Gentherapie
Personalisierte Medizin
Personalisierte Medizin ist ein Ansatz in der Medizin, bei dem die Behandlung auf die individuellen Eigenschaften eines einzelnen Patienten zugeschnitten wird. Das bedeutet, dass Ärzte nicht nur die allgemeinen Symptome einer Krankheit behandeln, sondern auch individuelle Merkmale des Patienten bei der Auswahl der Therapie berücksichtigen. Ziel der personalisierten Medizin ist es, Behandlungen wirksamer und sicherer zu machen und mögliche Nebenwirkungen zu minimieren, indem sie besser auf die individuellen Unterschiede der Patienten abgestimmt werden. Um eine individuelle Behandlung zusammenzustellen, werden verschiedene Faktoren betrachtet:- Lebensstilanalyse: Stress, die Menge an Bewegung und die Ernährung haben einen großen Einfluss auf den Gesundheitszustand einer Person.
- Krankheitsgeschichte: Bestimmte Vorerkrankungen sollten bei der Wahl der Medikamente berücksichtigt werden, da manche Medikamente nicht vertragen werden oder nicht miteinander kombiniert werden können.
- Biomarker: Die Analyse von Blut- oder Urinproben können Aufschluss über individuelle Merkmale (wie die Blutgruppe) oder mögliche Vorerkrankungen geben.
- Genetische Analyse: Durch Genomsequenzierung kann festgestellt werden, welche Allele vorhanden sind. Diese Information hilft, das Risiko bestimmter Krankheiten einzuschätzen und vorherzusagen, wie ein Patient auf bestimmte Medikamente reagiert.
In der Krebsdiagnostik werden häufig Microarrays verwendet, um individuelle Mutationen zu detektieren und die Genexpression zu analysieren. Die Bestimmung des Krebstyps optimiert dabei die Therapie. Bei dieser Methode wird mRNA aus den Zellen isoliert und in cDNA umgeschrieben, die dann mit fluoreszierenden Farbstoffen markiert und auf DNA-Chips aufgetragen wird. Diese Chips enthalten spezifische DNA-Fragmente, die mit den cDNA-Proben hybridisieren, wenn diese komplementär sind. Für die Diagnose werden oft zwei cDNA-Proben verwendet: eine vom Patienten (rot markiert) und eine Referenzprobe (grün markiert). Das entstehende Fluoreszenzfarbmuster zeigt, welche Gene in welcher Menge in den Zellen exprimiert werden.

Gentherapie im Menschen
Gentherapie ist ein Verfahren, bei dem genetisches Material in die Zellen eines Patienten eingeführt wird, um Krankheiten zu behandeln oder zu verhindern. Man unterscheidet zwischen dem Einschleußen von Genen in Zellen außerhalb des Körpers (ex-vivo) oder innerhalb des Körpers (in-vivo).
- Ex-vivo Gentherapie: Körpereigene Zellen, die das Fremdgen erfolgreich aufgenommen haben, werden in einer Zellkultur vermehrt und anschließend auf den Patienten übertragen. Dazu eignen sich Zellen, die direkt aus dem Körper entnommen werden können, sich in Kulturen vermehren, und wieder leicht in den Körper des Patienten einbringen lassen. Damit die Therapie ein Leben lang wirkt, werden dafür häufig Stammzellen genutzt, da diese sich unbegrenzt vermehren können.
- In-vivo Gentherapie: Bei der in-vivo Gentherapie werden Gene in einen sogenannten Vektor verpackt. Das kann zum Beispiel ein Liposom oder ein Virus sein, der keine krankheitsauslösenden Gene mehr enthält. Häufig werden die auf diese Weise eingeschleusten Gene nicht in das Genom des Patienten integriert. Daher muss die Therapie mehrfach angewandt werden.