Lerninhalte in Deutsch
Prüfungsaufgaben (Hauptschulabschluss)
Inhaltsverzeichnis

Textverständnis A1

Thema:
  • Wildkatzen in Deutschland: Lebensweise und Schutz
Aufgabenstellung:
1.
Entscheide mit Hilfe des Textes, ob die Aussagen richtig oder falsch sind. Kreuze deine Antwort an.
Aussage wahr falsch
a) In Deutschland leben weniger als 1000 Wildkatzen in freier Wildbahn.
b) Wildkatzen sind in der Natur sowohl Jäger als auch Beute.
(2 P)
2.
Ergänze die folgenden Sätze mit Hilfe des Textes.
a) Einer Wildkatze in der Natur zu begegnen ist sehr unwahrscheinlich, denn die Tiere sind ...
b) Wenn Menschen Wildkatzen entdecken, dann handelt es sich fast immer um junge Tiere, da diese im Gegensatz zu erwachsenen Tieren ...
(2 P)
3.
Erkläre, warum der Mensch der gefährlichste Widersacher der Wildkatzen ist.
(1 P)
4.
Nenne drei im Text genannte Gründe, warum Menschen keine Wildkatzen mit nach Hause nehmen sollten.
(3 P)
5.
Fülle die Lücken mit zum Text passenden Begriffen. Wildkatzen sind auf Reviere mit , wie beispielsweise Höhlen, angewiesen. Um Wildkatzen in Deutschland zu schützen, sollten weniger gebaut und eingeführt werden.
(3 P)

(11 P)
Material
Lasst die Katze im Wald!
Dagny Lüdemann
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Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit, auf einem Waldspaziergang Wildkatzen zu
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entdecken, ist nicht groß. Immerhin leben deutschlandweit nur einige Tausend dieser
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Tiere in freier Wildbahn. Zudem sind sie nachtaktiv, scheu und Katzenmütter werden
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alles tun, um ihren Nachwuchs zwischen alten Baumstämmen, im Unterholz oder in einer
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Höhle zu verstecken, sollten sich Menschen nähern.
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Trotzdem kommen Begegnungen zwischen Mensch und Wildkatze vor. „Wenn
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Menschen einem einsamen Wildkätzchen begegnen, ist das Muttertier vermutlich gerade
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auf der Jagd“, erklärt Malte Götz. „Wir konnten beobachten, dass Mütter die Jungen bis
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zu 13 Stunden allein lassen.“ Je älter die Kleinen werden, desto größer werde ihre
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Neugier. Dann wagen sie schon mal einen Ausflug. Mit ihrem grauen, gestreiften Fell
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sind sie noch nicht so gut getarnt wie die Erwachsenen. Mitunter verraten sie sich auch,
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wenn sie aus Angst plötzlich nach der Mutter rufen — oder weil sie noch zu tapsig sind,
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um geräuschlos durchs Gebüsch zu schleichen.
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In den allermeisten Fällen sei es das Beste, nichts zu tun. „Lassen Sie die Katze im
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Wald“, sagt Götz. Zumal sich strafbar macht, wer ein unverletztes, unter Naturschutz
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stehendes Wildtier mit nach Hause nimmt. Zu häufig passiert das trotzdem. Die Leute
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denken, die Kleinen hätten die Mutter verloren und wollen helfen. „Sie tun der Natur damit
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keinen Gefallen“, sagt der Biologe Götz. „Leider können diese aus ihrem Lebensraum
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gerissenen Jungtiere nicht mehr zurück zur Mutter gebracht werden - wir müssen dann
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irgendeinen Tierpark finden, der sie aufnehmen kann.“ Auch wenn die Menschen es gut
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meinen, für die Tiere ist das Leben mit ihnen gefährlich. Wildkätzchen vertragen weder
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Katzenfutter noch Kuhmilch und sind anfällig für Infektionen. „Oft fangen sich Wildkatzen in
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der Nähe der Menschen Keime ein.“
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Wildkatzen haben zahlreiche natürliche Fressfeinde wie Wölfe, Marder und Luchse,
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gelegentlich werden sie auch zur Beute von Greifvögeln. Ihr gefährlichster Widersacher
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bleibt aber der Mensch. Forschende der Universität Freiburg kamen zuletzt in einer
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Studie zu dem Ergebnis, dass ein Großteil (83 Prozent) der Europäischen Wildkatzen
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durch den Menschen ums Leben kommt. Todesursache Nummer eins: der
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Straßenverkehr. Es sind vor allem junge Kater, die auf ihren Streifzügen vors Auto laufen.
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Wildkatzen brauchen weitläufige Wälder und Landschaften mit ausreichend Deckung
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und Verstecken wie Fels- oder Baumhöhlen. Straßen und Siedlungen durchkreuzen das
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Revier der Wildkatzen und machen ihnen das Jagen schwer. Um sie zu schützen, ist es
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notwendig, zusammenhängende Wald- und Wiesenlandschaften zu erhalten. Wenn
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Wildkatzen in Deutschland überleben sollen, braucht es einen Bewusstseinswandel. In
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kaum einem Land ist die Straßendichte so hoch wie bei uns. Trotzdem werden immer
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neue Schnellstraßen gebaut und Leute sind genervt, wenn im Wald Tempolimits
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eingeführt werden. Dabei sind es genau diese Kompromisse, die Naturschutz braucht.
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Es rettet Tierleben, den Fuß vom Gas zu nehmen.

Aus: Lüdemann, Dagny: Lasst die Katze im Wald; Zugriff am: 21.02.2023 (zu Prüfungszwecken bearbeitet).

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