A2 - Analysis
Regenwasser, das auf das Dach eines Hauses fällt, wird über Dachrinnen und Fallrohre in eine Zisterne geleitet und dort gesammelt.
In einem Beobachtungszeitraum von 15 Uhr bis 16 Uhr wird in der Zisterne die Zuflussgeschwindigkeit gemessen. Zu Beginn des Beobachtungszeitraumes befinden sich bereits 2000 Liter Wasser in der Zisterne.
Der zeitliche Verlauf der Zuflussgeschwindigkeit wird durch die Funktion
mit
für
beschrieben. Dabei beschreibt
die Zeit ab 15 Uhr in Minuten,
die Zuflussgeschwindigkeit in Liter pro Minute.
mit
für
beschrieben. Dabei beschreibt
die Zeit ab 15 Uhr in Minuten,
beschreibt die Abflussgeschwindigkeit in Liter pro Minute.
1.1
Zeichne den Graphen von
in das Koordinatensystem in Abbildung 1.
Bestimme die maximale und die minimale Zuflussgeschwindigkeit im angegebenen Beobachtungszeitraum sowie die jeweils zugehörigen Uhrzeiten.

Abbildung 1
(7 BE)
1.2
Bestimme, wie viel Liter Regenwasser von 15 Uhr bis 16 Uhr in die Zisterne zugeflossen sind.
Aus der Zisterne wird im gleichen Beobachtungszeitraum von 15 Uhr bis 16 Uhr mit einer konstanten Abflussgeschwindigkeit Wasser entnommen.
Der zeitliche Verlauf der Abflussgeschwindigkeit wird durch die Funktion
(3 BE)
1.3
Zeichne den Graphen von
ebenfalls in das Koordinatensystem in Abbildung 1.
Bestimme, in welchem Zeitraum mehr Wasser zu- als abfließt.
(4 BE)
1.4
Ermittle, um wie viel Liter sich die Wassermenge in der Zisterne im Beobachtungszeitraum geändert hat.
(3 BE)
1.5
Bestätige rechnerisch, dass die Funktion
mit
eine Stammfunktion der Differenzfunktion der Funktionen
und
ist.
(4 BE)
1.6
Erläutere, was die Funktion
aus Aufgabe 1.5 und der Wert
im Sachzusammenhang beschreiben.
(3 BE)
2
Die Zisterne kann als ein Rotationskörper mit der
-Achse als Rotationsachse aufgefasst werden, dessen Form und Maße in Abbildung 2 und Abbildung 3 dargestellt sind. Dazu wurde die Zisterne im Vergleich zu ihrer tatsächlichen Lage im Erdreich um
nach rechts gekippt.
Die Punkte
und
liegen auf der oberen Randkurve der Querschnittsfläche der Zisterne. Eine Längeneinheit entspricht einem Dezimeter

Abbildung 2

Abbildung 3
2.1
Gib eine durch Regression unter Verwendung der Punkte
und
ermittelte ganzrationale Funktion
vierten Grades an, deren Graph die obere Randkurve der Zisterne möglichst gut annähert.
Die Koeffizienten sind auf sechs Nachkommastellen gerundet anzugeben.
(4 BE)
2.2
Für die Funktion
aus Aufgabe 2.1 wird folgende Rechnung durchgeführt:
Beschreibe den Aufbau der in der Rechnung enthaltenen fünf Summanden und erläutere die Bedeutung des ermittelten Werts für die Beurteilung der Güte der Approximation.
(5 BE)
2.3
Lässt man den Graphen der Funktion
im Intervall
um die
-Achse rotieren, erhält man für das Volumen des entstehenden Rotationskörpers das Ergebnis
Liter.
Das Volumen der Zisterne lässt sich näherungsweise durch Rotation zweier Geraden
und
um die
-Achse bestimmen:
für
und die Gerade
für
in das Koordinatensystem in Abbildung 2 und bestimme die prozentuale Abweichung des Ergebnisses der Volumenberechnung mit Hilfe der Funktionen
und
von dem mit Hilfe der Funktion
erhaltenen Ergebnis
Liter.
- Die Gerade
verläuft für
parallel zur
-Achse und durch den Punkt
- Die Gerade
verläuft für
durch die Punkte
und
(7 BE)
1.1
Graphen in das Koordinatensystem einzeichnen
Im Graphik-Menü des CAS lässt sich
graphisch darstellen und die zugehörigen Funktionswerte ablesen.
Einzeichnen in das Koordinatensystem aus der Aufgabenstellung ergibt:
Maximale und minimale Zuflussgeschwindigkeit bestimmen
Die maximale Zuflussgeschwindigkeit entspricht dem maximalen Funktionswert von
im Intervall
die minimale Zuflussgeschwindigkeit dem minimalen Funktionswert in diesem Intervall.
3. Schritt: Hinreichende Bedingung für Extremstellen anwenden
Die Funktion
besitzt also ein lokales Minimum an der Stelle
und ein lokales Maximum an der Stelle
Zum Ende des angegebenen Beobachtungszeitraums, also 60 Minuten nach Beobachtungsbeginn um 16 Uhr, ist die Zuflussgeschwindigkeit mit 2,54 Litern pro Minute minimal.
Um ca. 15:21 Uhr ist die Zuflussgeschwindigkeit mit ca. 14,12 Litern pro Minute maximal.

