Teil C – Experimente: Längsschnittpräparat, Eiweißverdauung

Hinweis: Von den nachfolgenden Aufgabenteilen C1 und C2 soll in der Prüfung nur einer bearbeitet werden. Es können maximal 15 BE erreicht werden.

Aufgabe C1

Die Gattung der Agaven gehört zur Familie der Spargelgewächse Asparagaceae und zählt mehr als 300 Arten. Die Gattung ist vor allem in trockenen Gebieten Mittelamerikas verbreitet. Agaven sind rosettig wachsende blattsukkulente Pflanzen. Die Blattrosetten besitzen selten einen Stamm. Die Blätter sind schwertförmig und dickfleischig.
Das Blattinnere ist ein kräftiges, wasserspeicherndes Mesophyll. Die Zellen sind relativ groß und dünnwandig. Sie besitzen wenige oder keine Chloroplasten. In Blattlängsrichtung sind Idioblasten eingelagert. Das sind Zellen, die sich in Aufbau und Funktion grundlegend von den Mesophyllzellen unterscheiden. Sie sind in den Agavenblättern langgestreckt und beinhalten nadelförmige Kristalle aus Calciumoxalat.
Material 7: Besonderheiten im Blattaufbau der Agaven
Agaven sind CAM-Pflanzen. Sie fixieren Kohlenstoffdioxid in der Nacht, indem es an Phosphoenolpyruvat gebunden wird. Das dabei entstehende Oxalacetat wird in Malat umgewandelt, welches in der Vakuole gespeichert wird. Am Tag wird der Kohlenstoffdioxidspeicher der Vakuole, das Malat, mobilisiert. Malat wird durch Kohlenstoffdioxidabspaltung in Pyruvat umgewandelt. Das freiwerdende Kohlenstoffdioxid wird dabei direkt der lichtunabhängigen Reaktion zugeführt.
Material 8: Kohlenstoffdioxidfixierung in Agaven
1
Stelle vom Blattinneren eines Agavenblattes einen Längsschnitt her und mikroskopiere diesen bei geeigneter Vergrößerung.
Fertige eine beschriftete Zeichnung des Idioblasten mit Umgebungszellen an. Das Präparat ist nach Fertigstellung der Zeichnung der Aufsicht führenden Lehrkraft unter dem Mikroskop vorzuweisen.
07 BE
2
Stelle mit Hilfe von Material 8 die Kohlenstoffdioxidaufnahme in den Blattzellen der Agaven bis zum Beginn der lichtunabhängigen Reaktion unter Angabe der Reaktionsorte in einem Fließschema dar.
04 BE
3
Begründe anhand von zwei Merkmalen der Agaven ihre Angepasstheit an den Standort.
04 BE

15 BE

Aufgabe C2

Im Magen beginnt die Eiweißverdauung. Hierfür ist das Enzym Pepsin verantwortlich. Hauptzellen der Magenschleimhaut produzieren eine Enzym-Vorstufe, welche erst durch Magensäure in Pepsin umgewandelt wird. Für die Produktion der Magensäure sind Belegzellen verantwortlich, welche im aktiven Zustand ständig durch aktiven Transport über Protonenpumpen eine Vielzahl an Wasserstoff-Ionen in das Mageninnere abgeben. Dadurch entsteht im Mageninneren ein pH-Wert von 1-2.
Durch Störungen des Verschlusses des Mageneingangs kann es zu Sodbrennen kommen. Bei dieser Symptomatik kommen Medikamente zum Einsatz, die die Protonenpumpen hemmen.
abbildung
Material 9: Belegzelle der Magenschleimhaut mit Nebenzellen
1
Überprüfe experimentell die pH-Wertabhängigkeit des Enzyms Pepsin.
Führe folgendes Experiment durch und fertige dazu ein Kurzprotokoll an.
  • Reagenzglas 1: 3 ml Quarksuspension + 2 ml Wasser
  • Reagenzglas 2: 3 ml Quarksuspension
  • Reagenzglas 3: 3 ml Quarksuspension + 3 Tropfen Salzsäure
  • Reagenzglas 4: 3 ml Quarksuspension +
    3 Tropfen Natriumhydroxidlösung
Ermittle mit Hilfe von Universalindikatorpapier die pH-Werte in den Reagenzgläsern 2, 3 und 4.
Versetze die Inhalte der Reagenzgläser 2, 3 und 4 mit 2 ml Pepsinlösung und stelle diese für zehn Minuten in ein ca. 35 °C warmes Wasserbad.
Entnimm die Reagenzgläser und schüttle kurz um.
Hinweis: Es wird die Qualität des experimentellen Arbeitens bewertet.
08 BE
2
Erkläre an Hand von zwei Sachverhalten den Zusammenhang zwischen Bau und Funktion der Belegzellen.
04 BE
3
Leite die Folgen für die Eiweißverdauung bei langzeitigem Einsatz von Protonenpumpenhemmern ab.
03 BE

15 BE

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