A1 Zahngesundheit

Karies ist eine Erkrankung, die von einer durch Säureeinwirkung veränderten Zahnoberfläche verursacht wird. Daher stellt die bakterielle Bildung von Säuren aus Zuckern im Mundraum eine Gefahr für die Zahngesundheit dar. Zahnflegekaugummis sollen helfen, das Kariesrisiko zu senken.
1
Ein wichtiger Bestandteil der Zähne ist Hydroxylapatit \((Ca_5(PO_4)_3OH),\) dessen Bildung und Auflösung in der Mundhöhle durch das folgende chemische Gleichgewicht beschrieben werden kann:
\(5\,Ca^{2+}\,_\text{(aq)} + 3\,PO_4^{3-}\,_\text{(aq)} + OH^-\,_\text{(aq)}\) \(\rightleftharpoons\) \(Ca_5(PO_4)_3OH\,_\text{(s)}\)
1.1
Erkläre den Einfluss des Verzehrs säurehaltiger Getränke, wie z.B. Orangensaft, auf dieses Gleichgewicht.
(4 BE)
1.2
Der pH-Wert im Mund liegt meist zwischen \(6,0\) und \(7,5.\) Hauptverantwortlich dafür ist der Speichel. Bei einer zahnmedizinischen Untersuchung wird eine Speichelprobe mit Salzsäure der Konzentration \(c=0,005 \,\text{mol} \cdot \text{L}^{-1}\) versetzt und der pH-Wert nach einer festgelegten Zeit bestimmt (Tab. 1):
Ansatz A B
Probensubstanz Speichel Wasser
Volumen der Probe in mL \(1,0\) \(1,0\)
pH-Wert vor Säurezugabe \(7,0\) \(7,0\)
Volumen der zugegebenen Salzsäure \(\color{#ffffff}{(c=0,005\,\text{mol} \cdot \text{L}^{-1})}\) in \(\color{#ffffff}{ \text{mL}}\) \(3,0\) \(3,0\)
pH-Wert fünf Minuten nach Säure-zugabe \(6,2\)
Tab. 1: Bestimmung der Änderung des pH-Werts bei einer zahnmedizinischen Untersuchung
Berechne den in Tabelle 1 fehlenden pH-Wert bei Ansatz B und erkläre die unterschiedlichen pH-Werte der beiden Ansätze fünf Minuten nach Säurezugabe.
(6 BE)
2
Bakterien können Glucose im Mundraum u. a. zu den in Tabelle 2 angegebenen Säuren umsetzen:
Säuren pKS
Ethansäure (Essigsäure) \(4,75\)
2-Hydroxypropansäure (Milchsäure) \(3,90\)
Propansäure (Propionsäure) \(4,88\)
Tab. 2: Mögliche Umsetzungsprodukte von Glucose im Mundraum
Mit einer dieser Säuren wird eine Titration mit Natronlauge durchgeführt. Die Titrationskurve ist in Abbildung 1 dargestellt:
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Abb. 1: Titrationskurve einer Säure aus Tabelle 2
(5 BE)
3
Der Zuckeralkohol Xylit wird als Süßstoff in Zahnpflegekaugummis eingesetzt. Er kann z. B. nach folgendem Reaktionsschema gewonnen werden (Abb. 2):
chemie bayern 2021 a1 abbildung 2
Abb. 2: Reaktionsschema zur Herstellung von Xylit aus einem Xylan
chemie bayern 2021 a1 abbildung 3
Abb. 3: Strukturformelausschnitt aus einem Xylan-Molekül
3.1
Benenne die Art der glykosidischen Bindung zwischen den Xylopyranose-Einheiten im angegebenen Strukturformelausschnitt (Abb. 3). Leite die Fischer-Projektionsformeln der Moleküle von Xylose und Xylit ab.
(5 BE)
3.2
Mit Xylose und Xylit wird jeweils die Silberspiegel-Probe durchgeführt. Beschreibe die Durchführung dieses Nachweises und begründe jeweils das zu erwartende Ergebnis. Formuliere allgemein für den Fall einer positiven Probe die Redoxgleichung mit Teilgleichungen.
(8 BE)
3.3
Bewerte unter Einbezug von Tabelle 3 den Einsatz von Glucose bzw. Xylit in Zahnpflegekaugummis unter gesundheitlichen Aspekten.
Stoff Glucose Xylit
physiologischer Brennwert in \(\color{#ffffff}{\,\text{kJ/g} }\) \(15,7\) \(10,1\)
Karies fördernde Wirkung stark keine
abführende Wirkung keine bei Konsum großer Mengen
Tab. 3: Ausgewählte Eigenschaften von Glucose und Xylit
Brennwert Glucose entnommen aus: htps://de.wikipedia.org/wiki/Glucose\#Brennwert;
Brennwert Xylit entnommen aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Xylit
(4 BE)
4
Zahnpflegekaugummis enthalten häufig den Farbstoff E133 (Abb. 4):
chemie bayern 2021 a1 abbildung 4
Abb 4. Strukturformel des Farbstoffs F133
chemie bayern 2021 a1 abbildung 5
Abb. 5: Absorptionsspektrum des Farbstoffs E133
Leite aus Abbildung 5 und Tabelle 4 die Farbe von E133 ab und erkläre den Zusammenhang zwischen Molekülstruktur und Farbigkeit anhand einer weiteren mesomeren Grenzstrukturformel.
(8 BE)

(40 BE)

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