Das Ende der Revolution
Während im inneren Frankreichs die Revolution vorangetrieben wurde, sammelten sich an den Grenzen die königlich gesinnten Feinde der Republik. Unter diesem äußeren Druck wurde der Ton der Debatten schärfer und vermeintliche Abweichler wurden verfolgt. Wie die französische Revolution sich weiterentwickelte und wer ihr zum Opfer fiel, erklären wir dir in diesem Skript.
Die Revolution wird radikaler
In Kriegszeiten können Worte reichen um die Stimmung in einer Gruppe kippen zu lassen. Die Lage in Frankreich war aufgrund anfänglicher Rückschläge im Kampf gegen die feindliche Truppen, angespannt. Als der Kommandant, der gegen Frankreich verbündeten Truppen, drohte Paris zu zerstören, falls dem König Leid zugefügt würde, sahen viele Franzosen den König als Grund für die schlechte Lage. Am 10.08.1792 war die Atmosphäre so aufgeheizt, dass die Bevölkerung von Paris den Palast des Königs gewaltsam stürmte. In Abbildung 1 seht ihr Kampfszenen zwischen der Pariser Bevölkerung mit Unterstützung der revolutionären Stadtregierung Paris und der königlichen Leibwache.
Abb. 1: Der Tuileriensturm war der Anfang vom Ende des Königs.
In diesen Wirren floh der König in die Nationalversammlung. Dort fand er allerdings keinen Schutz, da die Abgeordneten die Einrichtung auflösten. Es sollte eine neue Versammlung, der Konvent, gewählt werden. Diesem Konvent oblag die Aufgabe eine neue Verfassung zu beschließen und über das Schicksal des Königs zu richten. Der Konvent wurde gewählt und hielt im Dezember den Prozess gegen Ludwig den XVI. ab. Es gab Beweise, dass er europäische Mächte um Hilfe geboten hatte und wurde deshalb des Hochverrats für schuldig befunden. Einer der Wortführer war Maximilien de Robespierre, unter dessen Einfluss die Verfolgung von Abweichlern zunahm. In Abbildung 3 siehst du die Hinrichtung des Königs vor einer großen Zuschauermenge. Dies stellte eine Neuheit in der europäischen Geschichte dar. Vor dem 21.01.1793 hatte das Volk nie über einen Herrscher gerichtet.
Abb. 2: Maximilien de Robespierre, ein radikaler Jakobiner und Befürworter des Terrors.
Abb. 3: Ein zeitgenössischer Kupferstich von der Hinrichtung des Königs.
Die Phase des Terrors
Ab dem Sommer 1793 schlug die Revolution unter Führung von Robespierre eine neue Richtung ein. So genannte "Feinde der Revolution", oft waren es politische Gegner der Jakobiner, wurden verhaftet und hingerichtet. Im Zuge des Kriegs gegen die Feinde der Republik, trat bei der Niederschlagung von Aufständischen in Toulon, zum ersten Mal ein gewisser Napoleon Bonaparte in Erscheinung. Über diese Person erfährst du mehr im gleichnamigen Skript. Obwohl 1793 eine fortschrittliche, demokratische Verfassung verabschiedet wurde, trat diese nie in Kraft. Die Macht der Revolution sammelte sich unter Führung von Robespierre im neu geschaffenen "Wohlfahrtsausschuss". Natürlich wurde hier auch fortschrittliche Politik betrieben, in Erinnerung blieben allerdings zum größten Teil die Enthauptungen.
Abb. 4: Die Verfassung gewährte politische, rechtliche und wirtschaftliche Gleichheit.
Der Henker wird gehängt
Neuerungen brauchen immer eine Weile bis sie richtig funktionieren. So war die Endphase der Revolution zwar blutig, die Ideale für die die Französische Revolution stand waren allerdings vorbildlich. Noch heute schmücken sich Demokraten mit dem Wahlspruch "Liberté, Égalité, Fraternité" (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Das nach den Wirren der Revolution ein starker Alleinherrscher an die Macht kam ist auch verständlich, den die Menschen sehnten sich nach Stabilität und Rechtssicherheit. Bildnachweise [nach oben]
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