitenfläche sowie die Koordinaten des Schattenpunkts der Kirmesbaumspitze an.
(5 BE)
1.1
Kirchturm einzeichnen
Beginnend mit
im Ursprung und mit Hilfe der in der Aufgabenstellung gegebenen Längenangaben folgt für den Kirchturm:
Koordinaten der Eckpunkte angeben

1.2
Da das Dach eine regelmäßige vierseitige Pyramide ist, sind alle vier Seitenflächen gleichgroß und die Dachfläche ist das Vierfache des Flächeninhalts einer dieser Seitenflächen.
Für die Berechnung von zum Beispiel der Seitenfläche
werden die Verbindungsvektoren
und
benötigt:
Für den Flächeninhalt folgt mit dem crossP-Befehl des CAS:
Die gesamte Dachfläche ergibt sich damit zu:

2.1.1
Parameterform angeben
Koordinatengleichung bestimmen
Das Kreuzprodukt aus zwei Spannvektoren der Ebene liefert einen Normalenvektor:
Einsetzen des gekürzten Normalenvektors
sowie der Koordinaten von
liefert nun:
Eine Gleichung der Ebene
in Koordinatenform lautet somit:
Alternativer Lösungsweg:
Aus der zweiten Zeile der Parametergleichung von
folgt:
Damit ergibt sich nun:
Eine Gleichung der Ebene
in Koordinatenform lautet somit:
2.1.2
Zeilen erläutern
ist die Parametergleichung einer Gerade, die
als Stützpunkt und einen Normalenvektor der Ebene
als Richtungsvektor besitzt. Die Gerade verläuft also orthogonal zur Ebene
und enthält somit laut Aufgabenstellung den ersten Stützbalken.
Durch Einsetzen der Koordinaten der allgemeinen Punkte von
in die Koordinatenform der Ebenengleichung von
und auflösen nach
wird hier der Parameterwert
berechnet, für den sich die Gerade und die Dachebene schneiden.
Einsetzen des Wertes von
aus Zeile
in die Geradengleichung ergibt die Koordinaten des Punkts
in dem der Stützbalken auf die Dachfläche
trifft.
Durch Berechnung des Betrages des Verbindungsvektors von
und
wird die Länge des Stützbalkens berechnet.
Fehlende Rechnungen angeben
Einsetzen des berechneten Parameterwertes
in die Geradengleichung von
liefert die Koordinaten des Schnittpunkts der Dachfläche und des Stützbalkens:
Der Stützbalken und die Dachfläche
treffen folglich im Punkt mit den Koordinaten
aufeinander.
Die Berechnung der Länge des Stützbalkens über den Betrag des Verbindungsvektors
ergibt sich wie folgt:
2.2
Mit Punkt
als Stützpunkt folgt für die Geradengleichung von
Gleichsetzen mit der Geradengleichung von
liefert:
Daraus ergibt sich folgendes lineares Gleichungssystem:
Aus der ersten Gleichung folgt
Einsetzen in die zweite Gleichung liefert für
Einsetzen in die dritte Gleichung zur Überprüfung der Ergebnisse:
Das Prüfen der Ergebnisse fürt zu einem Widerspruch, somit ist das Gleichungssystem nicht lösbar. Die Geraden
und
und damit auch die beiden Stützbalken, schneiden sich folglich nicht.
3.
Lage des Schattenpunktes begründen
Da der Baum
hoch ist und die Koordinaten des unteren Endes des Baumes durch
gegeben sind, folgt für die Koordinaten der Baumspitze
Da die
-Koordinate größer als
die
-Koordinate kleiner als
und die
-Koordinate kleiner als
ist, steht der Baum vor der Kirche und ist kleiner als diese.
Da die Einträge des Vektors der die Sonnenstrahlen beschreibt alle negativ sind, kann der Schattenpunkt nur auf der Vorderseite des Turmes mit den Eckpunten
und
liegen.
Koordinaten des Schattenpunktes bestimmen
Alle Eckpunkte der Vorderseite des Kirchturmes haben die
-Koordinate
somit liegt diese in der Ebene mit der Gleichung
Mit Hilfe des Vektors der Sonnenstrahlen als Richtungsvektor und der Baumspitze
als Stützpunkt folgt für die Gerade entlang derer das Licht einfällt:
Einsetzen der allgemeinen Koordinaten
der Punkte auf der Geraden in die Ebenengleichung liefert:
Einsetzen von
in die Geradengleichung liefert den Schattenpunkt:
Der Schattenpunkt der Kirmesbaumspitze besitzt somit die Koordinaten
1.1
Kirchturm einzeichnen
Beginnend mit
im Ursprung und mit Hilfe der in der Aufgabenstellung gegebenen Längenangaben folgt für den Kirchturm:
Koordinaten der Eckpunkte angeben

