Teil B

Wähle eine der nachstehenden Aufgaben aus und bearbeite diese.

Aufgabe B1

Wildschweine Sus scrofa sind sehr anpassungsfähige Säugetiere, die sich in den letzten Jahrzehnten stark vermehrt haben. Sie leben in Kleingruppen, sogenannten Rotten, miteinander. Diese bestehen aus Bachen und ihrem Nachwuchs. Nur zur Paarung suchen Keiler mehrere Rotten auf. Die Paarungszeit dauert von November bis Januar. Etwa vier Monate später werden die Jungtiere, Frischlinge genannt, geboren.
Wildschweine sind Allesfresser. Sie durchwühlen den Boden nach fressbaren Wurzeln, Würmern, Mäusen und Pilzen. Sie fressen Blätter, Triebe und Früchte zahlreicher Pflanzen, Aas und Abfälle.
Wildschweine besitzen ein mittelbraunes, dichtes, borstiges Fell. In freier Natur kann gelegentlich eine auffällige Fellfärbung auftreten. Die Wildschweine zeigen dabei im Fell dunkle Flecken auf hellem Untergrund. Die Fleckung wird rezessiv vererbt.
Material 2: Besonderheiten in der Fellfärbung
Weltweit sind Wildschweinpopulationen seit einigen Jahren durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) gefährdet. ASP ist eine für Wild- und Hausschweine meist tödlich endende Infektion mit dem ASF-Virus African swine fever virus.
Die Übertragung des Virus erfolgt entweder durch Körperkontakt untereinander oder durch unsachgemäß entsorgte kontaminierte Lebensmittel und Wildfütterungen.
Die Inkubationszeit für das ASF-Virus liegt in der Regel bei vier Tagen. Nach der Infektion entwickeln die Tiere Symptome wie Fieber, Bewegungsstörungen und Blutungsneigung. Außerdem zeigen betroffene Tiere verringerte Fluchtbereitschaft und Desorientiertheit.
Das Immunsystem der Wildschweine reagiert zwar mit einer Immunantwort, aber die gebildeten Antikörper können das Virus nicht neutralisieren.

Material 3: ASP bei Wildschweinen
Balkendiagramm zeigt die gemeldeten ASP-Fälle von Januar 2020 bis Juli 2021.

Material 4: Gemeldete ASP-Fälle bei Wildschweinen in der EU, verändert nach: https://ajv.ch/scms/upload///Weiterbildung/ASP_Jagdaufseher_ Weiterbildung _210828.pdf; abgerufen am 17.03.2023, 12:24 Uhr.
Die Kadaver verendeter Wildschweine stellen ein großes Problem bei der Verbreitung von ASP dar, weil das ASF-Virus lange aktiv bleibt. Deshalb müssen in Sachsen von Wildschweinkadavern Blutproben entnommen und mittels PCR auf das Virus geprüft werden.
Material 5: ASF-Virus
1
Erstelle unter Verwendung des Einführungstextes eine Nahrungspyramide mit drei Stufen.
Ordne die entsprechenden Trophie-Ebenen zu.
Erreichbare BE-Anzahl: 03
2
Erkläre anhand eines Kreuzungsschemas die auftretende Fleckung im Fell der Wildschweine bei Kreuzung normal gefärbter Wildschweine.
Erreichbare BE-Anzahl: 05
3
Werte das Diagramm in Material 4 aus.
Erreichbare BE-Anzahl: 06
4
Stelle die Immunreaktion in Wildschweinen nach der Infektion mit dem ASF-Virus in einem Fließschema dar.
Erreichbare BE-Anzahl: 07
5
Begründe die Notwendigkeit, Wildschweine mit Verhaltensauffälligkeiten jagdlich aus den Rotten zu entnehmen.
Erreichbare BE-Anzahl: 02
6
Beschreibe das in Material 5 benannte Verfahren der PCR.
Erreichbare BE-Anzahl: 04
7
Erläutere die schnelle Ausbreitung von ASP anhand von drei Sachverhalten.
Erreichbare BE-Anzahl: 03

Aufgabe B2

Aquatische Ökosysteme sind besonders artenreich. Einige Meereslebewesen, wie z. B. die zu den Würfelquallen gehörende Seewespe Chironex fleckeri, sind extrem giftig. Andere wie die Nacktschnecke Elysia timida sind Nahrungsspezialisten. Sie ernährt sich von der fotosynthetisch aktiven Schirmalge Acetabularia acetabulum. Diese Algen werden nicht komplett verdaut. Die Chloroplasten der Algenzellen werden in oberen Hautschichten der Schnecke eingelagert. Dadurch ist E. timida grün gefärbt und kann bis zu sechs Monate ohne Futter überleben.
Um zu untersuchen, ob sie mit diesen Chloroplasten Fotosynthese durchführen kann oder diese als Nahrungsgrundlage in Hungerphasen verdaut, wurden Experimente durchgeführt.
Die Würfelqualle C. fleckeri besitzt mit Nesselzellen besetzte Tentakel, die dem Beutefang dienen. Der Kontakt mit ihr endet häufig tödlich. In extremen Fällen kann die Toxinwirkung beim Menschen innerhalb von 5-10 Minuten zum Herzstillstand führen. Starke Schmerzen und Muskellähmungen treten jedoch immer auf. Zurückzuführen sind die Symptome auf die Wirkung zweier Toxine aus der Gruppe der Cytolysine. Sie führen zur Bildung von Poren in Zellmembranen. Bei roten Blutzellen führt das Eindringen von lonen zu deren späterem Platzen.
Außerdem nimmt die Kalium-Ionen-Konzentration im Blut stark zu und führt somit zur Inaktivierung einiger spannungsgesteuerter Natrium-Ionen-Kanäle.

Material 6: Giftwirkung von C. fleckeri
Diagramm zur Fotossynthese in relativen Einheiten über Hungerphasen in Tagen.

Material 7: Fotosyntheseaktivität von E. timida während einer Hungerphase
1
Fertige auf unliniertem Papier eine beschriftete schematische Zeichnung vom Bau einer Biomembran nach dem Flüssig-Mosaik-Modell an.
Erreichbare BE-Anzahl: 04
2
Begründe mit Hilfe von Material 6 das Platzen der roten Blutzellen nach Einwirkung von Cytolysinen.
Erreichbare BE-Anzahl: 03
3
Erkläre den typischen Verlauf eines Aktionspotenzials an der Membran von Neuronen.
Leite mit Hilfe von Material 6 eine mögliche Folge der Giftwirkung durch C. fleckeri ab
Erreichbare BE-Anzahl: 07
4
Stelle die lichtabhängige Reaktion der Fotosynthese in Form eines Fließschemas dar.
Erreichbare BE-Anzahl: 05
5
Werte Material 7 bezogen auf die Bedeutung der Chloroplasten in E. timida aus.
Erreichbare BE-Anzahl: 05
6
Vergleiche die beiden Ernährungsweisen bei E. timida anhand von drei Kriterien.
Erreichbare BE-Anzahl: 03
7
Erläutere die Einlagerung von Chloroplasten in die oberen Hautschichten von E. timida aus Sicht der Synthetischen Evolutionstheorie.
Erreichbare BE-Anzahl: 03

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