Einführung

Dein Körper ist rund um die Uhr beschäftigt - egal ob du gerade Sport machst, vor dem Fernseher sitzt oder auch nur liegst und schläfst. Deine Muskeln sind in Bewegung, dein Gehirn ist immer aktiv und automatische Vorgänge, wie das Pumpen des Herzens und das Atmen laufen kontinuierlich ab. Damit aber dein Körper diese lebensnotwendigen Prozesse durchführen kann, benötigt er Energie. Woher nimmt dein Körper jedoch diese Energie?
Pflanzen benötigen lediglich die Energie des Lichtes, um ihre nötigen Nährstoffe herzustellen. Bei uns ist dies jedoch etwas komplizierter. Wir erhalten Energie in Form von Nahrungsaufnahme. Wie das Essen von unserem Körper aufgenommen wird, erfährst du in diesem Skript.

Die Schritte der Verdauung

Es ist die letzte Stunde vor der großen Pause und dein Magen fängt an zu knurren. Dein Körper jammert nach Nahrung und du sehnst dich nach dem belegtem Brötchen, das in deiner Schultasche liegt. Es klingelt und du kannst endlich deinen Körper mit Energie wieder volltanken.
Abb. 1: Die Verdauungsorgane.
Die Verdauung beginnt bereits schon mit dem ersten Bissen im Mund. Die Zähne zerkauen und zerkleinern die Mahlzeit im ersten Schritt mechanisch in kleine Stückchen. Unser Speichel besitzt zwei Aufgaben. Zum Einen enthält der Speichel ein Enzym, die Amylase, die die Kohlenhydrate in der Nahrung verdaut. Es findet also auch eine chemische Zersetzung statt. Zum Anderen sorgt er dafür, dass der Nahrungsbrei feucht ist und dieser leichter durch die Speiseröhre transportiert wird. Mithilfe der Zunge gelangt die Nahrung leichter in diese Röhre. Die Speiseröhre ist ein Organ mit sehr kräftigen Musklen. Hast du dich jemals gefragt, was passiert, wenn man bei einem Handstand isst oder trinkt? Die Nahrung wird trotzdem durch die Speiseröhre transportiert und gelangt schließlich in den Magen. Das liegt daran, dass die krätige Muskulatur der Speiseröhre sich wellenartig zusammenzieht und den Nahrungsbrei in den Magen befördert.
Abb. 2: Der Aufbau des Magens.
Im Magen wird das Essen zuerst gesammelt. Dabei dehnt sich dieses Organ aus und vergrößert sein Volumen. Je nachdem, welche Nahrung aufgenommen wurde, verweilt das Essen dort für mehrere Minuten bis Stunden. Je fettiger und ballaststoffhaltiger, desto länger bleibt die Nahrung im Magen. Die Magenwand gibt eine saure Flüssigkeit ab, die Magensäure. Durch die Nahrung können nämlich Bakterien aufgenommen werden, die im sauren Milieu sterben. Die Magensäure tötet die Bakterien ab, um den Körper vor Krankheiten zu schützen. Außerdem werden im Magen Enzyme freigesetzt, die die Proteine (Eiweiße) der Nahrung zersetzen. Es findet hier also die Verdauung der Proteine statt.
Vom Magen gelangt die Nahrung durch den Pförtner (Magenausgang), einem Ringmuskel, nach und nach in den Dünndarm. Der erste Abschnitt des Dünndarms wird aufgrund seiner Länge als der Zwölffingerdarm bezeichnet. Es werden auch hier Verdauungssäfte (Bauchspeichel, Dünndarm- und Gallensaft) abgegeben und die Nahrung wird in ihre Grundbausteine zerlegt. Kohlenhydrate werden in Glucose, Proteine in Aminosäuren und Fette in Fettsäuren umgewandelt. Du musst dir vorstellen, dass z.B. Kohlenhydraten zuerst noch als sehr langkettige Substanzen vorliegen. Diese Ketten müssen in einzelne Stückchen zerschnitten werden. Dafür sorgen spezielle Enzyme, die die Ketten in einzelne Bausteine zerkleinern können. Diese kleinen Bruchstücke sind so klein, dass sie von der Darmwand aufgenommen werden können. Die Innenwand des Dünndarms ist von sehr feinen Falten durchzogen. Dadurch wird die Oberfläche der Innenwand vergrößert und mehr Nährstoffe können gleichzeitig aufgenommen werden. Die Falten besitzen sehr viele kleine Darmzotten, die von sehr feinen Kapillaren durchzogen sind. Dadurch können die Nährstoffe schließlich ins Blut gelangen. Das Blut transportiert letztendlich die Nährstoffe in den ganzen Körper und versorgt somit jede unserer Zellen.
Damit die Organe, die Verdauungsflüssigkeiten abgeben (Mund, Magen Dünndarm), sich nicht selbst verdauen (das wäre nämlich ziemlich blöd), besitzen sie eine schützende Schleimschicht. Die Schleimschicht befindet sich in der Innenseite der Organe und schützt vor den zersetzenden Enzymen.
Vom Dünndarm gelangt die Nahrung weiter in den Dickdarm. Zu diesem Zeitpunkt sind alle wertvollen Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Vitamine und Mineralstoffe dem Essen entzogen worden, sodass unverdauliche Reste übrig bleiben. Im Dickdarm wird den Resten noch einmal Wasser entzogen, sodass letztendlich der eingedickte Kot zurückbleibt. Dieser wird zum Enddarm weitertransportiert und im After ausgeschieden.
Abb. 3: Die Zerkleinerung von Stärke (eine Form von Kohlenhydrat) und Aufnahme der Bausteine von den Darmzotten des Darmes in die Blutkapillaren.
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