Gefahrenkennzeichnung
Einführung
Abb. 1: Schau dir doch mal zu Hause
verschiedene Reinigungsmittel an. Auch hier
findest du verschiedene Gefahrensymbole.
Chemikalien begegnen dir in deinem alltäglichen Leben. Natriumchlorid kennst du bisher als Kochsalz und benutzt es zum Beispiel beim Nudeln kochen. Kein Mensch hat jedoch beim Kochen Schutzkleidung an. Im Labor sieht das Ganze schon anders aus. Hier ist absolute Vorsicht geboten, denn Chemikalien können auch ziemlich gefährlich werden. Ziehe bei Versuchen immer deine Schutzbrille und, wenn nötig, einen Laborkittel an, um dich zu schützen! Chemikalien, von denen eine Gefahr ausgeht, werden gekennzeichnet. Wie eine Kennzeichnung dieser Gefahrstoffe aussieht, erfährst du in diesem Skript.
verschiedene Reinigungsmittel an. Auch hier
findest du verschiedene Gefahrensymbole.
Gefahrstoffe
Von Chemikalien können verschiedene Gefahren ausgehen. Aufgrund ihrer Eigenschaften können sie die Gesundheit oder die Umwelt schädigen. Doch wie erkennst du, welche Gefahr von welchem Stoff ausgeht? Die Gefahrstoffe werden mit einem Symbol gekennzeichnet. Zusätzlich stehen auf dem Etikett Gefahren- und Sicherheitshinweise. Bisher wurden die Chemikalien nach den Vorgaben der Europäischen Union (EU) gekennzeichnet. Damit aber auch beispielsweise ein Amerikaner unsere Symbole erkennt und wir seine, wurde ein weltweit einheitliches System mit neuen Symbolen eingeführt. Dieses System wird „Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals“ (GHS) genannt. Die neue Regelung gilt seit dem Dezember . Allerdings gibt es unter bestimmten Voraussetzungen für Gemische eine Übergangsfrist bis zum . Wir stellen in diesem Skript daher sowohl die neuen, als auch die alten Symbole vor.Alte Kennzeichnung von Gefahrstoffen
Bei der alten Kennzeichnung haben die Symbole auch einen Kennbuchstaben. Außerdem geben dir die R-Sätze (engl. risk, Risiko) genauer die Gefahren an. Die S-Sätze (engl. security, Sicherheit) geben dir Sicherheitsratschläge. Durch sie weißt du, wie du mit dem Stoff umgehen und welche Schutzkleidung du tragen musst.
Abb. 2: Sehr giftig
Sehr giftige Stoffe können nach Einatmen, Verschlucken oder durch Aufnahme über die Haut schon in sehr geringen Mengen zu schweren Gesundheitsschäden führen. Du solltest den Kontakt dieser Stoffe mit deinem Körper vermeiden und bei Unwohlsein zu einem Arzt gehen.
Abb. 3: Giftig
Giftige Stoffe können nach Einatmen, Verschlucken oder durch Aufnahme über die Haut in geringen Mengen zu schweren Gesundheitsschäden führen. Du solltest den Kontakt dieser Stoffe mit deinem Körper vermeiden und bei Unwohlsein zu einem Arzt gehen.
Abb. 4: Gesundheitsschädlich
Werden gesundheitsschädliche Stoffe aufgenommen, können diese in größeren Mengen zu Gesundheitsschäden führen. Auch hier solltest du zu einem Arzt gehen, wenn du dich nach einem Kontakt mit diesen Stoffen unwohl fühlst.
Abb. 5: Reizend
Reizende Stoffe haben eine Reizwirkung auf die Haut und die Schleimhäute. Auch hier solltest du den Kontakt mit deinem Körper vermeiden und Dämpfe nicht einatmen.
Abb. 6: Ätzend
Ätzende Stoffe können lebendes Gewebe aber auch manche Materialien zerstören. Hier gilt es ebenfalls den Kontakt mit deinem Körper zu vermeiden und Dämpfe nicht einzuatmen.
Abb. 7: Explosionsgefährlich
Explosionsgefährliche Stoffe können unter bestimmten Bedingungen explodieren. Dafür ist nicht unbedingt Hitze oder Funken nötig. Auch Schläge oder Reibung kann eine Explosion verursachen. Diese Dinge solltest du vermeiden, wenn du mit diesen Stoffen arbeitest.
Abb. 8: Brandfördernd
Brandfördernde Stoffe können brennbare Stoffe entzünden, Brände fördern und die Brandbekämpfung erschweren. Du solltest jeden Kontakt mit brennbaren Stoffen vermeiden.
Abb. 9: Hochentzündlich
Hochentzündliche Stoffe können sich schon bei Temperaturen unter entzünden. Diese Stoffe solltest du von Zündquellen fernhalten. Allerdings können sich die Stoffe auch selbstentzünden.
Abb. 10: Leichtentzündlich
Leichtentzündliche Stoffe entzünden sich schon bei niedrigen Temperaturen und können mit der Luft explosionsfähige Gemische bilden. Wie bei den hochentzündlichen Stoffen solltest du diese von Zünd- und Gefahrenquellen wie zum Beispiel Luft und Wasser fernhalten.
Abb. 11: Umweltgefährlich
Bei der Freisetzung von umweltgefährlichen Stoffen kann das Ökosystem sofort oder später geschädigt werden, da diese Stoffe Wasser, Boden, Luft, Klima, Pflanzen oder Mikroorganismen verändern können. Achte daher bei der Entsorgung der Stoffe immer auf besondere Hinweise.
Neue Kennzeichnung von Gefahrstoffen
Bei der neuen GHS-Kennzeichnung erkennst du manche Symbole sicher anhand der alten und kannst die Bedeutung schon erahnen. Es gibt jedoch nicht nur neue Symbole. Die R- und S- Sätze wurden von den H- (engl. hazard, Gefahr/Risiko) und P-Sätzen (engl. precautionary, vorbeugend) abgelöst, sodass diese ebenfalls weltweit einheitlich geregelt sind.
Abb. 12: Totenkopf
Totenkopf mit gekreuzten Knochen (GHS06): Stoffe, die in kleineren Mengen sofort zu schweren gesundheitlichen Schäden oder zum Tod führen. Bei diesen Stoffen musst du eine Schutzkleidung tragen. Die Stoffe darfst du nicht einatmen, berühren oder verschlucken. Kommt es zu einem Unfall, solltest du sofort einen Arzt oder ein Giftinformationszentrum anrufen. Informiere dich am besten wie du die Zentren erreichen kannst, bevor du mit diesen Stoffen arbeitest.
Abb. 13: Gesundheitsgefahr
Gesundheitsgefahr (GHS08): Diese Stoffe wirken allergieauslösend, krebserzeugend, erbgutverändernd, fortpflanzungsgefährdend und frucht- oder organschädigend. Informiere dich mit Hilfe der H- und P-Sätze über die Riskien und wie du diese vermeidest.
Abb. 14: Ätzwirkung
Ätzwirkung (GHS05): Diese Stoffe wirken korrosiv auf Metalle und verätzen Körpergewebe. Sie können auch schwere Augenschäden hervorrufen. Gelangt doch mal der Stoff auf deine Haut, kannst du mit Wasser oder einem geeigneten Mittel spülen. Im Labor gibt es daher auch Augen- und Notduschen.
Abb. 15: Ausrufezeichen
Ausrufezeichen (GHS07): Stoffe mit diesem Zeichen führen zu gesundheitlichen Schäden und reizen Augen, Haut oder Atmungsorgane. In größeren Mengen führen sie zum Tode. Auch hier kannst du bei Hautreizungen oder Augenkontakt mit Wasser oder einem geeigneten Mittel spülen.
Abb. 16: Umwelt
Umwelt (GHS09): Stoffe, die für Wasserorganismen schädlich, giftig oder sehr giftig sind. Sie können akut wirken oder eine Langzeitwirkung haben. Die Stoffe werden mit dem Sondermüll entsorgt.
Abb. 17: Flamme
Flamme (GHS02): Diese Stoffe sind entzündbar oder selbstentzündbar und erzeugen mit Wasser entzündbare Gase. Flüssigkeiten bilden mit der Luft explosionsfähige Mischungen. Halte die Stoffe von offenen Flammen und Wärmequellen fern und achte darauf die Gefäße gut zu verschließen. Die Stoffe sollen brandsicher aufbewahrt werden.
Abb. 18: Explosion
Explodierende Bombe (GHS01): Stoffe mit diesem Symbol explodieren durch Feuer, Schlag, Reibung und Erwärmung. Eine Gefahr stellt hier Feuer, Luftdruck und Splitter dar. Vermeide außerdem Reiben und Stoßen der Stoffe.
Abb. 19: Flamme über Kreis
Flamme über Kreis (GHS03): Die Flamme über dem Kreis zeigt an, dass diese Stoffe oxidierend wirken und Brände verstärken. Werden die Stoffe mit brennbaren Stoffen vermischt besteht Explosionsgefahr. Halte die Stoffe von brennbaren Stoffen fern und bewahre sie sauber auf, damit keine Vermischung mit anderen Stoffen stattfindet.
Abb. 20: Gasflasche
Gasflasche (GHS04): Gasflaschen können unter Druck beim Erhitzen explodieren. Sind die Gasflaschen mit sehr kalten Gase gefüllt, können diese Kälteverbrennungen erzeugen. Hier musst du unbedingt Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille tragen.
Jetzt kennst du die Gefahrenhinweise, die Chemikalien haben können. Aber keine Sorge, das klingt vielleicht alles beängstigend, aber wenn du alle Hinweise beachtest, ist alles halb so schlimm. Wichtig ist, dass du verantwortungsvoll mit den Chemikalien umgehst, immer eine Schutzkleidung trägst und auf die Hinweise deines Lehrers oder deiner Lehrerin achtest.
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