C2.1 - Stochastik
1
Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird ein Spielcasino von insgesamt 80 Gästen besucht. Alle Gäste spielen entweder an einem Spieltisch oder an einem Automaten. 32 Gäste sind jünger als 45 Jahre.
der Gäste, die jünger als 45 Jahre sind, und zwei Drittel der restlichen Gäste spielen an einem Automaten.
Ein Gast wird zufällig ausgewählt. Betrachtet werden folgende Ereignisse:
Der Gast ist jünger als 45 Jahre.
Der Gast spielt an einem Automaten.
1.1
Stelle den beschriebenen Sachzusammenhang in einem Baumdiagramm dar.
(3 BE)
1.2
Beschreibe das Ereignis
im Sachzusammenhang.
(2 BE)
1.3
Zeige durch eine geeignete Rechnung, dass insgesamt
der Gäste an einem Automaten spielen.
(2 BE)
1.4
Berechne, welcher Anteil der an einem Automaten spielenden Gäste jünger als 45 Jahre ist.
(2 BE)
1.5
Untersuche die Ereignisse
und
auf stochastische Unabhängigkeit.
(3 BE)
2
Bei einem der in diesem Spielcasino angebotenen Glücksspiele wird mit drei fairen Würfeln gespielt. Diese sind jeweils mit den Zahlen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 beschriftet. Sie werden gleichzeitig geworfen.
Der Spieler legt die Höhe seines Einsatzes fest und wählt eine der sechs Zahlen als Gewinnzahl aus. Fällt die Gewinnzahl mindestens einmal, so erhält der Spieler seinen Einsatz zurück. Zusätzlich dazu erhält er einen Gewinn.
Der Gewinn entspricht dem Produkt der Anzahl der Würfel, welche die ausgewählte Gewinnzahl zeigen, und dem festgelegten Einsatz. Fällt die Gewinnzahl nicht, so verliert der Spieler seinen Einsatz.
2.1
Ein Spieler setzt einen Einsatz von
und wählt die Gewinnzahl „4“.
Erläutere, weshalb er mit einer Wahrscheinlichkeit von
nach einmaligem Spielen
erhält.
(3 BE)
2.2
Ein anderer Spieler setzt ebenfalls einen Einsatz von
und wählt eine Gewinnzahl.
Erläutere die Bedeutung der Summanden sowie des Ergebnisses der Rechnung
im Sachzusammenhang.
(5 BE)
3
Die Abbildung 1 zeigt das Netz eines Würfels.

Abbildung 1
3.1
Der Würfel wird 30-mal geworfen. Die Zufallsgröße
gibt an, wie oft die Zahl „4“ erzielt wird.
3.1.1
Begründe, dass
binomialverteilt mit dem Parameter
ist.
(2 BE)
3.1.2
Ermittle die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Zahl „4“ häufiger erzielt wird als die Zahl „2“.
(2 BE)
3.1.3
Gib im Sachzusammenhang ein Ereignis an, dessen Wahrscheinlichkeit mit dem Term
berechnet werden kann.
(2 BE)
3.1.4
Bestimme den Erwartungswert für die Summe der erzielten Zahlen.
(3 BE)
3.2
Zwei Personen werfen den Würfel abwechselnd so lange, bis eine Person mit einem Wurf eine andere Zahl erzielt als die andere Person beim unmittelbar vorhergehenden Wurf.
Die Person, die dabei die größere Zahl erzielt hat, gewinnt das Spiel.
3.2.1
Begründe, dass mit dem Term
die Wahrscheinlichkeit dafür berechnet werden kann, dass das Spiel spätestens mit dem dritten Wurf entschieden wird.
(2 BE)
3.2.2
Eine der beiden Personen beginnt das Spiel.
Bestimme die Wahrscheinlichkeit dafür, dass diese Person verliert und der Würfel höchstens viermal geworfen wird.
(3 BE)
4
Die Abbildung 2 zeigt das Netz eines weiteren Würfels.
Der Würfel wird 7500-mal geworfen. Bei den ersten 1500 Würfen wird 735-mal die Zahl „1“ und 285-mal die Zahl „6“ erzielt.

