HT 1 – „Gezieltes Heilen“ durch Nano-Polyester
- Erläutere mithilfe von Oxidationszahlen, bei welchem der ersten beiden Schritte der Oxalsäuredichlorid-Herstellung eine Redoxreaktion vorliegt. Wende die Säure-Base-Theorie nach Brönsted auf die Protonenübertragung zwischen Schwefelsäure und Oxalat-Ionen an. Gib eine mögliche Reaktionsgleichung für die Bildung von Oxalsäuredichlorid aus Oxalsäure und den dazugehörigen Reaktionstyp an.
(18 Punkte)
- Erläutere die Synthese eines Makromoleküls aus Oxalsäuredichlorid und Diethylstilbestrol (DES) unter Angabe einer Reaktionsgleichung. Erläutere die Eignung von 1,4-Cyclohexandimethanol (CHDM) zur Verringerung des Wirkstoffanteils im Molekül durch einen Vergleich der Molekülstrukturen und Stoffeigenschaften von DES und CHDM. Zeichne einen repräsentativen Makromolekülausschnitt des Produktes aus Oxalsäuredichlorid, DES und CHDM.
(22 Punkte)
- Beschreibe die Ergebnisse der Untersuchung der PVAX-Mikropartikel. Untersuche den Ausschnitt des PVAX-Moleküls unter Angabe der Strukturformeln der eingesetzten Monomere hinsichtlich des verwendeten Wirkstoffs. Erläutere, inwiefern „gezieltes Heilen“ durch Nano-Polyester möglich ist.
(20 Punkte)

Abbildung 1: Diethylstilbestrol (DES)
- Oxalsäuredichlorid
- DES (Wirkstoff)
- 1,4-Cyclohexandimethanol (CHDM)

Abbildung 2: Synthese von Oxalsäure aus Formiat-Ionen

Abbildung 4: Aufnahmen eines Rasterelektronenmikroskops PVAX-Mikropartikel nach mehreren Stunden in Wasser bzw. nach einer halben und einer Stunde in einer Wasserstoffperoxid-Lösung


Nanopartikel | Teilchen einer Größe von unter |
Mikropartikel | Teilchen einer Größe im Bereich von |
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1.
Veränderung der Oxidationszahlen
Damit handelt es sich nur bei Reaktion
um eine Redoxreaktion.
Säure-Base-Theorie nach Brönstedt:
Protonenübertragung zwischen Schwefelsäure und Oxalat-Ionen
Reaktionstyp: Es handelt sich um eine Substitutionsreaktion
- Reaktion
- Reaktion
Protonenübertragung zwischen Schwefelsäure und Oxalat-Ionen
- Oxalat-Ion: Base (Protonenakzeptor)
- Schwefelsäure-Molekül: konjugierte Säure (Protonendonator)
- Sulfat-Ion: konjugierte Base (Protonenakzeptor)

2.
Synthese eines Makromoleküls aus Oxalsäuredichlorid und Diethylstilbestrol
Reaktionsgleichung:

- Es handelt sich um eine Kondensationsreaktion bzw. um eine Veresterung.
- Die funktionelle Gruppe des jeweiligen Carbonsäurechlorids reagiert mit der funktionellen Gruppe des reagierenden Alkohols. Dabei wird ein Chlorwasserstoffmolekül abgespalten; es entsteht eine Estergruppe.
- Die Monomere enthalten jeweils zwei funktionelle Gruppen, d.h. diese werden zu Makromolekülen verknüpft.
- Die Synthese des Polyesters aus Oxalsäuredichlorid und DES ist eine Polykondensation bzw. eine Polyesterbildung.
- Die Struktur von DES zeigt zwei Hydroxygruppen, zwei aromatische Ringe und eine Doppelbindung.
- CHDM enthält zwei Hydroxygruppen (Dimethanol) und einen gesättigten Sechsring (Cyclohexan)
- Für die Polykondensation werden nur die beiden Hydroxygruppen benötigt, weswegen bei der Herstellung des Polyesters das DES durch CHDM ersetzt werden kann.
- CHDM ist ungiftig. Ein höherer Anteil an CHDM verringert den Wirkstoffanteil im Molekül (Wirkstoffsteuerung).

3.
Beschreibung der Ergebnisse
- In reinem Wasser (siehe Bild 1) verändern PVAX-Mikropartikel nicht ihre Struktur.
- In einer Wasserstoffperoxidlösung (
) (siehe Bild 2) kommt es zu einer deutlichen Zersetzung der Kugeln.
- Die Zersetzung in der Wasserstoffperoxidlösung nimmt mich fortschreitender Zeit (siehe Bild 3) deutlich zu.
- Strukturformeln der Moleküle, aus denen PVAX gebildet worden ist:
-
Oxalsäuredichlorid bzw. Oxalsäure
1,4-Cyclohexandimethanol (CHDM)
Neue unbekannte Substanz - Oxalsäuredichlorid bzw. Oxalsäure und CHDM sind im ersten Polyester vorhanden. Allerdings bilden sie nicht den Wirkstoff, woraus sich schlussfolgern lässt, dass es sich bei der neuen unbekannten Substanz um den Wirkstoff handeln muss.
- Der Wirkstoff bildet sich nicht in einer reinen Wasserumgebung. Er wird nur in der erkrankten Zelle freigesetzt.
- Die Abbaureaktion läuft in einer Wasserstoffperoxidlösung schnell ab (vgl. Bilder 2 und 3). Hierbei bildet sich der Wirkstoff.
- Die Wirkstoffmenge im Medikament lässt sich durch die Zusammensetzung des Makromoleküls genau festlegen.