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Inhaltsverzeichnis

Task B

4.
Your school is taking part in an international project promoting scientific research activities for students. Participants are asked to introduce an example of a science talent competition.
Write an internet article for the project website, outlining the development and the goals of “Jugend forscht”.
(Mediation) (18 Punkte)

Jugend forscht: Einzigartiges Netzwerk zur Talentförderung mit herausragender Erfolgsbilanz

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Sputnik-Schock“ und „Bildungsnotstand“: Schon in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts
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stand das deutsche Bildungssystem in der Kritik. Der damalige stern-Chefredakteur
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Henri Nannen jedoch ließ es nicht bei journalistischen Schlagworten bewenden. Er startete
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eine gesellschaftlich breit angelegte Initiative, um den qualifizierten Nachwuchs an jungen
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Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Bundesrepublik Deutschland zu fördern.
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Unter dem Motto „Wir suchen die Forscher von morgen!“ rief Nannen im Dezember 1965
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erstmals zur Teilnahme an „Jugend forscht“ auf.
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Das Vorbild für „Jugend forscht“ kam aus den USA. Dort hatten „Science Fairs“ bereits eine
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lange Tradition: Bei den im Stil von Messen organisierten Wettbewerben stellten junge
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Menschen ihre Forschungsprojekte und Erfindungen neben einer fachkundigen Jury auch
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der breiten Öffentlichkeit vor.
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Für die Idee, „Science Fairs“ auch in der Bundesrepublik durchzuführen, fand Nannen auf
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Anhieb tatkräftige Unterstützung. Mehrere große Unternehmen übernahmen Patenschaften
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für die Wettbewerbe in den einzelnen Bundesländern. Heute wie damals richten die Partner
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die Wettbewerbe aus, stiften Preise und fördern weitere Aktivitäten wie etwa Ehemaligentreffen.
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Seit über fünf Jahrzehnten ist dieses Konzept ein zentrales Erfolgsrezept des Wettbewerbs.
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Mittlerweile unterstützen rund 250 Partner „Jugend forscht“ mit einer jährlichen
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Summe von rund 9 Millionen Euro. […]
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1990 stellte die deutsche Wiedervereinigung auch „Jugend forscht“ vor eine große Heraus-
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forderung. Binnen kurzer Zeit musste die Infrastruktur des Wettbewerbs auch in den neuen
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Ländern aufgebaut werden. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, Patenunternehmen zu finden,
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stand die Organisation in wenigen Monaten. Bereits im März 1991 wurden in den fünf
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neuen Ländern Landeswettbewerbe ausgetragen; zwei Monate später fand der erste gesamtdeutsche
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Bundeswettbewerb statt.
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Die zunächst eingeführte Bewertung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Geschlecht
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bzw. Zugehörigkeit zu einer Gruppe wurde bereits 1967 zugunsten verschiedener Fachgebiete
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aufgegeben. Zunächst standen die klassischen Schul- und Studienfächer Biologie, Chemie,
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Mathematik und Physik zur Wahl. 1968 kam das Fachgebiet Technik hinzu, ein Jahr später
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Geo- und Raumwissenschaften sowie 1975 Arbeitswelt. Dieses Fachgebiet sollte vor allem
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junge Auszubildende in stärkerem Maße für den Wettbewerb gewinnen.
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Sehr bald stellte sich auch heraus, dass man für die zahlreichen Mädchen und Jungen der
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unteren Jahrgangsstufen eine eigenständige Sparte innerhalb des Wettbewerbs benötigte.
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Seit 1969 gibt es daher neben „Jugend forscht“ auch die Juniorensparte „Schüler experimentieren“
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für alle Teilnehmer bis 14 Jahre.
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In den zurückliegenden 50 Jahren waren „Jugend forscht“-Projekte immer auch ein Spiegelbild
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der sich wandelnden Fragestellungen in der naturwissenschaftlich-technischen Forschung:
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So überzeugte der erste Bundessieger 1966 die Jury mit seiner Entwicklung eines elektronischen
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Rechenapparats. Knapp 50 Jahre später waren zwei Bundessieger mit einem selbst
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konstruierten 3-D-Rotationsdrucker erfolgreich. […]
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Der Bundespräsident begleitet den Wettbewerb seit 1977 als Schirmherr und Preisstifter.
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Eine Preisstifterin mit Tradition ist auch die Bundeskanzlerin, einer ihrer Vorgänger lobte
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1971 zum ersten Mal den Preis für die originellste Arbeit aus. Seit 1981 reisen neben dem
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Gewinner dieses Sonderpreises auch alle Platzierten des Bundeswettbewerbs zum Kanzlerempfang
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in die deutsche Hauptstadt. […]
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„Jugend forscht“ ist ein äußerst wirksames Instrument zur Talentförderung. Neun von zehn
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erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmenden studieren später ein naturwissenschaftlich-technisches,
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mathematisches oder medizinisches Fach. Im Anschluss an das Studium ist etwa die
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Hälfte der ehemaligen Bundessiegerinnen und Bundessieger im Bereich Forschung und
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Entwicklung an Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen oder in Unter-
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nehmen tätig. Für eine ganze Reihe wissenschaftlicher Karrieren war „Jugend forscht“ der
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Ausgangspunkt. Dies gilt etwa für die Physik-Professorin und Leibniz-Preisträgerin Gisela
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Anton, den SUN-Microsystems-Gründer Andreas von Bechtolsheim oder den Vater der
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Pisa-Studie Andreas Schleicher.
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Die seit Jahren steigenden Anmeldezahlen bei „Jugend forscht“ beweisen, dass es trotz der
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weiterhin bestehenden Kritik am deutschen Bildungssystem möglich ist, junge Menschen
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für Naturwissenschaften zu begeistern.
Stiftung Jugend forscht e.V. (Hrsg.) (o. D.), Historie: Einzigartiges Netzwerk zur Talent- förderung mit herausragender Erfolgsbilanz, in: https://www.jugend-forscht.de/stiftung-jugend-forscht-e-v/historie.html (Zugriff: 04.01.2021)

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