Texte lesen, auswerten und schreiben
Thema:
„Umgangsformen - nur Relikte aus früheren Zeiten?“
Aufgabenstellung:
Lege in einem Beitrag für das Schulmagazin als Zehntklässler/-in folgende Punkte dar:
- Schreibe diesen Beitrag.
Lege in einem Beitrag für das Schulmagazin als Zehntklässler/-in folgende Punkte dar:
- Inwiefern kann auf manche Umgangsformen vergangener Zeiten heute verzichtet werden?
- Welche sollten unbedingt Beachtung finden?
- Beziehe auch das Kommunikationsverhalten im Internet mit ein.
Einleitung
- Anlass: Beitrag für das Schulmagazin zum Mangel an Umgangsformen im Schulalltag
- Perspektive: Schreibe aus deiner Sicht als Schüler der zehnten Klasse, dem das Thema wichtig ist.
- Form: Ein Beitrag ist keine formal definierte Textsorte; schreibe informativ, erörternd und unterstütze kontroverse Punkte gerne mit rhetorischen Fragen.
- Einstieg: kurzes, eigenes Vorstellen, Umreißen des Themas und Klärung erster zentraler Begriffe. Als Einleitung könntest du aktuelle, bekannte Ereignisse wie z.B. die Klagen der Lehrer über mangelnden Respekt, eigene Erlebnisse oder Mobbing unter Schülern im Internet nennen. Formuliere dann die Problemstellung und die Relevanz des Themas.
- Problemstellung: Wie verändern sich Umgangsformen im Laufe der Zeit, welche Umgangsformen sind heute nicht mehr zeitgemäß und wie kann das Miteinander wieder verbessert werden?
Hauptteil
Arbeit mit dem Kompendium
- Wichtige Aspekte, auf die es zu achten gilt: Inwiefern kann auf manche Umgangsformen vergangener Zeiten heute verzichtet werden? Welche Umgangsformen sollten auch heute unbedingt Beachtung finden? Wie sieht das Kommunikationsverhalten im Internet aus?
- Texte heraussuchen, die von diesen Aspekten handeln; entsprechende Belege markieren und später zitieren; mit Erkenntnissen aus der Midmap und Schaubildern arbeiten
Darstellung des aktuellen Umgangs miteinander
- Lehrer beschweren sich über mangelnde Höflichkeit und mangelnden Respekt.
- Die Jugend wird von Erwachsenen als faul und schlecht erzogen verschrien.
- Einige Schüler grenzen andere aus; Mobbing im Internet auf Sozialen Netzwerken
- Erwachsene selbst halten sich nicht immer an Umgangsformen; z.B. Fluchen beim Autofahren oder Sport anschauen; nicht für Senioren aufstehen in der Bahn
- Den Knigge aus dem Jahr 1788 kennt heute kaum noch jemand im Detail; meist wird er nur noch mit Regeln zum Besteck oder angemessener Kleidung etc. in Verbindung gebracht, anstatt mit den ursprünglichen Regeln zu einem harmonischen Umgang miteinander.
Veränderung der Umgangsformen
- Mit der Zeit verändern sich auch Umgangsformen; das war im Laufe der Geschichte schon immer so; möglicher Beleg: Zitat von Sokrates über schlechte Manieren der Jugend
- Viele frühere Benimmregeln sind heute veraltet, da sich auch die Gesellschaft weiterentwickelt; z.B. knickst kein Jugendlicher mehr, wenn ein Erwachsener den Raum betritt
- Weitere Beispiele für solche Relikte: die Eltern siezen; aufstehen, wenn der Lehrer den Raum betritt; Regelung, auf welcher Seite ein Mann neben seiner Frau ein Restaurant betritt
- Jede Generation legt andere Schwerpunkte; besonders zu sehen ist das in den letzten Jahren an der Gleichstellung von Mann und Frau; war Bezahlen im Restaurant früher Männersache, sieht die Mehrheit das heute anders; passender Beleg: Umfrage watson.ch
Notwendige Umgangsformen
- Ein rücksichtsvolles Miteinander sollte auch heute angestrebt werden; die eigentlichen Regeln von Adolph Freiherr Knigge gelten also immer noch
- Familienmitglieder und Freunde fühlen sich miteinander wohler, wenn alle gute Umgangsformen an den Tag legen, sich respektvoll verhalten, den anderen ausreden lassen, sich gegenseitig helfen oder zuvorkommend und tolerant sind.
