B1 – Analysis
Eine Skisprungschanze besteht aus den Abschnitten Anlauf (inkl. Schanzentisch), Aufsprungbahn und Auslauf (Abbildung 1). Für den Neubau einer Skisprungschanze dient das Profil des Sprungturms in Abbildung 2 als Vorbild.
Die Profillinien des Anlaufs und der Aufsprungbahn sollen jeweils mit Hilfe des Graphen einer ganzrationalen Funktion modelliert werden. In der Modellierung liegt der höchste Punkt der Profillinie des Anlaufs auf der
-Achse. Im Folgenden entspricht eine Längeneinheit einem Meter.
In der Modellierung beginnt die Profillinie des Anlaufs bei
auf einer Höhe von
Der Endpunkt der Profillinie des Schanzentischs befindet sich im Punkt
an dem die Steigung
beträgt (Abbildung 2).

Abbildung 1: Abschnitte und charakteristische Punkte einer Skisprungschanze, schematisch

Abbildung 2: Profil des Sprungturms
1.1
Die Profillinie des Anlaufs soll mit Hilfe des Graphen einer ganzrationalen Funktion
zweiten Grades modelliert werden.
Leite aus den Angaben zur Modellierung das lineare Gleichungssystem, mit dem die Funktionsgleichung der Funktion
ermittelt werden kann, her.
Im Folgenden soll die Profillinie des Anlaufs durch den Graphen der Funktion
(4 BE)
1.2
Die Startposition der Skispringer befindet sich unterhalb des höchsten Punkts der Profillinie des Anlaufs bei
.
Berechne die Steigung des Anlaufs an dieser Position.
(3 BE)
2
Im Modell befindet sich die Profillinie der Aufsprungbahn im Bereich
Ihr Verlauf wird durch den Graphen der Funktion
mit
modelliert.
2.1
Im sogenannten Konstruktions-Punkt (K-Punkt, Abbildung 1) ist die Profillinie der Aufsprungbahn am steilsten.
Bestimme im Modell die Koordinaten des K-Punkts und den Abstand des K-Punkts vom Endpunkt der Profillinie des Schanzentischs.
Hinweis: Eine Randwertbetrachtung ist nicht erforderlich.
(4 BE)
2.2
Der sogenannte Hillsize-Punkt liegt bei
auf der Profillinie der Aufsprungbahn und dient als Bezugspunkt für Höhenangaben. Im Hillsize-Punkt muss der Neigungswinkel
mindestens
betragen (Abbildung 1).
Nach diesem Punkt wird die Landung durch einen zu flachen Neigungswinkel der Aufsprungbahn kritisch.
Bestimme die Lage des Hillsize-Punkts
und prüfe, ob die vorliegende Modellierung die Bedingung an den Neigungswinkel im Punkt
erfüllt.
(5 BE)
2.3
Bestimme den Höhenunterschied zwischen dem Ende des Schanzentischs und dem Anfang der Aufsprungbahn anhand der zugehörigen Profillinien und der Informationen aus Aufgabe 1 und 2.
Zeichne den Verlauf der Profillinie der Aufsprungbahn unter Verwendung der bisherigen Ergebnisse in die Abbildung 2 ein.
(5 BE)
2.4
Die möglichen Flugbahnen eines Skispringers können für
im Modell durch geeignete Ausschnitte der Graphen der Funktionenschar
mit
dargestellt werden.
Erläutere im Sachzusammenhang, welchen Einfluss der Parameter
auf die Flugbahn des Skispringers hat.
Ermittle den Wert von
für den der Skispringer im Hillsize-Punkt landet.
(5 BE)
2.5
Beschreibe den Verlauf der Graphen der Funktionenschar
für
und begründe diesen Verlauf anhand des Funktionsterms.
(3 BE)
2.6
Ermittle, für welchen Wert von
ein Skispringer im Modell im Punkt
der Profillinie der Aufsprungbahn landet.
(3 BE)
3
Der Sprungturm ist eine Betonkonstruktion, die im Bereich
ohne Stütze in die Luft ragt (Abbildung 2).
Die untere Profillinie des Sprungturms kann in diesem Bereich durch den Graphen der Funktion
mit
modelliert werden.
Für
beschreibt die Gerade
die untere Profillinie des Sprungturms (Abbildung 2).
Bestimme den Inhalt
der durch das Profil beschriebenen Seitenfläche des Sprungturms.
(3 BE)
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1.1
Aus den gegebenen Informationen lässt sich folgendes Gleichungssystem aufstellen:
Eine ganzrationale Funktion zweiten Grades besitzt folgende Form:
Einsetzen der ersten Bedingung liefert:
Mit der zweiten Bedingung sowie mit
folgt:
Für die Ableitung von
gilt:
Einsetzen der dritten Bedingung liefert:
Der Parameter
ergibt sich also zu:
Alternativ können die Parameter direkt durch Lösen des Gleichungssystems mit dem CAS bestimmt werden.
Die Funktionsgleichung der Funktion
ist somit gegeben durch:
1.2
Ableitung bestimmen:
An der Stelle
gilt also:
Die Steigung des Anlaufs an der Position
beträgt somit etwa
2.1
1. Schritt: Ableitungen bestimmen
2. Schritt: Hinreichende Bedingung für Wendestellen anwenden
Aus der Aufgabenstellung geht hervor, dass genau ein
-Punkt und somit genau eine Wendestelle existiert. Auf das Anwenden der hinreichenden Bedingung kann somit verzichtet werden.
3. Schritt:
-Koordinate berechnen
Mit dem CAS ergibt sich:
Die Koordinaten des K-Punkts sind somit gegeben durch
4. Schritt: Abstand bestimmen
Der Endpunkt der Profillinie besitzt die Koordinaten
Für den Abstand
der beiden Punkte gilt also:
Der Abstand des K-Punkts zum Endpunkt der Profillinie des Schanzentischs beträgt etwa 79,1 Meter.
2.2
Lage des Hillsize-Punkts bestimmen
Für den Hillsize-Punkt soll gelten:
Mit dem CAS ergibt sich im betrachteten Bereich:
Bedingung überprüfen
Für den Neigungswinkel
im Hillsize-Punkt
gilt
wobei
die Steigung von
im Punkt
ist.
Es gilt:
Somit folgt:
Die vorliegende Modellierung erfüllt die Bedingung, dass der Neigungswinkel im Hillsize-Punkt mindestens
betragen muss, somit nicht.
2.3
Höhenunterschied bestimmen
Das Ende des Schanzentischs befindet sich laut Aufgabenstellung im Punkt
und somit gilt für die Höhe
Die Aufsprungbahn beginnt an der Stelle
Für die Höhe
an dieser Stelle gilt:
Der Höhenunterschied ist somit gegeben durch
Verlauf zeichnen
Aus den vorherigen Aufgaben ist für
bekannt:
außerdem dargestellt werden.
Der Verlauf der Profillinie der Aufsprungbahn kann somit wie folgt eingezeichnet werden:
- Wendepunkt

