Teil B – Schwermetall-Ionen in Seen

Das Wasser in künstlich angelegten Tagebauseen hat oft einen pH-Wert im sauren Bereich und einen hohen Gehalt an gelösten
Schwermetall-Ionen, vor allem Eisen-Ionen. Die Tagebauseen werden z.B. als Ausflugsziele oder Naturschutzgebiete wieder nutzbar gemacht.
1
Begründe die Notwendigkeit der Anhebung des pH-Werts oder der Entfernung der Schwermetall-Ionen aus dem Seewasser.
(01 BE)
2
Hydratisierte Eisen\(\text{(II)}\)-Ionen reagieren mit in Wasser gelösten Sauerstoff-Molekkülen vereinfacht nach folgender Reaktionsgleichung. Das bei dieser Reaktion entstehende Eisen\(\text{(II)}\)-hydroxid ist schwer löslich.
\(4\, [Fe(H_2O)_6]^{2+}\,+\, O_2 \)\(\rightleftharpoons \) \(4\,Fe(OH)_3 \,+\, 8\,H_3O^+ \,+\, 6 \,H_2O \)
2.1
Beschreibe die Bindungsverhältnisse im komplexen Ion mithilfe einer Modellvorstellung.
(02 BE)
2.2
Begründe die leichte Oxidierbarkeit der Eisen\(\text{(II)}\)-Ionen zu Eisen\(\text{(III)}\)-Ionen unter Einbeziehung einer Elektronenkonfiguration in PAULING-Schreibweise (Kästchenschreibweise).
(03 BE)
Wähle eine der Aufgaben 2.3 oder 2.4 aus und bearbeite diese.
2.3
Berechne die Stoffmengenkonzentration an Eisen\(\text{(III)}\)-Ionen in einem Liter gesättigter Eisen\(\text{(III)}\)-hydroxidlösung.
(03 BE)
2.4
Erläuter einen Nachweis von Eisen\(\text{(III)}\)-Ionen in wässrigen Lösungen.
(03 BE)
3
Der pH-Wert einer wässrigen Eisen\(\text{(II)}\)-salzlösung mit \(c_0 \big([Fe(H_2O)_6]^{2+}\big)\) beträgt \(pH=5,2.\)
3.1
Entwickle für die erste Protolysestufe des Protolysegleichgewichts die Reaktionsgleichung in Ionenschreibweise.
Benenne das bei der Protolyse gebildete komplexe Ion.
(02 BE)
3.2
Berechne mithilfe des Massenwirkungsgesetzes die Säurekonstante \(K_S\) der hydratisierten Eisen\(\text{(II)}\)-Ionen.
(03 BE)
4
Die Neutralisation der Seen kann mit unterschiedlichen Stoffen erfolgen.
Material
Als Neutralisationsmittel werden Calciumoxid \((CaO),\) Calciumcarbonat \((CaCO_3),\) Calciumhydroxid \((Ca(OH)_2)\) und Natriumcarbonat \((Na_2CO_3)\) eingesetzt.
Der Wirkungsgrad des Neutralisationsmittels wird durch das sogenannte Neutralisationsmitteläquivalent \(N_{\text{eq}}\) bestimmt. Es gibt an, wie viel Mol Hydroxid-Ionen pro Kilogramm Neutralisationsmittel zur Neutralisation entsprechend der Reaktionsgleichung frei werden.
Beispiel:
\(Ca(OH)_2\) \(\rightleftharpoons\) \(Ca^{2+} \,+\, 2\, OH^-\)
\(\begin{array}[t]{rll}
N_{\text{eq}}&=& \dfrac{n (OH^-)}{m(Ca(OH)_2)} & \\[5pt]
&=& \dfrac{n (OH^-)}{n(Ca(OH)_2) \cdot M(Ca(OH)_2)  }  & \\[5pt]
&=& \dfrac{2\,\text{mol}}{1\,\text{mol} \cdot 74\,\text{g} \cdot \text{mol}^{-1}}  & \\[5pt]
&\approx & 27\dfrac{\,\text{mol}}{\,\text{kg}}
\end{array}\)
Das am häufigsten eingesetzte Neutralisationsmittel ist Calciumoxid. Es entsteht bei der thermischen Zersetzung von Calciumcarbonat (Kalkbrennen).
\(\Delta_RH_m^\Theta = 178 \,\text{kJ} \cdot \text{mol}^{-1},\)
\(\Delta_RS_m^\Theta = 0,159 \,\text{kJ} \cdot \text{mol}^{-1} \cdot \text{K}^{-1}\)
Im Handel gibt es u.a. wasserfreies Natriumcarbonat sowie kristallwasserhaltiges Natriumcarbonat-Decahydrat \((Na_2CO_3 \cdot 10\, H_2O).\) Beide Salze unterscheiden sich in ihren molaren Lösungsenthalpien.
\(\Delta_LH_m(Na_2CO_3\cdot 10\, H_2O) =\) \(+10,8 \,\text{kJ} \cdot \text{mol}^{-1}\)
4.1
Ordne die im Material aufgeführten Neutralisationsmittel einer Stoffklasse zu.
Leite aus dem Bau der Stoffe zwei typische Eigenschaften ab.
(03 BE)
4.2
Berechne die Masse an einzusetzendem Calciumcarbonat, um \(25\) Tonnen Calciumoxid herzustellen.
(02 BE)
4.3
Ermittle rechnerisch die Temperatur, ab der das Kalkbrennen exergonisch abläuft.
(02 BE)
Wähle eine der Aufgaben 4.4 oder 4.5 aus und bearbeite diese.
4.4
Zeige rechnerisch, dass Calciumoxid ein höheres Neutralisationsmitteläquivalent \(N_{\text{eq}}\) als Calciumhydroxid hat.
(03 BE)
4.5
Begründe die unterschiedlichen molaren Lösungsenthalpien von wasserfreiem Natriumcarbonat und Natriumcarbonat-Decahydrat.
(03 BE)
5
Im Wasser eines Sees existieren verschiedene Puffersysteme. Beim Hydrogensulfat/Sulfat-Puffer werden im pH-Bereich von 2 bis 3 Hydrogensulfat-Ionen zu Sulfat-Ionen umgesetzt.
5.1
Erläuter am Beispiel dieses Puffers die Wirkungsweise einer Pufferlösung.
(04 BE)
5.2
Beschreibe den Nachweis der Sulfat-Ionen in wässriger Lösung.
(02 BE)

(30 BE)

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