- Gutes Benehmen sorgt für einen positiven ersten Eindruck beim Gegenüber; vor allem bei Bewerbungsgesprächen, beim Kennenlernen von neuen Arbeitskollegen, in der Fahrschule sowie bei der Suche nach der ersten Wohnung etc. ist das auch für Jugendliche wichtig.
- Wer sich an Umgangsformen hält, kann erfolgreicher werden; in der Ausbildung oder im Beruf kann man mit Pünktlichkeit, Aufmerksamkeit, Zuverlässigkeit, Toleranz und Hilfsbereitschaft beim Chef und bei Kollegen punkten und damit mehr Verantwortung übertragen bekommen.
Umgangsformen in Bezug auf die Digitalisierung
- Der häufige Gebrauch von Smartphones und sozialen Netzwerken im Internet macht neue Verhaltensregeln nötig, die der Digitalisierung angepasst sind.
- Die ständige Nutzung des Smartphones im Alltag muss geregelt werden; im Gespräch mit anderen, im Unterricht oder am Esstisch ist es unhöflich, aufs Handy zu starren, anstatt den Mitmenschen die Aufmerksamkeit zu schenken; möglicher Beleg: Zitat von Knigge „Interessiere dich für andere, wenn du willst, daß andere sich für dich interessieren“
- Im Internet selbst, das heute fester Bestandteil unseres sozialen Lebens ist, mangelt es an Umgangsformen; in der anonymisierten virtuellen Welt wird mit Hass, Beleidigungen und schlechten Bewertungen nur so um sich geworfen, da die Hemmschwelle niedriger ist; passender Beleg: Netiquette von Martin Maciej
- Netiquette als mögliche Lösung des Problems; Netiquette ist eine Sammlung von Verhaltensregeln für angemessene Kommunikation im Internet; Admins auf Foren müssen die Einhaltung strikt kontrollieren; möglicher Beleg: Definition und Erklärung der ZDFtivi-Redaktion
Sprache und Stil
- In erster Linie soll der Beitrag die Leser des Schulmagazins zum Thema „Sind Umgangsformen Relikte aus früheren Zeiten?“ aufklären, deshalb ist es wichtig, möglichst viel Informationen miteinfließen zu lassen.
- Die angeführten Argumente solltest du durch Beispiele unterstützen und die jeweiligen Vor- und Nachteile erörtern.
- Ebenso wichtig wie eine ausgefeilte Argumentation ist auch das kritische Hinterfragen bisheriger Standpunkte zum Thema.
- Rege die Leser durch rhetorische Fragen zum kontroversen Nachdenken über deine Argumentation an, wiederhole Aussagen, die sich einprägen sollen.
Schluss
- Das Fazit ist, dass ein Wandel der Umgangsformen unumgänglich und normal ist.
- Am Kern, dass Respekt, Höflichkeit, Toleranz etc wichtig sind, hat sich nichts geändert.
- Die veränderte Gesellschaft fordert die Abschaffung alter Regeln, z.B. in Bezug auf die Rolle von Mann und Frau.
- Moderne Entwicklungen wie die Digitalisierung machen neue Regeln notwendig, wie z.B. die Netiquette.
- Dass Jugendliche faul und respektlos seien, nur weil sie sich nicht mehr an die alten Regeln halten, heißt also nicht, dass sie keine Umgangsformen haben.
- Der Fokus auf Umgangsformen im Alltag ist immer wieder wichtig.