Thema C: Sprachmittlung
You are working on a joint geography project with your partner school in the UK, in which you examine how to make inner cities more attractive.
Write an email to your project group, outlining the information on the plans for Berlin’s Bergmannstrasse and the hopes and fears expressed by locals.
Autofreie Bergmannstraße: „Ich habe das noch nie erlebt – es gibt immer Streit!“
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Im kommenden Jahr soll die Bergmannstraße in Friedrichshain-Kreuzberg auf 500 Metern für
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Autos und Motorräder gesperrt werden. Stattdessen soll es breitere Radwege, Wiesen,
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Büsche, einen Wasserlauf für ein besseres Klima und einen Lebensraum für Insekten geben.
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Ein paar Meter die Bergmannstraße runter sitzt Stadtplaner Ümit Bayam in den Räumen
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seines Vereins Stadtteilausschuss Kreuzberg. Der Verein sieht sich als Stimme für die Pläne
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des Bezirksamts, die Mitarbeiter wollen vermitteln und die Projekte erklären. [...]
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Er seufzt: „Ich habe das noch nie erlebt. Ich finde, dass ein sehr umfangreicher
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Bürgerbeteiligungsprozess stattgefunden hat, alle Anwohner hatten die Wahl, ihre Stimme zu
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erheben.“ Trotzdem gebe es immer Streit. Bei Versammlungen zur Zukunft des
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Bergmannkiezes kam es sogar zu Tumulten.
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„Viele wollen halt, dass alles so bleibt, wie es ist. Dabei schafft man mit einer autofreien
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Strecke doch eine höhere Qualität, damit sich die Menschen dort aufhalten wollen.“ Man
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schaffe eben eine Begegnungszone, indem man den Durchgangsverkehr aus dem Kiez
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heraushalte. Vor der Tür rast gerade ein SUV die Straße runter. 20 Stundenkilometer dürfte er
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nur fahren. Es sind deutlich mehr.
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Eine junge Frau bahnt sich mit ihrem Kind den Weg. [...] Sie ärgern am meisten die Autofahrer,
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die in der zweiten Reihe parkten. „Dann ist alles zugestellt.“ Vor allem Lkw, die die Läden
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beliefern, parken oft in zweiter Reihe. Morgens kennen die Anwohner kaum noch ein anderes
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Bild von ihrem Kiez. Es sei denn, es ist Sonntag.
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Es gibt viele Zustimmungen. Friederike Pauly-Kurz arbeitet in der Boutique Bananas. Sie sagt:
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„Ich wundere mich, dass, seit ich hier bin, noch nichts Schlimmeres passiert ist, so wie hier
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manche rasen.“ Seit einem Jahr ist sie fest angestellt in dem Laden und freut sich auf die Zeit
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ohne Autos. „Unsere Gehsteige sind recht schmal und die Straße meist verstopft. Es ist doch
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schön, wenn die Bergmannstraße eine Flaniermeile wird, wir haben hier originelle Läden und
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tolle Restaurants. Ohne Verkehr wird es ruhiger, familienfreundlicher und sicherer.“ Sie erhofft
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sich eine „Einkaufsoase mitten in der Stadt“ und sagt: „Davon profitieren doch auch die
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Restaurants, wenn die Menschen im Sommer in Ruhe draußen sitzen können – ohne Autolärm
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und Abgase.“ [...]
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Im Restaurant Fräulein Nimmersatt serviert Renata Albera Maultaschen in Gorgonzolasoße
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und French Toast. Sie arbeitet seit fünf Jahren hier. „Und seitdem sucht die Straße nach einem
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neuen Anstrich.“
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Sie mag den Kiez, die unterschiedlichsten Menschen, die Sprachen, die sie täglich hört,
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Englisch, Spanisch, Französisch. Sie mag das Restaurant, aber keine rigorosen Verbote. „Wir
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können doch nicht die Autofahrer vergraulen, viele kommen doch mit dem Wagen.“ Vor dem
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Restaurant hat Atilla Aydin gerade einen Parkplatz ergattert: „Natürlich überlegt man es sich
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zweimal, ob man überhaupt noch hier hinfährt, wenn die Straße dicht ist.“
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Die Autofahrer ja. Aber sollen die nicht sowieso weniger werden? Kommen dann nicht
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vielleicht mehr Radfahrer, wenn sie nicht mehr den Autos ausweichen müssen? Wem gehört
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der Bergmannkiez? Den Anwohnern und Fußgängern, den Geschäftsleuten und Lieferanten,
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und wem gehört die Stadt der Zukunft? Will nun jeder Kiez in Berlin den Kampf zwischen
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Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern einzeln ausfechten?
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Ümit Bayam sitzt nach wie vor in seinem Büro [...]. „Es gibt leider bei vielen immer noch die
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Vorstellung, dass Autofahrer Geld in den Kiez bringen.“ Daher habe es bei vielen Plänen, wie
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auch bei der Parkraumbewirtschaftung, erst einmal Widerstand gegeben. „Nachher waren
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viele froh, sie zu haben.“ Er ist Radfahrer, fuhr vor kurzem auf die autofreie Friedrichstraße.
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„Die zwei großen Bänke, die mal hier zur Verkehrsberuhigung aufgebaut waren, stehen jetzt
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dort in dem autofreien Abschnitt.“ Dort sei der Modellversuch doch erfolgreich gestartet
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worden. „Warum nicht auch bei uns?“
(585 words)
Palmer, Anne.-Kattrin (2020): Autofreie Bergmannstraße: „Ich habe das noch nie erlebt – es gibt immer Streit!“ Berliner Zeitung. https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/klima-gegen-kommerz-li.108156. 28.10.2022
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Note:
Our solutions are listed in bullet points. In the examination, full marks can only be achieved by writing a continuous text.
I look forward to your insights and to working with you as we continue to explore this fascinating process of transformation.
Yours sincerely, ...
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Update on Berlin's Bergmannstraße Project
Subject
Dear Project Team,
I hope this email finds you well. I wanted to share the latest developments in our joint geography project, focusing on the transformation of Berlin's Bergmannstraße to make inner cities more attractive, which is clearly described in the article "Autofreie Bergmannstraße: „Ich habe das noch nie erlebt – es gibt immer Streit!" by Palmer.
I hope this email finds you well. I wanted to share the latest developments in our joint geography project, focusing on the transformation of Berlin's Bergmannstraße to make inner cities more attractive, which is clearly described in the article "Autofreie Bergmannstraße: „Ich habe das noch nie erlebt – es gibt immer Streit!" by Palmer.
Introduction
- in the coming year, Bergmannstraße in Friedrichshain-Kreuzberg is set to undergo a significant transformation
- plan involves closing off a 500 meter stretch to cars and motorcycles
- the new space will be repurposed to accommodate broader bike lanes, green spaces, including meadows and bushes, a water feature for improved climate, and a habitat for insects
- changes aim to enhance the quality of the area
- creating a communal space where people can interact
Main body
Summary of the plans
Summary of the plans
- project has garnered support but not without its challenges
- city planner Ümit Bayam, a key advocate for the plans, emphasises the extensive public participation process that took place
- however, there has been ongoing contention, with some residents resistant to change
- people are upset that their neighbourhood will change as it seen as restricting people’s freedoms
- shop owners are worried that customers might stay away due to lack of access by car
Hopes and fears expressed by locals
- some locals envision a quieter, more family-friendly and safer Bergmannstraße, while others express concerns about potential disruption to daily life
- different views on who owns the neighbourhood - residents, pedestrians, shopkeepers or suppliers
- Friederike Pauly-Kurz (Boutique Bananas)
→ expresses anticipation for a car-free Bergmannstraße, foreseeing a more peaceful and family-oriented environment - Renata Albera (Fräulein Nimmersatt)
→ acknowledges the need for change but warns against losing car-dependent customers
Locals perspectives
- it becomes clear that the redesign of Bergmannstrasse reflects the general struggle between tradition and innovation
- between personal comfort and community well-being
- the hopes and fears expressed by local residents underline the complex interplay of interests and perspectives that will determine the future of the Bergmannstraße
Conclusion