Teil B – Kraftstoffe

1
In der Bundesrepublik Deutschland betrug im Jahr 2021 der Anteil neu zugelassener PKW mit Benzinmotor \(37,1\,\%,\) mit Dieselmotor \(20\,\%\) und mit Elektroantrieb \(16,4\,\%.\) Die restlichen \(26,5\,\%\) entfielen auf Hybrid-Fahrzeuge.
Kraftstoffart typische Bestandteile Siedebereich
Ottokrafstoff (Benzin) n-Heptan
2,2,4-Trimethylpentan
\(80-170^{\circ}C\)
Diesel n-Hexadecan
Methylnaphthalin
sachsen chemie abi lk 23 teil b 1
\(230-370^{\circ}C\)
1.1
Gib für 2,2,4-Trimethylpentan die Strukturformel an.
Benenne die chemischen Bindungen im Molekül nach dem Orbitalmodell.
(02 BE)
1.2
Erkläre mithilfe der Angaben in der Tabelle die unterschiedlichen Siedebereiche der Kraftstoffe.
(02 BE)
2
Ottokraftstoffen wird Bioethanol zugesetzt. Einige Hersteller fügen auch Phenole als Antioxidationsmittel zu.
2.1
Begründe die Mischbarkeit von Ethanol sowohl mit Wasser als auch mit Kohlenwasserstoffen.
(02 BE)
2.2
Erläutere den dargestellten Stoffkreislauf.
sachsen chemie abi lk 23 teil b 2
(03 BE)
2.3
Gib für Phenol (Benzenol) drei mesomere Grenzformeln an.
(02 BE)
2.4
Begründe die unterschiedlichen \(pK_S\)-Werte von Phenol und p-Nitrophenol (4-Nitrobenzol).
Phenol \(pK_S=9,9\)
p-Nitrophenol \(pK_S=7,2\)
(03 BE)
3
In einem Verbrennungsmotor reagieren Stickstoff und Sauerstoff zu Stickstoffmonooxid. Es stellt sich folgendes chemisches Gleichgewicht ein.
\(N_2 + O_2\) \(\rightleftharpoons\) \(2\, NO\)
Bei \(2\,400^{\circ}C\) reagieren \(80\,\text{mol}\) Stickstoff und \(20\,\text{mol}\) Sauerstoff unter Bildung von \(66\,\text{g}\) Stickstoffmonooxid.
Berechne die Gleichgewichtskonstante \(K_c.\)
Wähle eine der Aufgaben 4 oder 5 aus und bearbeite diese.
4
AdBlue® ist eine \(32\,\%\)ige Harnstofflösung mit einer Dichte \(\rho = 1,087\,\text{g} \cdot \text{cm}^{-3}.\) Sie dient zur Abgasnachbehandlung bei Fahrzeugen mit Dieselmotor. Der enthaltene Harnstoff wird mit Wasserdampf im Abgasstrom vereinfacht nach folgender Reaktionsgleichung zersetzt.
\(CO(NH_2)_2 + H_2O\) \(\rightleftharpoons\) \(CO_2 + 2\,NH_3\)
Ammoniak reagiert anschließend am SCR-Katalysator (selectiv catalytic reduction) mit Stickstoffmonooxid und Stickstoffdioxid zu u.a. Stickstoff.
4.1
Berechne die Masse des Ammoniaks, die aus einem Liter AdBlue® gebildet werden kann.
(03 BE)
4.2
Entwickle eine Reaktionsgleichung für die Reaktion am SCR-Katalysator.
Begründe den Nutzen dieser Reaktion.
(02 BE)
5
Die technische Herstellung von Harnstoff \((CO(NH_2)_2)\) erfolgt schrittweise durch zwei Gleichgewichtsreaktionen.
Schritt I:
Umsetzung der Gase Kohlenstoffdioxid und Ammoniak im Hochdruckreaktor bei \(15\,\text{MPa}\) in einer exothermen Reaktion zum Salz Ammoniumcarbamat \((NH_4CO_2NH_2).\)
Schritt II:
Ammoniumcarbamat reagiert in einer endothermen Reaktion zu Harnstoff und Wasser. Die molare Standardreaktionsenthalpie der Reaktion beträgt \(\Delta _RH_m^{\Theta} = 15,5\,\text{kJ} \cdot \text{mol}^{-1}. \)
5.1
Entwickle für beide Reaktionsschritte die Reaktionsgleichungen.
(02 BE)
5.2
Begründe für den ersten Reaktionsschritt die gewählte Reaktionsbedingung.
(01 BE)
5.3
Berechne die molare Standardbildungsenthalpie des Ammoniumcarbamats.
(02 BE)
6
Material
Die Elektromobilität beruht u.a. auf der Nutzung von Wasserstoff-Brennstoffzellen.
Die Abbildung zeigt schematisch die Funktionsweise einer solchen Brennstoffzelle zum Betreiben eines Elektromotors.
sachsen chemie abi lk 23 teil b 3
Der bei der Chlor-Alkali-Elektrolyse (Elektrolyse von wässriger Natriumchlorid- oder Kaliumchloridlösung) anfallende Wasserstoff könnte u.a. auch zur Betankung entsprechender Elektrofahrzeuge genutzt werden.
Alternativ könnten Brennstoffzellen mit Methanol betrieben werden.
Zellreaktion der Methanol-Brennstoffzelle: \(2\,CH_3OH + 3\,O_2\) \(\longrightarrow\) \(2\,CO_2 + 4\,H_2O\)
6.1
Entwickle ausgehend von den Teilgleichungen für die Anoden- und Kathodenreaktion die Reaktionsgleichung für die Zellreaktion einer Wasserstoff-Brennstoffzelle.
(03 BE)
6.2
Berechne ausgehend von der Teilgleichung der Kathodenreaktion der Chlor-Alkali-Elektrolyse das Volumen an Wasserstoff unter Standardbedingungen, das täglich bei einer Stromstärke \(I= 400\,000\,\text{A}\) gewonnen wird. Die Stromausbeute beträgt \(80\,\%. \)
(03 BE)
6.3
Beurteile, ob die Methanol-Brennstoffzelle eine geeignete Alternative zur Wasserstoff-Brennstoffzelle darstellt.
(02 BE)

(30 BE)

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