Task B
4.
Your American friend is taking part in a school project Fighting Antisemitism and she/he is interested in examples of initiatives from Germany. In your research you have come across the article by Karoline Kipper. Based on her article write an email to your friend presenting the Walther-Bensemann cup and its aims.
(Mediation) (18 Punkte)
Karoline Kipper
"Ich will, dass die Jugendlichen wissen, was damals passiert ist"
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„Ich bin der Gutaussehende“, erklärt ein älterer Herr und deutet auf ein 74 Jahre altes Mannschaftsfoto.
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Wer Ernst Grube das erste Mal ansieht, dem wird sein schneeweißer Schnurrbart
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auffallen, der sich jetzt, ob seines eigenen Scherzes, zu einem Lächeln nach oben zieht. Vor
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ihm sitzt eine Gruppe laut lachender Jugendlicher im Halbkreis. Die Nachwuchsspieler vom
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FC Bayern München und von Eintracht Frankfurt hängen tief in den Stühlen, eigentlich sind
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sie hier in Nürnberg, um ein U17-Fußballturnier zu spielen. Dass sie an diesem Morgen mit
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Holocaust-Überlebenden zusammenkommen, ist diesmal neu. Dass sie bei diesen Gesprächen
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etwas zu lachen haben, damit hat niemand gerechnet. Aber genau das war der Gedanke hinter
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dem Walther-Bensemann-Turnier.
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Der jüdisch-deutsche Walther Bensemann hat Ende des 19. Jahrhunderts den Fußball nach
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Süddeutschland gebracht. Durch die Förderung des „english sport“ hat er sich gegen nationalkonservative
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Turner und das chauvinistische Kaiserreich aufgelehnt. Und Fußball war für
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ihn mehr als ein Sport: Bensemann hat sich sein Leben lang für friedliche Völkerverständigung
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eingesetzt.
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Das nach ihm benannte Fußballturnier gibt es seit 1937 – und dieses Jahr das erste Mal mit
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Workshops. Laut Veranstalter soll das Turnier in der Form nun alle zwei Jahre stattfinden.
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In diesem Sommer trafen vier deutsche Jugendmannschaften – 1. FC Nürnberg, Bayern
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München, Karlsruher SC und Eintracht Frankfurt – sowie vier internationale – Maccabi Tel
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Aviv, Chelsea FC, Bologna FC und KS Cracovia – in Nürnberg zusammen. Nachmittags
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wurde Fußball gespielt, morgens früh mit Holocaust-Überlebenden gesprochen.
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Es ist Freitag, der erste Turniertag, als Ernst Grube im Seminarraum seine Armbanduhr in den
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Händen dreht und von seinem Leben erzählt. Von der Brutalität des Nationalsozialismus und
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davon, wie er als Sohn einer jüdischen Mutter von Anfang an nicht dazugehört hat, wie er
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als Kind Zwangsarbeit leisten musste und wie er 1945 aus dem Ghetto Theresienstadt befreit
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wurde. Danach fing er an Fußball zu spielen, beim TSV 1860 und bei Helios München:
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„So habe ich überhaupt Kontakt zu Jugendlichen in meinem Alter bekommen.“
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Die Jugendlichen hier hören Grube aufmerksam zu. Aber es fällt ihnen schwer, all das
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Erzählte zu begreifen. […]
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Ein paar Stunden später geht der fünfzehnjährige Tim Binder vom FC Bayern München
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über einen Kunstrasenplatz auf dem Turniergelände. Sein 30 Leben dreht sich um Sport, bald
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wird sich entscheiden, ob es für ihn zum Profi reicht oder nicht. Er ist hier, um Fußball zu
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spielen. Aber das Gespräch mit Ernst Grube fand er spannend: „Direkt der Anfang ist mir
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hängengeblieben, dass ihm Fußball aus der schlechten Situation rausgeholfen hat.“ Jemand
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wie Ernst Grube sei lebende Geschichte, findet Tim: „Ich kann mir das gar nicht vorstellen,
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wie die Nazis jüdische Kinder aus den Schulen geholt haben. Das ist schwer zu begreifen
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und ziemlich weit weg von dem, wie wir heute leben.“
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Genau deswegen reist die 89-jährige Eva Szepesi als Zeitzeugin durch ganz Deutschland,
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bei Tim Binder in der Schule war sie auch schon einmal. Hier in Nürnberg spricht sie als
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eine von sechs Holocaust-Überlebenden mit den Jugendfußballern. Sie sagt: „Ich will, dass
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die Jugendlichen wissen, was damals passiert ist. Wenn sie hören, dass jemand Auschwitz
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leugnet – dass sie von einer Überlebenden gehört haben, wie es wirklich dort war, was alles
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Schlimmes passiert ist […].
