C2 - Stochastik
1
Das Postunternehmen
stellt
aller Briefe am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zu. Für
zufällig ausgewählte Briefe, die unabhängig voneinander befördert werden, wird untersucht, ob sie am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zugestellt werden.
1.1
Begründe, dass die Binomialverteilung dafür geeignet ist, Vorhersagen zum Ergebnis der Untersuchung zu treffen.
(2 BE)
1.2
Bestimme unter Angabe einer geeigneten Zufallsvariablen
die Wahrscheinlichkeiten der folgenden Ereignisse:
: ,,Genau
der Briefe werden am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zugestellt."
: ,,Mindestens
der Briefe werden am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zugestellt."
: ,,Mehr als
der Briefe werden nicht am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zugestellt."
(7 BE)
1.3
Entscheide für jede der beiden Wahrscheinlichkeiten
und
aus Aufgabe 1.2, ob sie in Material 1 als dunkle Balkenfläche dargestellt wird. Begründe jeweils deine Entscheidung.
Binomialverteilung für
und
Binomialverteilung für
(3 BE)
1.4
Die Zufallsvariable
sei binomialverteilt mit den Parametern
und
die Zufallsvariable
sei binomialverteilt mit den Parametern
und
Entscheide für jeden der beiden Terme
und
, ob er die Wahrscheinlichkeit dafür angibt, dass mindestens
der ausgewählten Briefe nicht am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zugestellt werden. Begründe jeweils deine Entscheidung.
(3 BE)
1.5
Berechne den Erwartungswert für die Anzahl der Briefe, die am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zugestellt werden.
(2 BE)
1.6
Ermittle, wie viele Briefe zufällig ausgewählt werden müssten, damit die Standardabweichung für die Anzahl der Briefe, die am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zugestellt werden, doppelt so groß ist wie bei
Briefen.
(3 BE)
2
Eine große Firma versendet einen Teil ihrer Briefe mit dem Postunternehmen
aus Aufgabe 1, den anderen Teil mit einem anderen Postunternehmen. Ein Brief der Firma wird zufällig ausgewählt und daraufhin untersucht, ob er am ersten Werktag nach seiner Einlieferung zugestellt wird (Ereignis
).
Die Abbildung in Material 2 stellt den Sachverhalt dar.
Die Abbildung in Material 2 stellt den Sachverhalt dar.
2.1
Berechne für
die Wahrscheinlichkeit dafür, dass der ausgewählte Brief nicht am ersten Werktag nach seiner Einlieferung zugestellt wird.
(3 BE)
2.2
Prüfe für
, ob die Ereignisse "der ausgewählte Brief wird vom Postunternehmen
befördert" und "der ausgewählte Brief wird am ersten Werktag nach seiner Einlieferung zugestellt" stochastisch unabhängig sind.
(3 BE)
2.3
Der ausgewählte Brief wird nicht am ersten Werktag nach seiner Einlieferung zugestellt. Leite einen vom Parameter
abhängigen Term für die Wahrscheinlichkeit her, dass er vom Postunternehmen
befördert wurde.
(3 BE)
3
Das Konkurrenzunternehmen
behauptet, eine bessere Zustellquote zu besitzen als das Unternehmen
aus Aufgabe 1. Diese Behauptung soll mithilfe eines Hypothesentests überprüft werden. Dabei wird für
zufällig ausgewählte, von
zugestellte Briefe untersucht, ob sie am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zugestellt werden. Bei diesem Test wird festgelegt, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Fehler 1. Art höchstens
betragen soll.
Die kritische Zahl
gibt an, wie viele der im Rahmen des Tests untersuchten Briefe mindestens am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zugestellt werden müssen, damit die Hypothese
zugunsten von
verworfen wird.
Die kritische Zahl
3.1
Gib die Hypothesen
und
für diesen Test an.
(2 BE)
3.2
Bei Unternehmen
erwartet man, dass durchschnittlich
von
Briefen am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zugestellt werden. Begründe ohne Rechnung, dass die kritische Zahl
bei dem angegebenen Hypothesentest größer als
sein muss.
(2 BE)
3.3
Ermittle die kritische Zahl
für diesen Hypothesentest und formuliere eine Entscheidungsregel im Sachzusammenhang.
(5 BE)
3.4
Beschreibe den Fehler 1. Art im Sachzusammenhang.
Material 1
Binomialverteilung für
(2 BE)


