Ursachen des Scheiterns
Als die Weimarer Republik entstand, war Deutschland nahe am Abgrund. Der Erste Weltkrieg war verloren und die alte Staatsform des Kaiserreichs musste ersetzt werden. Die Entstehung der ersten Demokratie in Deutschland ist dementsprechend das Resultat innerer und äußerer Einflüsse. Daher wurde die Republik von Beginn an kritisch betrachtet und zum Ziel von Angriffen. In diesem Skript erklären wir dir die Ursachen dieses Scheiterns.
Gefährdende Einflüsse
Der Friedensvertrag von Versailles, mit seinen Beschränkungen, hemmte die deutsche Wirtschaftleistung, die ohnehin durch die Gebietsverluste negativ beeinträchtigt war. Dazu kam, dass jährlich Reparationsleistungen an die Siegermächte geleistet werden mussten, was das Haushaltsbudget belastete. Problematisch für das Budget war ebenfalls, dass der Krieg mitfinanziert wurde durch das Drucken von Geld. Daher herrschte eine Inflation im Land. Einerseits kam es zu mehr Investitionen, da Schulden immer weniger wert waren und zu einer rasch sinkenden Arbeitslosigkeit, da ein Überangebot an Arbeitern herrschte.
Andererseits stand dieser Aufschwung auf zittrigen Beinen, da parallel die Industrieproduktion weltweit um 15% zurück ging und in den industriellen Ländern die Arbeitslosigkeit durchgehend im zweistelligen Bereich lag.
Ein Punkt des Versailler Vertrags war die Anerkennung der alleinigen Kriegsschuld durch das Deutsche Reich. Dies führte zu großer Entrüstung in der Bevölkerung und veranlasste den führenden General und späteren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zu der Lüge, das deutsche Heer sei durch die politische Führung in die Niederlage getrieben worden. Dementsprechnd seien die Politiker für den harten Friedensvertrag zu verantworten und nicht die mangelhafte militärische Führung. Diese Lüge wurde unter dem Begriff „Dolchstoßlegende“ verbreitet und förderte anti-demokratische Gruppen innerhalb Deutschlands.
Der Hass auf das neue System führte soweit, dass wiederholt Politiker ermodert wurden. In Abbildung 2 seht ihr einige der ermordeten Menschen. Neben diesen Einzeltaten kam es in der Geschichte der Weimarer Republik zu Putschversuchen von nationalistischen Gruppen ( Kapp-Lüttwitz Putsch 1920 und Hitler-Putsch 1923).
Ein Punkt des Versailler Vertrags war die Anerkennung der alleinigen Kriegsschuld durch das Deutsche Reich. Dies führte zu großer Entrüstung in der Bevölkerung und veranlasste den führenden General und späteren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zu der Lüge, das deutsche Heer sei durch die politische Führung in die Niederlage getrieben worden. Dementsprechnd seien die Politiker für den harten Friedensvertrag zu verantworten und nicht die mangelhafte militärische Führung. Diese Lüge wurde unter dem Begriff „Dolchstoßlegende“ verbreitet und förderte anti-demokratische Gruppen innerhalb Deutschlands.
Der Hass auf das neue System führte soweit, dass wiederholt Politiker ermodert wurden. In Abbildung 2 seht ihr einige der ermordeten Menschen. Neben diesen Einzeltaten kam es in der Geschichte der Weimarer Republik zu Putschversuchen von nationalistischen Gruppen ( Kapp-Lüttwitz Putsch 1920 und Hitler-Putsch 1923).
Abb. 1: Paul von Hindenburg, Reichspräsident von 1925 bis 1934
Abb. 2:Von links nach rechts:Karl Gareis *1889 - † 1921, Walter Rathenau *1867 - † 1922, Matthias Erzberger *1875 - † 1921 und Rosa Luxemburg *1871 - † 1919.
Auch gab es 1923 einen kommunistischen Umsturzversuch und Gebiete im Rheinland erklärten kurzzeitig ihre Abspaltung vom neuen Deutschland. Man erkennt, dass die innenpolitische Lage sehr angespannt war und die Republik sowohl in Gegner als auch Fürsprecher gespalten war.
