Einführung

Schon wieder ein verregneter Sommer in Deutschland. Da bleibt einem nur noch eines übrig: Badehose einpacken und ab in den Süden!
Aber warum wird es eigentlich immer wärmer, je weiter wir in den Süden fahren? Warum hole ich mir beispielsweise in Italien einen Sonnenbrand, während es in Deutschland permanent regnet?
Der Grund dafür ist das unterschiedliche Klima.
Was Klima ist und wie es entsteht, möchten wir dir in diesem Skript erklären.

Entstehung des Klimas

Als Klima bezeichnet man den durchschnittlichen Zustand der Atmosphäre. Die unterschiedlichen Zustände der Atmosphäre unterteilt man in die sogenannten Klimazonen. Dafür wird das Wettergeschehen einer Region über einen langen Zeitraum beobachtet. Gemessen werden dabei wichtige Parameter des Wetters, auch Klimaelemente genannt.
Klimaelemente sind:
  • Temperatur und Temperaturverlauf
  • Niederschlagsmenge und Niederschlagsverteilung
  • Verhältnis von Verdunstung und Niederschlag
  • Wechselwirkung zwischen dem Klima und der Pflanzenwelt

Beleuchtungszonen

Für die Temperatur ist der Winkel wichtig, in welchem die Sonnenstrahlen auf die Erde auftreffen. Wie du im Skript zur Jahreszeitenentstehung bereits gelernt hast, wird am meisten Energie übertragen, wenn die Sonnenstrahlen senkrecht auf die Erde auftreffen. Man spricht dabei vom Zenitstand der Sonne. Da die Erde rund ist, ist die Stahlungsintensität am Äquator am größten und nimmt, je weiter man sich von diesem entfernt, ab. Die Erde lässt sich dabei in sogenannte Beleuchtungszonen einteilen:
Abb. 1: Beleuchtungszonen der Erde
Anhand dieser Beleuchtungszonen lässt sich das Klima bereits in drei große Beleuchtungsklimazonen unterteilen.
Da die Erdachse um 23,5° geneigt ist, wandert der Zenitstand der Sonne zwischen den beiden Wendekreisen. Der Bereich zwischen den Wendekreisen wird als Tropen bezeichnet. Hier treffen die Sonnenstrahlen ganzjährig in einem steilen Winkel auf die Erdoberfläche auf und zweimal im Jahr sogar senkrecht. Dadurch, dass der Einfallswinkel der Strahlen sich kaum verändert, ist das Klima hier ganzjährig konstant. Die Unterteilung in Jahreszeiten gibt es dort nicht. Das hat auch zur Folge, dass die Tage immer ungefähr gleich lang sind. Die Sonne steigt sehr schnell auf und geht genauso schnell wieder unter, wodurch die Dämmerung sehr kurz ist.
Die Tropen lassen sich in innere Tropen und äußere Tropen unterteilen. Die Grenze liegt bei ca. 10° nördliche bzw. südliche Breite.
Bewegt man sich von den Tropen aus weiter in Richtung der Pole, gelangt man in die Mittelbreiten. Diese befinden sich zwischen den Wendekreisen und den Polarkreisen bei 66,5° nördlicher und südlicher Breite. Im Vergleich zu den Tropen gibt es hier ausgeprägte Jahreszeiten. Der Winkel in dem die Sonnenstrahlen auf die Erde treffen, verändert sich hier im Verlauf des Tages stark. Außerdem verändert sich im Jahresverlauf die Tages- und Nachtlänge. Die Mittelbreiten lassen sich unterteilen in die Subtropen (niedere Mittelbreiten) bis 45° nördliche und südliche Breite und die hohen Mittelbreiten bis zum Polarkreis.
Die Bereiche ganz nördlich und südlich der Erde werden als Polargebiete bezeichnet. Sie erstrecken sich zwischen den Polarkreisen und den Polen. Hier steht die Sonne ganzjährig nur sehr flach über dem Horizont, weshalb sich die Oberfläche nur sehr wenig erwärmt. Der Unterschied der Tagelänge ist hier sehr extrem. Mindestens einmal im Jahr, zur Sommersonnenwende (auf der Nordhalbkugel am 21. Juni), geht hier die Sonne gar nicht unter. Man spricht vom Polartag. Zur Wintersonnenwende, am 21. Dezember, geht hier die Sonne einen Tag lang nicht auf. Dabei spricht man von der Polarnacht. Polartag und Polarnacht verlängern sich, je näher man den Polen kommt. An den Polen dauern Polartag und Polarnacht jeweils sechs Monate an. Das führt zu extremen Unterschieden zwischen Sommer und Winter.
Merke
  • 0° - 23,5°: Tropen
  • 23,5° - 66,5°: Mittelbreiten
  • 66,5° - 90°: Polargebiet

Klimazonen

Neben der Sonnestrahlung gibt es noch weitere Einflussfaktoren des Klimas. Während die Beleuchtungszonen parallel zum Äquator verlaufen, kann man die Grenzen der Klimazonen nicht so gerade ziehen. Die Grenzen der Beleuchtungszonen hängen nur von der Sonnenstrahlung ab. Die Grenzen der Klimazonen werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst:
  • Meeresströmungen
  • vorherrschende Windrichtung
  • Meeresnähe
  • Gebirgslage
  • Höhenlage
Durch diese verschiedenen Faktoren entstehen teilweise sehr kleinräumige Zonen. Die Gebiete einer Zone zeigen die gleichen Werte der Klimaelemente auf. In Abbildung 2 sind die verschiedenen Klimazonen abgebildet.
Abb. 2:Schematische Darstellung der Klimazonen der Erde

Vegetationszonen

Das Klima hat auch enorme Auswirkungen auf die Pflanzenwelt und Lebewesen einer Region. Damit Pflanzen wachsen können, benötigen sie Licht und Wasser. Da diese beiden Faktoren in den unterschiedlichen Klimazonen variieren, wachsen dort unterschiedliche Pflanzen. Nach dem Pflanzenbewuchs kann man die Erde in sogenannte Vegetationszonen unterteilen. Dabei werden Regionen mit gleichem, oder sehr ähnlichem Pflanzenbewuchs in einer Zone zusammengefasst.
Auch der Pflanzenbewuchs ist wichtig für das Klima. Dies liegt daran, dass die Wechselwirkung der Pflanzen mit ihrer Umwelt die Atmosphäre stark beeinflussen. Das kannst du ganz einfach selbst testen, indem du an einem heißen Tag einen Spaziergang im Wald machst. Sobald du den Wald betrittst, wird dir auffallen, dass es dort deutlich kühler ist. Der Grund dafür sind die Pflanzen! Das dichte Blätterdach sorgt dafür, dass weniger Sonnenstrahlen auf den Boden gelangen und sich dieser weniger erwärmt als beispielsweise ein Acker.
Wie du siehst, gibt es viele Faktoren die das Klima beeinflussen. Die verschiedenen Faktoren sind auch der Grund, warum es in Italien wärmer ist als in Deutschland. Während Deutschland noch in der gemäßigten Zone ist, befindet sich Italien bereits in den Subtropen. Charakteristisch für die Subtropen sind ihre trockenen und warmen Sommer, weshalb sie auch so ein beliebtes Urlaubsziel sind.
Bildnachweise [nach oben]
[1]
© 2016 - SchulLV.
[2]
© 2016 - SchulLV.