1.2
Da das Dach eine regelmäßige vierseitige Pyramide ist, sind alle vier Seitenflächen gleichgroß und die Dachfläche ist das Vierfache des Flächeninhalts einer dieser Seitenflächen.
Für die Berechnung von zum Beispiel der Seitenfläche
werden die Verbindungsvektoren
und
benötigt:
Für den Flächeninhalt folgt mit dem crossP-Befehl des CAS:
Die gesamte Dachfläche ergibt sich damit zu:

2.1.1
Parameterform angeben
Koordinatengleichung bestimmen
Das Kreuzprodukt aus zwei Spannvektoren der Ebene liefert einen Normalenvektor:
Einsetzen des gekürzten Normalenvektors
sowie der Koordinaten von
liefert nun:
Eine Gleichung der Ebene
in Koordinatenform lautet somit:
Alternativer Lösungsweg:
Aus der zweiten Zeile der Parametergleichung von
folgt:
Damit ergibt sich nun:
Eine Gleichung der Ebene
in Koordinatenform lautet somit:
2.1.2
Zeilen erläutern
ist die Parametergleichung einer Gerade, die
als Stützpunkt und einen Normalenvektor der Ebene
als Richtungsvektor besitzt. Die Gerade verläuft also orthogonal zur Ebene
und enthält somit laut Aufgabenstellung den ersten Stützbalken.
Durch Einsetzen der Koordinaten der allgemeinen Punkte von
in die Koordinatenform der Ebenengleichung von
und auflösen nach
wird hier der Parameterwert
berechnet, für den sich die Gerade und die Dachebene schneiden.
Einsetzen des Wertes von
aus Zeile
in die Geradengleichung ergibt die Koordinaten des Punkts
in dem der Stützbalken auf die Dachfläche
trifft.
Durch Berechnung des Betrages des Verbindungsvektors von
und
wird die Länge des Stützbalkens berechnet.
Fehlende Rechnungen angeben
Einsetzen des berechneten Parameterwertes
in die Geradengleichung von
liefert die Koordinaten des Schnittpunkts der Dachfläche und des Stützbalkens:
Der Stützbalken und die Dachfläche
treffen folglich im Punkt mit den Koordinaten
aufeinander.
Die Berechnung der Länge des Stützbalkens über den Betrag des Verbindungsvektors
ergibt sich wie folgt:
2.2
Mit Punkt
als Stützpunkt folgt für die Geradengleichung von
Gleichsetzen mit der Geradengleichung von
liefert:
Daraus ergibt sich folgendes lineares Gleichungssystem:
Aus der ersten Gleichung folgt
Einsetzen in die zweite Gleichung liefert für
Einsetzen in die dritte Gleichung zur Überprüfung der Ergebnisse:
Das Prüfen der Ergebnisse fürt zu einem Widerspruch, somit ist das Gleichungssystem nicht lösbar. Die Geraden
und
und damit auch die beiden Stützbalken, schneiden sich folglich nicht.
3.
Lage des Schattenpunktes begründen
Da der Baum
hoch ist und die Koordinaten des unteren Endes des Baumes durch
gegeben sind, folgt für die Koordinaten der Baumspitze
Da die
-Koordinate größer als
die
-Koordinate kleiner als
und die
-Koordinate kleiner als
ist, steht der Baum vor der Kirche und ist kleiner als diese.
Da die Einträge des Vektors der die Sonnenstrahlen beschreibt alle negativ sind, kann der Schattenpunkt nur auf der Vorderseite des Turmes mit den Eckpunten
und
liegen.
Koordinaten des Schattenpunktes bestimmen
Alle Eckpunkte der Vorderseite des Kirchturmes haben die
-Koordinate
somit liegt diese in der Ebene mit der Gleichung
Mit Hilfe des Vektors der Sonnenstrahlen als Richtungsvektor und der Baumspitze
als Stützpunkt folgt für die Gerade entlang derer das Licht einfällt:
Einsetzen der allgemeinen Koordinaten
der Punkte auf der Geraden in die Ebenengleichung liefert:
Einsetzen von
in die Geradengleichung liefert den Schattenpunkt:
Der Schattenpunkt der Kirmesbaumspitze besitzt somit die Koordinaten