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Mit festem Blick und funkelnden blauen Augen erklärt Eva Szepesi, was sie erreichen will:
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„Wenn die Jugendlichen Ungerechtigkeit bemerken, dass sie dem entgegentreten, dass sie
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aufmerksam sind und nicht alles glauben, was man ihnen erzählt, sondern selbst nachdenken.
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Sie sind überhaupt nicht schuld daran, was damals passiert ist. Aber sie sind schuld an dem,
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was in Zukunft passieren könnte.“
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Antisemitismus in Deutschland ist nicht Vergangenheit, sondern Gegenwart. Jüdische Kindergärten
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und Schulen müssen von der Polizei mit Maschinengewehren bewacht werden. Der
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jüdisch-deutsche Fußballverein TuS Makkabi Berlin wurde in der Vergangenheit immer
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wieder rassistisch motiviert angegriffen.
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Beim Walther-Bensemann-Turnier sollen die Jugendlichen durch Workshops und Begegnungen
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sensibilisiert werden, Antisemitismus und Rassismus zu erkennen.
Karoline Kipper, „,Ich will, dass die Jugendlichen wissen, was damals passiert ist‘“, in: Süddeutsche Zeitung, 04. August 2022
https://www.sueddeutsche.de/sport/walther-bensemann-fussball-antisemitismus-nuern-berg-1.5633371 (Zugriff: 17.08.2022)
https://www.sueddeutsche.de/sport/walther-bensemann-fussball-antisemitismus-nuern-berg-1.5633371 (Zugriff: 17.08.2022)
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Dear [Friend's Name],
I hope this email finds you well. I wanted to share an inspiring initiative from Germany that could be a valuable addition to your school project on Fighting Antisemitism. I came across an article by Karoline Kipper that highlights the Walther-Bensemann Cup, which I believe aligns perfectly with your project's goals.
Greeting and Introduction
- The Walther-Bensemann Cup is a aimed at addressing antisemitism through the platform of sports
- Named after Walther Bensemann, a pioneer of German soccer and an advocate for Jewish participation in sports during the early 20th century, this initiative seeks to promote unity, tolerance, and understanding among young individuals while combating prejudices
Main Body
The Walther-Bensemann Cup
The Walther-Bensemann Cup
- Fostering Inclusivity
The cup encourages active participation of Jewish and non-Jewish youth in various sports activities. By bringing together individuals from diverse backgrounds, the initiative aims to break down stereotypes and promote a sense of togetherness.
- Educational Workshops
The Walther-Bensemann Cup doesn't just focus on sports; it incorporates educational workshops that address the historical context of antisemitism and its impact on society. These workshops provide participants with valuable insights, encouraging them to stand against discrimination.
- Promoting Dialogue
Through the shared experience of sports and workshops, the initiative provides a platform for open conversations about antisemitism, prejudices, and their implications. By encouraging dialogue, the Walther-Bensemann Cup helps to bridge gaps and build bridges of understanding.
- Youth Empowerment
The cup empowers young individuals to become ambassadors of change. By equipping them with knowledge, fostering empathy, and promoting positive interactions, the initiative empowers participants to challenge antisemitism in their communities.
- Long-Term Impact
The Walther-Bensemann Cup aims to create a lasting impact by inspiring a new generation of leaders who are committed to promoting inclusivity, diversity, and social harmony.
Key Aims
- I believe the Walther-Bensemann Cup serves as a remarkable example of how sports can be a powerful tool to combat antisemitism and promote a more inclusive society
- It's heartening to see such initiatives that engage young minds in meaningful ways
- feel free to use this information in your school project
- If you need more details or assistance with any other aspect of your project, don't hesitate to reach out. I'm here to help!
- Best regards,
[Your Name]
Conclusion and Closing