HT 2 – Blausäure – schwache Säure, starkes Gift
1.
Erläutere am Beispiel der Protolyse von Blausäure in Wasser die Säure-Base-Theorie nach Brönsted. Berechne unter Angabe der der Titration zugrundeliegenden Reaktion die Massenkonzentration von Blausäure in der untersuchten Probe. Bewerte das Gefährdungspotential bei der Einleitung des Abwassers in ein Gewässer. Erläutere den alkalischen pH-Wert am Äquivalenzpunkt der Blausäuretitration.
(24 Punkte)
2.
Gib eine Reaktionsgleichung für die industrielle Herstellung der Blausäure bei rund
aus Ammoniak, Methan und Sauerstoff an. Untersuche anhand dieser Reaktionsgleichung und unter Angabe von Oxidationszahlen, ob es sich bei dieser Herstellung der Blausäure um eine Redoxreaktion handelt. Begründe unter Angabe einer Reaktionsgleichung, dass es sich bei der in-situ-Herstellung von Blausäure um eine Säure-Base-Reaktion handelt.
(20 Punkte)
3.
Erläutere unter Angabe einer Reaktionsgleichung, dass schon Kohlensäure ausreicht, um aus Cyanid-Ionen-haltigen Lösungen Blausäure freizusetzen. Erläutere die Entsorgung von Cyanid-Ionen-haltigen Lösungen mit Wasserstoffperoxid, auch anhand von Reaktionsgleichungen.
Fachspezifische Vorgaben:
Trotz ihres Gefährdungspotentials ist Blausäure (Cyanwasserstoff,
(16 Punkte)
Hierbei kommt neben anderen Verfahren das Andrussow-Verfahren zum Einsatz, bei dem ein Gemisch aus Ammoniak
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1.
Säure-Base-Theorie nach Brönsted am Beispiel der Protolyse von Blausäure in Wasser
Reaktionsgleichung:


Bei einer Titration gilt am Äquivalenzpunkt:
Es folgt:
Damit lässt sich folglich die Masse an Blausäure in
berechnen:
In der Probe ist ungefähr eine Massenkonzentration von
enthalten.
Bewertung des Gefährdungspotentials bei der Einleitung des Abwassers in ein Gewässer
- Eine Brönsted-Säure wird auch Protonendonator genannt und gibt Protonen ab. Eine Brönsted-Base ist der Protonenakzeptor und nimmt Protonen auf.
- Jede Brönsted-Säure bzw. Base besitzt eine korrespondierende Base bzw. Säure, die die Protonen aufnimmt bzw. abgibt. Diese nennt man Säure-Base-Paare.
- Bei der Protolyse von Blausäure in Wasser hat man zwei Säure-Base-Paare:
- Dabei fungiert
als Brönsted-Säure und
als Brönsted-Base;
folglich handelt es sich beium die korrespondierende Brönsted-Base und bei
um die korrespondierende Brönsted-Säure.
- Für Fische gelten schon Cyanid-Ionen-Konzentrationen ab
als kritisch. Die berechnete Massenkonzentration ist mit
deutlich höher.
- Folglich ist mit einer Tiergefährdung in dem Gewässer zu rechnen.
- Am Äquivalenzpunkt liegt das Salz
vor und damit eine Brönstedt-Base, die mit Wasser reagiert:
- Der alkalische pH-Wert ist auf die Hydroxid-Ionen zurückzuführen.
2.
Reaktionsgleichung für die industrielle Herstellung von Blausäure
Untersuchung, ob es sich um eine Redoxreaktion handelt
- Die jeweilige Oxidationszahl des Kohlenstoff-Atoms der beteiligten Methanmoleküle steigt: -IV
+II;
Es findet eine Oxidation statt. - Die jeweilige Oxidationszahl des Sauerstoff-Atoms der beteiligten Sauerstoffmoleküle sinkt: 0
-II;
Es findet eine Reduktion statt. - Bei der industriellen Herstellung der Blausäure liegt folglich insgesamt eine Redoxreaktion vor.
- Reaktionsgleichung:
⇋
- Das Ammonium-Ion
stellt die Säure dar und korrespondiert mit der durch Ammoniak
dargestellten Base.
- Folglich stellt das Cyanid-Ion
eine Base dar, die mit der Säure
korrespondiert.
3.
Erläuterung für das Ausreichen von Kohlensäure, um Blausäure freizusetzen
- Ein Vergleich der
Werte zeigt, dass Blausäure
eine schwächere Säure ist als Kohlensäure
.
- Reagiert das Salz einer schwachen Säure mit einer stärkeren Säure, entsteht die schwächere Säure und das Salz der stärkeren Säure.
- Folglich wird Blausäure freigesetzt, wenn Cyanid-Ionen-haltige Lösungen mit Kohlensäure reagieren.
- Reaktionsgleichung:
- Reagieren Cyanid-Ionen mit Wasserstoffperoxid, entstehen Stoffe, die weniger gefährlich sind.
- Reaktionslgeichungen: