Was sind Bakterien?

Bakterien sind kleinste Lebewesen. Da sie, im Gegensatz zu Eukaryoten wie Menschen oder Tieren keinen Zellkern besitzen, gehören sie zu der Gruppe der Prokaryoten. Du kannst sie nicht mit blosem Auge erkennen, sondern siehst sie nur unter dem Mikroskop. Obwohl sie Einzeller sind, bilden sie oft sogenannte Kolonien. Kolonien sind größere Ansammlungen von Bakterien.

Der Aufbau von Bakterien

Bakterien lassen sich in verschiedene Arten einteilen:
  • Stäbchen
  • Kokken (kugelförmig)
  • Spirillen (spiralförmig)
Da Bakterien sehr schnell mutieren, also ihr Erbgut ändern, gibt es eine Vielzahl verschiedener Arten. Das untenstehende Bild (Abbildung 1) trifft daher nicht auf alle, aber auf viele Bakterienarten, zu.

Abb. 1: Beispiel für ein Bakterium.
Bestandteil Erklärung
Cytoplasma
  • Flüssigkeit, hier findet der Stoffwechsel statt
  • Cytoplasmamembran
  • Umschließt und schützt das Bakterium
  • Flagellum/Geißel
  • Dient zur Fortbewegung
  • Kapsel
  • Manche Bakterien bilden eine schützende Schleimschicht (Kapsel)
  • Nucleoid
  • Erbgut (DNA) des Bakteriums
  • Form: geschlossener Strang
  • Pili (Sg. Pilus)
  • Fäden aus Protein
  • Mit ihnen halten sich Bakterien an anderen Stoffen und Zellen fest
  • Plasmid
  • Zusätzliche DNA mit Genen für Resistenz usw.
  • Form: kleiner Ring
  • Ribosomen (Sg. Ribosom)
  • Wichtig für das Herstellen von Proteinen (Proteinbiosynthese)
  • Zellwand
  • Schützt die Zelle
  • Vorkommen und Arten von Bakterien

    Bakterien gibt es an allen möglichen Orten: Im menschlichen Körper, überall in der Natur, in der Luft, sogar im Eis. Warum werden wir dann also nicht ständig krank?
    Ganz einfach: Nicht alle Bakterien schaden dem Menschen. Darmbakterien etwa helfen uns bei der Verdauung. Nur manche Bakterien und solche, die sich am „falschen Ort“ befinden, lösen eine Infektion aus. Man unterscheidet zwischen phototrophen und heterotrophen Bakterien. Phototrophe Bakterien gewinnen ihre Energie durch Licht, wie Pflanzen. Heterotrophe Bakterien ernähren sich von den Stoffwechselprodukten anderer Tiere. Für das Thema Gesundheit und Krankheit sind nur die heterotrophen Bakterien wichtig.

    Bakterieninfektionen

    Infektionen entstehen durch
    • Verletzungen \(\rightarrow\) Bakterien dringen über eine Wunde in den Körper ein
    • Übertragungen durch Tröpfchen in der Luft \(\rightarrow\) Tröpfcheninfektion
    • Übertragungen über die Haut \(\rightarrow\) Schmierinfektion
    Besonders fehlende Hygiene (Händewaschen nie vergessen!) und verdorbene Lebensmittel sind als Auslöser von Infektionen bekannt. Im Körper vermehren sich Bakterien dann sehr schnell, denn die Vermehrung der Bakterien geschieht durch Zellteilung.
    Die Zeit, die zwischen einer Infektion (Bakterien dringen ein) und dem Ausbruch der Krankheit besteht, nennt man Inkubationszeit. Es gibt viele verschiedene Krankheiten, die durch Bakterien ausgelöst werden. Bakterien können den Körper mit giftigen Stoffwechselprodukten schaden. Oft entwickelt sich durch Bakterien eine Entzündung.

    Bakterien bekämpfen

    Um zu verhindern, dass es zu einer Infektion kommt, setzt man im Krankenhaus Desinfektionsmittel ein. Besonders für Kranke ist es wichtig, sich oft die Hände zu waschen, damit sie andere nicht anstecken.
    Gegen manche Bakterieninfektionen kann man sich außerdem impfen lassen (Bsp: Tetanus). Um eine ausgebrochene Infektion zu bekämpfen, kann man Antibiotika verwenden. Das erste Antibiotikum, Penicillin, wurde 1928 vom Arzt Alexander Fleming entdeckt. Antibiotika können die Vermehrung von Bakterien hemmen und diese sogar abtöten. Antibiotika wirken durch verschiedene Mechanismen. Einige sind hier aufgelistet. So hast du einen kleinen Einblick in die Wirkungsmechanismen von Antibiotika.
    • Angreifen von Zellwand und/oder Cytoplasmamembran
    • Hemmen des Stoffwechsels der Bakterien
    • Verhindern der Produktion von wichtigen Proteinen in der Bakterien

    Resistenzen

    Es gibt aber auch Kritik gegen zu häufige Verwendung von Antibiotika. Durch ihren Einsatz können resistente Bakterien entstehen. Sie lassen sich durch Antibiotika nicht mehr behandeln und sind besonders im Krankenhaus gefährlich.

    Entstehung von resistenten Bakterien

    1. Bakterium mutiert \(\rightarrow\) wird resistent gegen ein Antibiotikum
    2. Antibiotikum wird eingesetzt \(\rightarrow\) alle Bakterien bis auf die resistenten sterben
    3. Resistentes Bakterium teilt sich \(\rightarrow\) ein ganzer resistenter Stamm entsteht
    Nun hast du einen Überblick darüber, was Bakterien sind und wie sie aufgebaut sind. Du weißt, dass sie überall vorkommen, aber nicht alle krank machen und du kennst die drei Schritte durch welche Bakterien resistent werden. Außerdem weißt du nun, wie Antibiotika wirken und dass sie nur gegen Bakterien wirken.
    Bildnachweise [nach oben]
    [1]
    Public Domain.