1.1
Wie im Text beschrieben wird, werden die Briefe zufallig und unabhängig voneinander ausgewählt. Daher kann man den Vorgang als Bernoulli-Kette auffassen, da die Versuchsstufen unabhängig voneinander sind und die Wahrscheinlichkeit für die oben beschriebene Zustellgeschwindigkeit für jede Versuchsstufe gleich bleibt.
Somit ist die Binomialverteilung für die Untersuchung geeignet.
1.2
X: Anzahl der Briefe, die am ersten Werktag nach der Einlieferung zugestellt werden.









alternativ X*: Anzahl der Briefe, die am ersten Werktag nicht eingeliefert werden




1.3
Die dunkel dargestellte Balkenfläche entspricht der Wahrscheinlichkeit des Ereignisses "höchstens 1899 Treffer" und damit auch der Wahrscheinlichkeit für "mehr als 100 Nicht-Treffer", also P(C).
P(B) entspricht den hellen Balkenflächen.
1.4
Term
gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass höchstens 100 Briefe nicht nach einem Tag zugestellt werden. Damit gibt dieser Term nicht die Wahrscheinlichkeit für das angegebene Ereignis an.
Term
gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass höchstens 1900 der Briefe nach am ersten Werktag und damit mindestens 100 der Briefe nicht am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zugestellt werden. Daher steht Term
für die im Text beschriebene Wahrscheinlichkeit.
1.5
Der Erwartungswert für die Anzahl an Briefen, die am ersten Werktag nach ihrer Einlieferung zugestellt werden, beträgt
.
1.6
Zunächst muss die Standardabweichung für die bisher verwendete Verteilung von
bestimmt werden:




Die Standardabweichung bei der neuen Anzahl von untersuchten Briefen soll doppelt so groß sein. Also muss für die Standardabweichung der neuen Untersuchung gelten:




Daher müssten 8000 Briefe untersucht werden.
2.1
Post
, anderes Postunternehmen
={"Zugestellte Briefe nach einem Tag"}
Gesucht ist für
die Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Brief nicht am ersten Werktag nach seiner Einlieferung zugestellt wird. Entlang der Pfade für das Ereignis
ergibt sich:

2.2
Das Ereignis
stellt "der ausgewählte Brief wird vom Postunternehmen Q befördert" dar und
stellt "der ausgewählte Brief wird am ersten Werktag nach seiner Einlieferung zugestellt" dar.
Vergleichen der Ergebnisse:
, d.h. die Ergebnisse sind stochastisch nicht unabhängig.
2.3
3.1
Die Nullhypothese besagt, dass
nicht pünktlicher ist als
sei, wie oben festgelegt, die Anzahl der pünktlich gelieferten Briefe.
Nullhypothese
ist mit
und
binomialverteilt.
Gegenhypothese
:
ist mit
und
binomialverteilt.
3.2
Da R behauptet besser als Q zu sein, muss die kritische Zahl größer als der Erwartungswert für pünktlich zugestellte Briefe der Firma Q für 200 Briefe sein.
3.3
3.4
Einen Fehler 1. Art würde man begehen, wenn man aufgrund eines entsprechenden Versuchsergebnisses - also bei 196 oder mehr pünktlich gelieferten Briefen - die Nullhypothese ablehnen und daraus schließen würde, dass
besser ist als
, obwohl dies in der Realität nicht so ist.
würde also zu Unrecht verworfen.