2.4
Einfluss des Parameters erleutern
Der Parameter
beeinflusst den Ausdruck
der die Form der Parabel festlegt. Wenn der Wert von
größer wird, nimmt der Wert von
ab, wodurch die Parabel breiter und flacher wird.
Bei größeren Werten von
ist die Flugkurve somit gestreckter und der Skispringer hat eine flachere Flugbahn. Bei kleineren Werten von
wird die Parabel steiler, was auf eine kürzere und steilere Flugbahn hindeutet.
Wert von
ermitteln
Damit der Skispringer im Hillsize-Punkt landet, muss gelten:
Mit dem CAS ergibt sich
2.5
Der Funktionsterm setzt sich aus dem konstanten Term
dem quadratischen Term
und dem linearen Term
zusammen.
Für
nähert sich der quadratische Term null an, während der konstante und lineare Term unverändert bleiben.
Der Term lässt sich somit für
annähernd vereinfachen zu:
Der Graph dieser Funktion entspricht einer Geraden mit der negativen Steigung
Die Parabeln, die durch die quadratischen Terme erzeugt werden, verlieren ihre Breite und ihre Biegung, sodass die Funktion mit wachsendem
nahezu linear wird.
2.6
Mit dem CAS ergibt sich:
Damit der Skispringer im Punkt
landet, muss also gelten:
Mit dem solve-Befehl des CAS ergibt sich:
3
Die Seitenfläche des Sprungturms kann in zwei Abschnitte unterteilt werden.
Für
gilt:
Für
gilt:
Der Flächeninhalt ergibt sich mit dem CAS somit zu: