Skelett und Muskulatur

Einführung

Abb. 1: Ein klassisches Skelett aus der Geisterbahn.


„Fühl die Finger, fühl die Zehn. [...] Fühlst du etwas hart wie Stein, das muss dann ein Knochen sein.“
So besang schon Graf Zahl aus der Sesamstraße unser Skelett und durch jeden zweiten Horrorfilm wissen wir: Skelette kommen an Halloween aus ihren Gräbern, um die Menschheit zu erschrecken. Doch außer Spuken haben diese knöchernen Zeitgenossen noch eine praktische Seite: sie stützen uns.

Im Folgenden wollen wir uns einmal näher anschauen, wie unser Skelett aufgebaut ist, wie unsere Gelenke beschaffen sind und was unsere Muskeln mit Bewegung zu tun haben.

Das Skelett

Abb. 2: Der Aufbau unseres Skeletts.

Der menschliche Körper kennt ungefähr 214 Knochen. Sie treten in unterschiedlichen Größen, Formen und Beschaffenheiten auf und zusammen bilden sie das, was uns aufrecht hält: Unser Skelett. Es besteht aber nicht nur aus Knochen, sondern auch aus weicherem Gewebe, dem Knorpel.

Wer glaubt, dass Knochen gleich Knochen ist, liegt weit daneben. In unserem Körper haben wir die unterschiedlichsten Knochen, die für ihre Aufgaben speziell konstruiert sind. Es gibt kurze, platte, unregelmäßige Knochen und noch viele mehr. Auf ganz besondere Strukturen im Skelett wollen wir nun eingehen.

Das Knochenmark

Im Inneren unserer Knochen befindet sich das Knochenmark. Drei unterschiedliche Arten lassen sich unterscheiden: Das rote, gelbe und weiße Knochenmark.


Das rote Knochenmark findet man hauptsächlich in den platten und kurzen Knochen. Seine primäre Aufgabe ist die Bildung von Blutzellen, wie den roten Blutkörperchen oder den Blutplättchen. Bei einem Säugling findet sich rotes Knochenmark noch in allen Knochen des Körpers. Mit zunehmendem Alter jedoch wird es nach und nach mit der zweiten Art von Knochenmark ausgetauscht, dem: gelben Knochenmark, auch Fettmark genannt. Wie sein Name schon sagt, besteht es zu großen Teilen aus fetthaltigen Zellen. Es hat die Fähigkeit verlorene Blutzellen zu bilden. Wenn du jedoch viel Blut verlierst, dann kann es dazu kommen, dass es sich wieder zu rotem Knochenmark zurückbildet.

In hohem Alter oder bei schweren Erkrankungen kann es dazu kommen, dass die Fetteinlagerungen im gelben Knochenmark durch Wasser ersetzt werden. So bildet sich das weiße Knochenmark. Es ist eine irreversibel geschädigte Version des Knochenmarks, dass nicht wieder zurück in rotes Knochenmark umgewandelt werden kann.

Der Knorpel

Neben den steinharten Knochen spielt der Knorpel eine wichtige Rolle in unserem Skelett. Es macht nicht nur einen großen Teil unserer Nase oder der Ohren aus, sondern sitzt auch zwischen den Knochen und sorgt dafür, dass der Knochen sich nicht abnutzt. Außerdem übernimmt er in unserem Körper gelegentlich dekorative Aufgaben, indem man sich ein hübsches Nasenpiercing oder ein Ohrloch stechen lässt.

Abb. 3: Eine beschmückte Frau aus Indien. Knorpelzonen, wie die Nase und das Ohr, dienen oft als Ort für Piercings. (hier zum Nachweis)

Die Gelenke

Wir haben also ein steinhartes Grundgerüst mit gelegentlichen, weichen Einlagerungen. Jetzt fehlt noch eine Sache: Wir müssen das Ganze noch irgendwie beweglich gestalten. Die Beweglichkeit wird in unserem Körper über die Gelenke geregelt. Gelenke sind der Dreh- und Angelpunkt unseres Skelettes. Sie bestehen meistens aus einem Gelenkkopf und einer Gelenkpfanne, die perfekt ineinander passen. Dazwischen liegt oft der Knorpel, um Abreibungen des Knochens zu vermeiden. Je nach Gelenk, kannst du unterschiedliche Bewegungen ausführen. Beispielsweise kannst du mit dem Schultergelenk kreisende Bewegungen ausführen, während du mit dem Kniegelenk oder dem Ellenbogengelenk deine Beine bzw. Arme nur in einer Ebene bewegen kannst.

Der Muskel

Abb. 4: Wenn man Muskeltraining exzessiv betreibt ... (hier zum Nachweis)

Jetzt haben wir uns einmal angeschaut, wie unser Grundgerüst aussieht und an welchen Stellen wir es wie bewegen können. Nun müssen wir nur noch klären, womit wir unser Skelett eigentlich bewegen. Diese Aufgabe übernehmen unsere Muskeln. Das Grundprinzip der Bewegung ist bei jedem Muskel gleich.

Unsere Muskeln können sich aktiv nur kontrahieren, also zusammenziehen. Das Entspannen des Muskels ist ein passiver Prozess. Das geschieht an vielen Stellen gleichzeitig und der Muskel verkürzt sich. Im Skelett würde nun z.B. der Bizeps, in unserem Oberarm, den Unterarm nach vorne ziehen, sodass sich der Unterarm beugt.

Da wir jedoch nicht unbedingt warten wollen, bis sich der Unterarm von selbst wieder streckt, gibt es bei den Muskeln immer Gegenspieler. Sie sind immer für gegenläufige Bewegungen zuständig. Der Bizeps beugt den Unterarm, während der Trizeps den Unterarm streckt. Man kann sie auch kurz als Beuger und Strecker bezeichnen.

Abb. 5: Schematische Zeichnung von Beuger und Strecker. Das Gegenspielprinzip.
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