Abbildung 2
4.1
Bestimme für die ersten 1500 Würfe die relative Häufigkeit der Zahl „3“.
(2 BE)
4.2
Ermittle die Wahrscheinlichkeit dafür, dass bei höchstens
der 7500 Würfe die Zahl „6“ erzielt wird.
(4 BE)
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1.1

1.2
Das Ereignis
bedeutet, dass ein zufällig betrachteter Gast jünger als 45 Jahre ist und nicht am Automaten spielt.
1.3
1.4
Mit dem Satz von Bayes gilt:
der an einem Automaten spielenden Gäste sind somit jünger als 45 Jahre.
1.5
Die beiden Ereignisse sind stochastisch unabhängig voneinander, wenn gilt:
Somit sind die Ereignisse
und
nicht stochastisch unabhängig voneinander.
2.1
Der Spieler erhält genau dann
wenn beim Wurf mit den drei Würfeln genau einmal die Zahl „4“ fällt.
In diesem Fall bekommt er seinen Einsatz von
zurück und erhält zusätzlich folgenden Gewinn:
Die Wahrscheinlichkeit, dass beim gleichzeitigen Wurf von drei Würfeln genau einmal die Zahl „4“ fällt, beträgt:
Somit erhält der Spieler mit einer Wahrscheinlichkeit von
nach einmaligem Spielen
2.2
Der Summand
beschreibt den Fall, dass beim Wurf mit drei Würfeln genau einmal die gewählte Gewinnzahl fällt. Dies passiert - wie in Aufgabenteil 2.1 nachgewiesen - mit einer Wahrscheinlichkeit von
und der Spieler würde
erhalten.
Der Summand
beschreibt den Fall, dass beim Wurf mit drei Würfeln genau zweimal die gewählte Gewinnzahl fällt. Dies passiert mit einer Wahrscheinlichkeit von
und der Spieler würde
erhalten.
Der Summand
beschreibt den Fall, dass beim Wurf mit drei Würfeln genau dreimal die gewählte Gewinnzahl fällt. Dies passiert mit einer Wahrscheinlichkeit von
und der Spieler würde
erhalten.
Das Ergebnis bedeutet somit, dass der Spieler nach Zahlen der
Einsatz nach einem Spieldurchgang eine Auszahlung von etwa
erwarten kann. Da dies weniger als sein Einsatz ist, würde mehrfaches Spielen auf Dauer somit zu Verlusten des Spielers führen.
3.1.1
Da immer der gleiche Würfel geworfen wird und die Versuche unabhängig voneinander sind, bleibt die Wahrscheinlichkeit
, eine „4“ zu erzielen, stets konstant.
Durch das 30-fache Würfeln ist eine feste Anzahl an Versuchen
gegeben, bei denen jeweils zwei Ergebnisse - „Es wird eine „4“ erzielt“ und „Es wird keine „4“ erzielt“ - unterschieden werden.
Somit sind alle Bedingungen für eine Binomialverteilung erfüllt.
Da
angibt, wie oft die Zahl „4“ erzielt wird, und zwei der sechs Würfelflächen mit einer „4“ beschriftet sind, folgt der Parameter
mit
3.1.2
3.1.3
Beim 30. Wurf wird zum neunten Mal die Zahl „4“ erzielt.
3.1.4
3.2.1
Der Term
beschreibt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass bei den drei ersten Würfen jeweils eine „4“ erzielt wird und das Spiel somit noch nicht mit dem dritten Wurf entschieden wird.
Der Term
beschreibt analog die Wahrscheinlichkeit dafür, dass bei den drei ersten Würfen jeweils eine „2“ erzielt wird und das Spiel somit ebenfalls noch nicht mit dem dritten Wurf entschieden wird.
Der gesamte Term gibt somit die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass weder die Zahl „4“ noch die Zahl „2“ dreimal hintereinander fällt. Dies bedeutet, dass das Spiel spätestens mit dem dritten Wurf entschieden wird.
3.2.2
Die Person, die das Spiel beginnt, verliert das Spiel mit höchstens vier Würfen, wenn abwechselnd folgende Zahlen gewürfelt werden:
Die Wahrscheinlichkeiten hierfür betragen:
Insgesamt gilt also:
Die Person, die das Spiel beginnt, verliert folglich mit einer Wahrscheinlichkeit von
nach höchstens vier Würfen.
4.1
Die Zahl „3“ wird bei den ersten 1500 Würfen genau
-mal erzielt.
Es gilt also:
Die relative Häufigkeit der Zahl „3“ beträgt somit
4.2
Es gilt:
beschreibt die Anzahl der Würfe, bei denen die Zahl „6“ erzielt wird, und kann als binomialverteilt mit den Parametern
und
angenommen werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass bei höchstens 1275 Würfen die Zahl „6“ erzielt wird, folgt also mit:
Mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa
wird somit bei höchstens
der 7500 Würfe die Zahl „6“ erzielt.