Einführung
Du hattest doch bestimmt schon einen Kompass in der Hand. Die besondere Eigenschaft des Kompasses ist, dass er immer nach
Norden zeigt. Nur wie geht das? Wie ist es möglich, dass der Kompass egal in welche Richtung man man ihn dreht immer nach
Norden zeigt? Dies liegt daran, dass sich der Kompass nach dem
Erdmagnetfeld ausrichtet. Dies bedeutet, dass man sich die Erde als
rießengroßer Stabmagnet vorstellen kann und sich somit die
Kompassnadel im
Magnetfeld ausrichtet.
Das Erdmagnetfeld
Das
Erdmagnetfeld besitzt wie jeder andere Magnet
zwei magnetische Pole. Den
Nord- und den
Südpol. Jetzt könnte man denken, dass die Lage des geografischen
Nordpols und des geografischen
Südpols auch gleichzeitig die Lage der
zwei magnetischen Pole darstellen. Dies stimmt aber nicht.
Betrachten wir beispielsweise einen
Kompass. Bei einem
Kompass besteht die
Kompassnadel selbst aus einem drehbar gelagertem
Magneten. Die Kompassnadel besteht somit auch aus einem
Nordpol und einem
Südpol. Der
Nordpol einer Kompassnadel zeigt aber im Erdmagnetfeld stets zum
geografischen Nordpol. Da sich der
Nordpol der Kompassnadel aber stets nach dem
magnetischen Südpol der Erde ausrichtet, muss der
magnetische Südpol des Erdmagnetfeldes am
geografischen Nordpol der Erde liegen.
Als vereinfachte Betrachtung sagt man, dass die
magnetischen und
geografischen Pole gerade vertauscht sind, das heißt, dass sich der
magnetische Norpol am
geografischen Südpol befindet und sich der
magnetische Südpol am
geografischen Nordpol befindet.
Das
Erdmagnetfeld kannst du dir deshalb, wie das
Magnetfeld eines
rießengroßen Stabmagneten vorstellen, welches am
magnetischen Nordpol austritt und am
magnetischen Südpol wieder in die Erde eintritt.
Missweisung des Kompasses
Der Kompass zeigt allerdings nicht genau zum
Nordpol der Erde, da sich die
magnetischen Pole der Erde nicht exakt an der selben Stelle befinden, wie die
geographischen Pole der Erde. Die Abweichung aufgrund der Lage der Pole nennt man
magnetische Missweisung. Im Laufe der Aufzeichnungen konnte man bereits eine Verschiebung der Lage des magnetischen Nord und Südpols messen. In den letzten

Jahren hat sich der magnetische Norpol bereits um mehrere hundert Kilometer nach Nordwesten verschoben. Außerdem tritt schätzungsweise einmal in einer Million Jahren ein bisher ungeklärtes Phänomen auf. Das
Erdmagnetfeld polt sich hierbei vollständig um und die
magnetischen Pole vertauschen sich.
Abb. 2: Magnetische Missweisung
Schwankungen des Erdmagnetfeldes
Die
Stärke und die
Verläufe der
Feldlinien des
Erdmagnetfeldes sind großen Schwankungen ausgesetzt. Dies liegt bespielsweise an den Schwankungen der
Sonnenwinde, also an der Schwankung der
elektrisch geladenen Teilchen, welche die Sonne aussendet. Dadurch kann es zu sehr großen Veränderungen des
Erdmagnetfeldes kommen. Die Stärke des Erdmagnetfeldes hat sich im Verlaufe der Jahre bereits mehrfach geändert.
Orientierung von Tieren am Erdmagnetfeld
Selbst Tiere orientieren sich mithilfe des
Erdmagnetfeldes. Beispielsweise können
Zugvögel mithilfe der Ausrichtung der
Magnetfeldlinien im Bezug zur Erde erkennen, ob sie sich in Richtung des Äquators oder in Richtung eines Pols bewegen. Es gibt aber auch viele
Reptilien, welche das Erdmagnetfeld zur Orientierung nutzen. Zum Beispiel können sich atlantische Suppenschildkröten die Lage der Strände, an dem sie ihre Eier abgelegt haben, mithilfe des Erdmagnetfeldes merken. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich diese Schildkröten die Ausrichtung des Erdmagnetfeldes an einem Punkt genau einprägen und sie somit nach Jahren wieder an diesen Punkt zurückfinden können.
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