1. Schritt: Ableitungen bestimmen
Die Funktion
und die beiden Ableitungsfunktionen
und
werden wie folgt mit Hilfe des CAS definiert:
Keyboard
Math2

2. Schritt: Notwendige Bedingung für Extremstellen anwenden
Mit dem solve-Befehl des CAS ergibt sich:

4. Schritt: Funktionswerte vergleichen
Neben den beiden Extremstellen müssen auch die Randstellen des Intervalls betrachtet werden:

1.2
Die Gesamtmenge des Regenwassers, das im angegebenen Zeitraum in die Zisterne geflossen ist, kann mit Hilfe eines Integrals über
berechnet werden. 15 Uhr entspricht hierbei
und 16 Uhr enstpricht
Von 15 Uhr bis 16 Uhr sind somit ca. 504,45 Liter Regenwasser in die Zisterne zugeflossen.
Das Integral
kann mit dem CAS wie folgt berechnet werden:
Keyboard
Math2
Es ergibt sich:

1.3
Graphen einzeichnen
Bei dem Graphen von
handelt es sich um eine zur
-Achse parallele Gerade. Es ergibt sich folgende Abbildung:
Zeitraum bestimmen
Es ist der Zeitraum gesucht, in dem die Zuflussgeschwindigkeit des Wassers größer ist als die Abflussgeschwindigkeit, das heißt ein Intervall für
in dem
gilt.
Mit dem solve-Befehls des CAS können die Schnittstellen des Graphen von
mit der Geraden
bestimmt werden:
Dem Schaubild des Graphen kann entnommen werden, dass zwischen diesen beiden Stellen
gilt, somit fließt von ca. 15:08 Uhr bis ca. 15:43 Uhr mehr Wasser zu als ab.

1.4
Aus Aufgabe 1.2 folgt, dass die Menge des Regenwassers, das im gesamten Beobachtungszeitraum in die Zisterne zugeflossen ist, 504,45 Liter beträgt.
Die Abflussgeschwindigkeit, die durch die Funktion
beschrieben wird, beträgt im gesamten Zeitraum konstant 7 Liter pro Minute. Insgesamt ergibt sich also für die abgeflossene Wassermenge:
Die Differenz des Zu- und Abflusses ergibt sich somit zu:
Insgesamt hat die Menge des Wassers in der Zisterne im Beobachtungszeitraum also um 84,46 Liter zugenommen.
1.5
1.6
Die Differenzenfunktion
gibt Differenz der zu- und abgeflossenen Wassermenge und somit die gesamte momentane Änderungsrate der Wassermenge in der Zisterne an.
Die Funktion
beschreibt somit die Wassermenge in Litern, die sich
Minuten nach 15 Uhr in der Zisterne befindet.
Der Wert
gibt die Wassermenge in Litern an, die sich zu Beginn der Beobachtung um 15 Uhr in der Zisterne befindet.
Um 15 Uhr befinden sich folglich 2000 Liter Wasser in der Zisterne.
2.1
Allgemeine ganzrationale Funktion vierten Grades:
Die Koordinaten der fünf Punkte für die Regression können aus dem Koordinatensystem in Abbildung 2 abgelesen werden. Gesucht sind die Koeffizienten
und
Nach Eingeben der Koordinaten der koordinaten der fünf Punkte im Statistik-Menü des CAS folgt die Regression vierten Grades mit:
Eine ganzrationale Funktion vierten Grades, deren Graph die obere Randkurve der Zisterne möglichst gut annähert, ist somit:
Calc
Regressionen
Quart. Regression
Der CAS liefert folgende Koeffizienten:

2.2
In den einzelnen Summanden wird die Differenz der Funktionswerte der Näherung
zum vorgegebenen Funktionswert, den die Funktion an dieser Stelle im Idealfall annehmen sollte, berechnet. Diese Abweichung wird anschließend quadriert.
Die Summanden sind also jeweils die quadrierte Abweichung der Näherung zu den eigentlich gegebenen Funktionswerten aus Abbildung 2, die für die Näherung verwendet wurde.
Die Summe dieser quadratischen Abweichungen ist insgesamt
Je näher der Wert bei Null liegt, desto besser ist die Approximation. Da
sehr klein ist, ist die Approximation durch die Funktion
also relativ genau.
2.3
Geraden einzeichnen
Prozentuale Abweichung bestimmen
Bei der Rotation der Geraden
um die
-Achse für
entsteht ein Kreiszylinder mit Radius
und Höhe
Für das Volumen folgt:
Bei der Rotation von
um die
-Achse entsteht ein Kreiskegelstumpf. Mit Hilfe des Radius der Deckfläche
des Radius der Deckfläche
und der Höhe
folgt für das Volumen:
Es gilt:
Die prozentuale Abweichung folgt also mit:
Das durch die Geraden
und
ermittelte Volumen ist somit ca.
größer, als das durch die Funktion
ermittelte Volumen.
