A1 - Analysis
1
Zum Zeitpunkt
werden einmalig 20 mg eines Medikamentes direkt in die Blutbahn eines Patienten gespritzt. Die im Blut vorhandene Medikamentenmenge (in mg) kann näherungsweise durch die Exponentialfunktion
mit
beschrieben werden (
misst die Zeit in Minuten nach der Injektion).
1.1
Gib die fehlenden Werte in der folgenden Tabelle an. Zeichne anschließend anhand der ermittelten Punkte den Graphen von
in ein geeignetes Koordinatensystem.
(7 BE)
1.2
Berechne die Zeit, nach der sich nur noch die Hälfte der anfänglichen Medikamentenmenge im Blut des Patienten befindet.
(4 BE)
2
Unter der medizinischen Wirkung
eines Medikamentes bis zum Zeitpunkt
(in Minuten) versteht man den Ausdruck 
, wobei die Funktion
die Menge des Medikamentes im Blut in Abhängigkeit von der Zeit
(in Minuten) beschreibt.
2.1
Bestimme die medizinische Wirkung des Medikamentes aus Aufgabe 1 für
unter Angabe einer Stammfunktion.
(6 BE)
2.2
Erläutere die Zeilen
bis
im Kasten und deute das Ergebnis im Sachzusammenhang.
(6 BE)
3
Das Medikament kann auch über eine Tropfinfusion verabreicht werden. Dabei gelangt jede Minute eine gleichbleibende Menge von
des Medikamentes in den Blutkreislauf, wobei über die Nieren in jeder Minute
des im Blut vorhandenen Medikamentes abgebaut werden.
Für die im Blut befindliche Menge
des Medikamentes in Abhängigkeit von der Zeit
in Minuten gilt allgemein (mit den obigen Bezeichnungen):
.
3.1
Gib die Funktionsgleichung
für die im Blut befindliche Medikamentenmenge bei einer Tropfinfusion an.
Begründe dann, welcher der drei Graphen (Abbildung 1) die Funktion
korrekt beschreibt.

Abbildung 1
(6 BE)
3.2
Zeige, dass
mit
eine Stammfunktion von
ist.
Berechne die medizinische Wirkung (siehe Aufgabe 2) der Tropfinfusion nach 30 Minuten.
(6 BE)
4
Diskutiere die Einsatzmöglichkeiten der beiden Darreichungsformen „Spritze“ und „Tropfinfusion“ anhand der betrachteten Graphen.
(5 BE)
1
Tabelle vervollständigen
Einsetzen der gegebenen Werte für
in die Funktionsgleichung
liefert folgende Werte:
Graph einzeichnen

1.2
Dem Patienten wurden
des Medikaments injiziert. Für den gesuchten Zeitpunkt soll also gelten:
Nach ungefähr 6,58 Minuten ist somit nur noch die Hälfte der gespritzten Medikamentenmenge im Blut des Patienten.
2.1
2.2
Zeilen erläutern
In Zeile
wird das Integral über
von
bis zur oberen Grenze
berechnet. Das Ergebnis gibt also die Wirkung des gespritzten Medikamentes in den ersten 35 Minuten an.
In Zeile
wird der Grenzwert der Funktion
das heißt der Wirkung des Medikamentes, für
berechnet. Im Sachzusammenhang bedeutet das also, dass die gesamte medizinische Wirkung des Medikamentes bei ungefähr 189,75 liegt.
In Zeile
wird das prozentuale Verhältnis zwischen der Wirkung des Medikamentes innerhalb der ersten 35 Minuten und der gesamten Wirkung berechnet.
Ergebnis deuten
Nach 35 Minuten hat das Medikament bereits
seiner Wirkung im Körper des Patienten entfaltet.
3.1
Funktionsgleichung angeben
Einsetzen der Werte
und
aus der Aufgabenstellung in die allgemeine Funktionsgleichung von
liefert:
Zuordnung begründen
Mit Hilfe einer Wertetabelle wird nun überprüft, welcher der drei Graphen die Funktion
beschreibt:
Graph 1 kann ausgeschlossen werden, da er nicht durch den Ursprung verläuft.
Anhand der weiteren Funktionswerte, wie zum Beispiel
kann auch Graph 2 ausgeschlossen werden.
Somit wird die Funktion
vom Graphen 3 beschrieben.
3.2
Stammfunktion nachweisen
Für die Ableitung von
gilt:
Da die erste Ableitung von
der gegebenen Funktion
entspricht, ist
folglich eine Stammfunktion von
.
2. Schritt: Medizinische Wirkung berechnen
analog zu Aufgabe 2 ergibt sich folgende Rechnung:
4
Wird dem Patienten das Medikament mit einer Spritze verabreicht, steht es dem Körper gleich in hohen Konzentration zur Verfügung, wird allerdings relativ schnell wieder abgebaut. In Aufgabe 2 wurde gezeigt, dass nach 35 Minuten bereits
der medizinischen Wirkung entfaltet wurden.
Es ist also sinnvoll, das Medikament per Spritze zu verabreichen, wenn dieses möglichst schnell wirken soll.
Gelangt das Medikament durch eine Tropfinfusion in das Blut des Patienten, steigt die Menge im Blut erst mit der Zeit langsam an. Nach ungefähr 30 Minuten wird eine einigermaßen konstante Konzentration der Medikamentenmenge im Blut erreicht, die über einen längeren Zeitraum beibehalten wird.
Es ist also sinnvoll, das Medikament durch eine Tropfinfusion zu verabreichen, wenn dieses möglichst lange wirken soll.