A2 Manuka-Honig

Aus dem Nektar des neuseeländischen Manuka-Baumes (Leptospermum scoparium) stellen Bienen den sogenannten Manuka-Honig her, dem eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird.
1
Ein im Manuka-Honig nachgewiesenes Disaccharid ist die Nigerose (Abb. 1), die den Isomaltosen zugeordnet wird.
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Abb. 1: Haworth-Projektion eines Nigerose-Moleküls
1.1
Zeichne ein Maltose-Molekül in der Haworth-Projektion und vergleiche das Maltose- und das Nigerose-Molekül hinsichtlich der jeweiligen Monosaccharid-Bausteine sowie deren Verknüpfung.
(6 BE)
1.2
In einem Versuch wird die Fehling-Probe mit Nigerose durchgeführt. Beschreibe die Durchführung dieses Nachweises und begründe das zu erwartende Ergebnis.
(5 BE)
2
Manuka-Honig enthält neben verschiedenen Zuckern auch Aminosäuren (Tab.):
Name der Aminosäure Strukturformel
Phenylalanin
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Tyrosin
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Tab.: Strukturformeln ausgewählter Aminosäuren
Die Aminosäure Tyrosin lässt sich mithilfe der Pauly-Reaktion nachweisen. Dabei kommt es durch Reaktion mit Sulfanilsäure zur Bildung eines roten Farbstoffs. Die Strukturformel des Farbstoff-Moleküls ist in Abbildung 2 dargestellt:
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Abb. 2: Strukturformel des farbigen Produkts der Pauly-Reaktion mit Tyrosin
2.1
Erkläre den Zusammenhang zwischen Molekülstruktur und Farbigkeit des farbigen Produkts der Pauly-Reaktion anhand einer weiteren mesomeren Grenzstrukturformel.
(5 BE)
2.2
Die Bildung des roten Farbstoffs erfolgt ausgehend von Tyrosin und Sulfanilsäure in zwei Schritten. Formuliere die Strukturformelgleichungen für die beiden Syntheseschritte und benenne diese.
(7 BE)
2.3
Die Moleküle von Tyrosin und Phenylalanin sind ähnlich gebaut. Dennoch verläuft die Pauly-Reaktion mit Phenylalanin negativ. Begründe die unterschiedlichen Reaktivitäten der beiden Stoffe.
(3 BE)
3
Manuka-Honig hat einen pH-Wert von ca. \(4.\) Dieser ist auf die im Honig enthaltenen organischen Säuren wie Zimtsäure ((E)-3-Phenylpropensäure) zưrückzuführen. Der \(pK_S\)-Wert dieser Säure beträgt \(4,4.\)
3.1
Formuliere die Strukturformelgleichung für die Protolysereaktion von Zimtsäure mit Wasser.
(3 BE)
3.2
Berechne die Anfangskonzentration einer Zimtsäurelösung mit einem pH-Wert von \(4,01\) und vergleiche diesen Wert mit der Konzentration einer Salzsäurelösung des gleichen pH-Werts. Begründe den Unterschied.
(6 BE)
4
Die Ureinwohner Neuseelands nutzen den Manuka-Honig unter anderem aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung traditionell als Heilmittel. Diese Eigenschaft wird in der Werbung für Manuka-Honig betont. In einem Experiment wird die antibakterielle Wirkung eines ManukaHonigs mit der eines Scheinulmen-Honigs aus Südamerika verglichen. Dazu werden auf einzelnen, mit Bakterien bewachsenen Nährböden jeweils unterschiedlich verdünnte Honigproben aufgebracht. Dabei gilt: Je größer der bakterienfreie Ring um die Probe ist (Abb. 3), desto stärker ist die antibakterielle Wirkung.
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Abb. 3: Bestimmung der antibakteriellen Wirkung einer Honigprobe
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Abb. 4: Durchmesser der bakterienfreien Bereiche in Abhängigkeit von Honigsorte und Verdünnung
verändert nach: O. Sherlock et al.: Comparison of the antimicrobial activity of Ulmo honey from Chile and Manuka honey against methicillin-resistant Staphylococcus aureus, Escherichia coli and Pseudomonas aeruginosa. In: BMC Complementary and Alternative Medicine, 10:47 (2010).
Bewerte mithilfe der in Abbildung 4 gezeigten Versuchsergebnisse den Export des Manuka-Honigs nach Südamerika sowohl unter Wirksamkeits- als auch unter Nachhaltigkeitsaspekten.

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