Vorkommen von Eisen
Wusstest du, dass nach Aluminium
Eisen das häufigste Metall in unserer Erdkruste ist? Da aber Eisen ein unedles Metall ist, reagiert es leicht mit anderen Elementen. Es kommt also selten in
gediegener (reiner) Form, sondern hauptsächlich als
Verbindung mit anderen Elementen. Es handelt sich hierbei um
Eisenerze. Die bekanntesten sind
Magneteisenerz (Magnetit) und
Roteisenerz (Hämatit). Wie bekommt man nun aber das Eisen aus diesen Verbindungen in seiner reinen Form? Hierfür muss das Eisenerz sehr stark
erhitzt werden und von seinen Verunreinigungen getrennt werden. Dies gelingt mit dem bekannten
Hochofenprozess.
Abb. 1: Links: Roteisenerz (Hämatit) [1]. Rechts: Magnetseisenerz (Magnetit) [2].
Darstellung von Eisen - Der Hochofenprozess
Im ersten Schritt werden die Eisenerze in
Pellets verarbeitet. Dabei wird das Eisenerz von anderen Gesteinen befreit und in Kügelchen gebacken. Die Pellets werden anschließend in den Hochofen gegeben, um diese dann zum
Schmelzen zu bringen. Ein Hochofen ist bis zu
hoch und ist aus hitzebeständigen Steinen gebaut. Oben sind Öffnungen vorhanden, in denen die
festen Bestandteile hinzugegeben werden können und um auch die
heißen Abgase abzulassen. An der Basis des Hochofens befinden sich Öffnungen um
heißen Wind einzublasen und um den Roheisen bzw. die Verunreinigungen getrennt abzulassen.
Damit das Eisen aus seinen Verbindungen getrennt wird, müssen
hohe Temperaturen erreicht werden. Wir sprechen hier von Temperaturen von
bis zu
. Diese werden erreicht indem
Koks und
Möller in den Ofen von oben hinzugefügt werden. Koks besteht hauptsächlich aus Kohlenstoff und ist ein guter
Brennstoff. Möller ist eine Mischung aus Kohlenstoff, Pellets und Zuschlagsstoffen (
Kalk oder
Feldspat), die die Verunreinigungen aus den Erzen in
Schlacke überführen. Schlacke ist letztendlich der Verbrennungsrückstand von dieser Reaktion.
Damit die Stoffe brennen können, wird
Sauerstoff benötigt. Dieser wird in den Hochofen überführt, indem Luft unten eingeblasen wird. Die Koksschicht wird dadurch verbrannt. Da es sich um eine starke
exotherme Reaktion handelt, entstehen sehr hohe Temperaturen bis zu
. Aus dieser Reaktion entsteht das Gas
Kohlenstoffdioxid. Dieses reagiert dann weiterhin mit der drüber liegenden Koksschicht zu
Kohlenstoffmonoxid.
Damit dir der Hochofenprozess verständlich wird, betrachten wir die Reaktionen von oben nach unten mal genauer.
Die Temperaturen im Hochofen nehmen von unten nach oben hin ab. Hier herrschen Temperaturen von
. Dies ist die
Vorwärmzone. Das Gichtgas (heiße Abgase) trocknet die hinzugegebenen Bestandteile Koks und das Eisenerz. Etwas tiefer steigen die Temperaturen auf bis zu
. Hier reagieren die Erze mit dem Kohlenstoffmonoxid. Dabei wird das Erz zu Eisen
reduziert und das Kohlenstoffmonoxid zu Kohlenstoffdioxid
oxidiert. Wir haben hier also eine
Redoxreaktion vorliegen. Falls du dir unsicher bist, was eine Redoxreaktion nochmal genau ist, kannst du die das
SchulLV-Skript zu den
Redoxreaktionen in demselben Kapitel nachlesen. Da wir hier aber den Fokus auf die Gewinnung von Eisen legen, nennt sich diese Zone die
Reduktionszone.
Weiter tiefer im Hochofen befindet sich die
Kohlungszone. In diesem Bereich sind die Temperaturen bei
. Hier nimmt das Eisen Kohlenstoff auf und es entsteht ein Gemisch mit einer Schmelztemperatur von
. In der untersten Zone, der
Schmelzzone herrschen mit
die höchsten Temperaturen. Das ist ganz schön hoch und führt dazu dass das Eisen
verflüssigt wird. Die Verunreinigungen (Schlacke) schwimmen auf dem Eisen, sodass nun die
Trennung erfolgen kann. Das
Roheisen wird nun durch Sandrinnen aus dem Hochofen heraustransportiert und kann dann für die Industrie weiterverabreitet werden.
Bildnachweise [nach oben]
https://goo.gl/qCENm8 - Hämatit, Varietät Roter Glaskopf - Selb, Fichtelgebirge, Ra‘ike, CC BY-SA 3.0.
https://goo.gl/m7o62a - Magnetite-225106, Rob Levinsky, CC BY-SA 3.0.
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