Meeresströmungen
Meeresströmungen
Wusstest du, dass unsere Erde auch der “blaue Planet” genannt wird? 71% sind mit Wasser bedeckt. Dementsprechend leben wir nur auf 29% des gesamten Planeten. Die Weltmeere transportieren ständig Wassermassen an verschiedene Stellen. Doch wie funktioniert das? In diesem Skript lernst du den Begriff der Meeresströmung genauer kennen. Außerdem befassen wir uns mit dem Golfstrom und dem Humboldtstrom, zwei der wichtigsten globalen Strömungen.Was sind Meeresströmungen?
Unter Meeresströmungen verstehst du horizontale und vertikale Wasserbewegungen. Pro Tag können sich die Wassermassen zwischen 35 und 60 km fortbewegen. Selbst große Schiffe werden gelegentlich durch solche Strömungen von ihrer Route abgetrieben. Doch warum gibt es überhaupt Meeresströmungen? Meeresstörmungen haben mehrere Ursachen, die drei wichtigsten sind: Wind, Temperaturunterschiede und der Salzgehalt. Die Strömungen an der Oberfläche der Meere werden hauptsächlich durch Winde vorangetrieben. Diese Strömungen nennt man Driftströmungen. Passatwinde wehen zum Beispiel das ganze Jahr über gleichmäßig, somit kommt es an den Westseiten der Kontinente auch zu regelmäßigen Meeresströmungen an der Oberfläche. Des Weiteren entstehen Meeresströmungen durch Temperaturunterschiede auf der Erde. Aufgrund der unterschiedlichen globalen Sonneneinstrahlung erwärmen sich die Wassermassen an verschiedenen Punkten stärker oder schwächer. Ist das Wasser kälter, so dehnt es sich aus, bekommt eine größere Dichte, wird schwerer und sinkt nach unten. Die Strömungen entstehen dann dadurch, dass es zu einem Dichteausgleich kommen soll. Durch diese Temperatur- und Dichteunterschiede entstehen dann Meeresströmungen. Außerdem spielt der Salzgehalt eine wichtige Rolle. Je höher der Salzgehalt, desto höher ist die Dichte des Wassers. Erneut kommt es zu einem Augleich und dadurch zu Meeresströmungen.
Abb. 1: Die Meeresströmungen
Meeresströmungen haben eine erhebliche Auswirkung auf das Klima. Die Ozeane können Wärme speichern, transportieren und diese auch in die Atmosphäre abgeben. Somit haben sie Einfluss auf den globalen Wärmehaushalt. Meeresströmungen kann es ständig oder auch nur zeitweise geben. Dies hängt immer davon ab, ob die oben besprochenen Unterschiede das ganze Jahr über vorhanden sind oder diese nur beispielsweise zu bestimmten Jahreszeiten vorkommen.
Der Golfstrom
Der Golfstrom befördert mehr Wasser, als alle Flüsse auf unserem Planeten zusammen. Eine unglaubliche Menge an Wasser, die täglich über unserem Erdball verteilt wird. Dieser Strom befindet sich im Atlantik und bringt uns von der Karibik über Nordeuropa mildes Klima. Warmes Oberflächenwasser wird in Richtung Norden transportiert. Mit einer Breite von bis zu 50 km zieht der Golfstrom über den Atlantik. Das warme Wasser aus den Tropen wird in den Norden befördert. In den arktischen Gewässern kühlt sich das Wasser dann ab, sinkt in die Tiefe und strömt in Richtung Süden. Auf der ganzen Welt gibt es in diesen Breitengraden kein milderes Klima als bei uns. In unserer Region wäre es ohne den Golfstrom etwa fünf bis zehn Grad kälter. Du könntest dir die Landschaft bei uns dann so vorstellen: eisbedeckte Flächen anstelle von saftigen, grünen Wiesen oder Wäldern.
Abb. 2: Der Golfstrom
Der Humboldtstrom
Im Gegensatz zum Golfstrom ist der Humboldtstrom eine kalte Meeresströmung. Er transportiert das kalte, sauerstoffreiche Wasser aus der Antarktis an die Westküste von Südamerika. Es gibt einige Ursachen dafür, dass es den Humboldtstrom gibt. Ein nach Nordwesten gerichteter Wind in der Nähe der Osterinseln befördert das Oberflächenwasser vom Land weg. Das kalte Wasser in der Tiefe der Antarktis kann somit aufsteigen. Dieses aufsteigende Wasser wird vom Südostpassat erfasst und abtransportiert. Doch welche Auswirkungen hat diese Meeresströmung auf unser Klima? Die Atacamawüste, also eine der trockensten Wüste auf der Erde, kann durch den Humboldtstrom erklärt werden. Die kalte Luft über der Meeresströmung kann nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Tritt diese Luft auf die Küste so erwärmt sie sich schnell, kann somit wieder mehr Feuchtigkeit aufnehmen und Wolken und Nebel lösen sich auf, Niederschlag wird verhindert.
Abb. 3: Der Humboldtstrom