Weltwirtschaftskrise 1929
Am 25. Oktober 1929 wurden in der ersten halben Stunde des Handels an der Wall Street 16 Millionen Aktien verkauft. Bis dahin wurde an einem durchschnittlichen Handelstag höchsten 3 Millionen Aktien gehandelt. Panisch versuchten Anleger ihre Wertpapier abzustoßen und lösten damit einen Prozess aus, der die Weltwirtschaft in eine schwere Krise stürzte. In den USA mussten beinahe die Hälfte aller Banken schließen und die Arbeitslosenquote stieg bis 1932 auf 23 % an. Um die verbliebenen Banken vor einer Zahlungsunfähigkeit zu schützen, wurden Kredite an europäische Staaten und Unternehmen gekündigt. Besonders stark wurde hierbei das Deutsche Reich getroffen. Die Produktion in der Industrie ging zwischen 1929 und 1932 knapp um die Hälfte zurück. Bis 1932 lag die Arbeitslosigkeit bei über sechs Millionen und dementsprechend bei fast 30%. 3 Jahre zuvor gab es lediglich 2% Arbeitslose. Die Massenarbeitslosigkeit sorgte für eine Zuwendung der Wähler hin zu radikalen Parteien. Beim Vergleich der Reichstagswahlen von 1930 mit der Wahl im November 1932 verloren gemäßigte Parteien wie die SPD und das Zentrum, während radikalere Parteien an Stimmen gewannen. Vor allem die faschistische NSDAP ging hierbei als Sieger hevor, da sie ihr Wahlergebnis beinahe verdoppeln konnte. Sie war somit die stärkste Partei .Der Notstandsparagraph 48 & Paragraph 25
Ursprünglich wurde Artikel 48 eingeführt, um auch in Ausnahmesituationen Gesetze erlassen zu können. Aufgrund der zunehmenden Zersplitterung des Reichstags missbrauchte der Reichspräsident jedoch dieses Instrument als Ersatzgesetzgebung. Dies war ihm durch die Kombination des Artikels 48 und des Paragraphen 25 möglich. Artikel 48 ermöglichte es dem Reichspräsidenten ein Gesetzesveto des Reichstags zu überstimmen und Paragraph 25 erlaubte es dem Reichspräsidenten den Reichstag aufzuheben. Hierdurch konnte die Reichsregierung 60 Tage bis zur Neuwahl unkontrolliert Notverordnungen erlassen. Vor allem aber kamen die Artikel 48 und 25 nach der Wahl von 1930 zum Einsatz. Seit diesem Zeitpunkt gab es keine Regierung mehr, die sich auf eine Mehrheit im Parlament stützen konnte, da der Reichskanzler seither vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg ernannt wurde. Dies war zunächst Heinrich Brüning, dann Franz von Papen, Kurt von Schleicher und später Adolf Hitler. Mit den sogenannten Präsidialkabinetten wurde ein Bruch mit dem Parlamentarismus in Kauf genommen. Der Anteil der Notverordnungen an der Gesetzgebung stieg insgesamt seit 1930 stark an. 1931 standen 34 vom Reichstag verabschiedete Gesetze 44 Notverordnungen gegenüber.
Abb. 3: Der Notstandsparagraph Artikel 48 bot eine Grundlage für das Ende der Demokratie.
Diese Abläufe untergruben den demokratischen Ablauf in der Weimarer Republik und erleichterten den Nationalsozialisten in den Folgejahren die Abschaffung der Demokratie. In diesem Skript wurde deutlich das äußere Einflüsse bei dieser Entwicklung zum tragen kamen, allerdings war schlußendlich der Deutsche Wähler verantwortlich für das Scheitern der ersten deutschen Demokratie.
Bildnachweise [nach oben]
https://upload.wikimedia.org /wikipedia/commons/thumb/1 /1b/Bundesarchiv_Bild_183 -C06886%2C_Paul_v._Hindenburg .jpg/450px-Bundesarchiv_Bild_ 183-C06886%2C_Paul_v._ Hindenburg.jpg - Paul v. Hindenburg, unbekannt, CC-BY-SA 3.0.
https://upload.wikimedia.org /wikipedia/ commons/6/69/Bundesarchiv_Bild _146-1989-072-16%2C_Matthias _Erzberger.jpg - Matthias Erzberger , Kerbs, Diethart, CC-BY-SA 3.0 bearbeitet von SchulLV.
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